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Tabak

Jeder vierte Erwachsene in Europa greift mehrmals täglich zur Zigarette und auch unter den Jugendlichen ist die Anzahl der Raucher relativ hoch. Aufgrund von Gruppenzwang, sozialer Einbindung, Neugierde oder persönlichen Problemen, kommen extrem junge Menschen häufig schon sehr früh in den Kontakt mit Zigaretten. Obwohl der Großteil der Raucher die möglichen gesundheitlichen Folgen des Rauchens kennt und weiß, dass die Lebenserwartung um 10 bis 15 Jahre verkürzt wird, wird der Zigarettengenuss nicht aufgegeben.

Folgen des Rauchens

Tabak und seine schädigenden Substanzen

Mit jedem Zigarettenzug gelangen neben den schädigenden Schadstoffen – wie beispielsweise Kohlenmonoxid, Nitrosamine, Benzoepyren, Benzol, Cyanwasserstoff, Aldehyde, Cadmium, Polonium – weitere 4000 Chemikalien – mit nicht bekannter Wirkung und 210 Billionen von Freien Radikale in unseren Körper, die essentielle Antioxidantien verbrauchen. Somit kommt es zu einer starken Verminderung von Vitamin C, A, E, Beta-Carotin, Zink und Selen [2]. Der Mangel an Antioxidantien verursacht, dass die schädigenden Freien Radikalen nicht ausreichend neutralisiert werden, wodurch sich stetig neue Freie Radikale als Stoffwechselzwischenprodukte aufgrund von Kettenreaktionen im Körper bilden (= oxidativer Stress).

Neben den Antioxidantien greifen Freie Radikale auch körpereigene Proteine und Lipide, sowie die Erbsubstanz im Zellkern – DNA –, an und schädigen diese. Die im Cholesterin befindlichen ungesättigten Fettsäuren werden oxidiert, gelten dann in ihrer veränderten Form als schädliche Fremdstoffe und können so an den Arterienwänden festkleben.
Schließlich erhöht sich bei Rauchern aufgrund der Freien Radikale, Kohlenmonoxide und der über 60 kanzerogenen – krebsfördernden – Substanzen das Risiko für periphere arterielle Verschlusskrankheiten, Atherosklerose und Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie beispielsweise Koronare Herzkrankheit (KHK) [2].

Die DNA wird durch einen Angriff auf die Basen in ihrer Struktur beeinflusst, wodurch der genetische Code verändert wird – dieses kann – in Abhängigkeit von der genetischen Individualität – der Auslöser für Karzinome sein [2]. Der regelmäßige Zigarettenkonsum mit der Aufnahme von Schadstoffen, Kohlenmonoxid und anderen Giftstoffen ist für ein Drittel aller Krebserkrankungen, tödlich endende Myokardinfarkte (Herzinfarkte) und Apoplexe (Schlaganfälle) verantwortlicht[6.1.].
Die enthaltenden Cyanwasserstoffe können zu Sehstörungen und zu Schwachsichtigkeit (Amblyopie) führen. Das schädigende Formaldehyd verursacht die Entstehung von Karzinomen der Atmungsorgane und Cadmium im Zigarettenrauch wirkt sich als Schwermetall toxisch auf den Körper aus und trägt zu schweren Organschädigungen bei. Raucher weisen in ihrem Blut drei- bis viermal soviel Cadmium auf als Nichtraucher [4].

Folgende Krebserkrankungen sind unter anderem Folge des Rauchens

  • Lippen- und Zungenkrebs
  • Mundhöhlen- und Rachenkrebs
  • Kehlkopfkrebs
  • Speiseröhrenkrebs
  • Mammakarzinom (Brustkrebs)
  • Lungenkrebs
  • Magenkrebs
  • Pankreaskarzinom (Bauchspeicheldrüsenkrebs)
  • Gallenblasenkrebs
  • Leberkrebs
  • Cervix- und Collumkarzinom (Gebärmuttermund- und -halskrebs)
  • Nierenzellkarzinome
  • Urothel-Karzinome – Krebs der ableitenden Harnwege
  • Colon-Karzinom (Dickdarmkrebs)

Tabakkonsum und Immunsystem

Besonders gefährdet sind die Luftwege von Rauchern, da der Überschuss an Freien Radikalen sowie der Antioxidantienmangel die oberen Luftwege anfälliger auf Viren und Bakterien macht und diese nur noch langsam zerstört werden können. Es fehlen die nötigen Vitalstoffe, um den Organismus vor solchen Krankheitserregern zu schützen.

Der Rauch von Zigaretten ist damit ein immunbelastender Faktor und beeinträchtigt stark unsere körpereigene Abwehr [3].
Dieses zeigt sich eindrucksvoll daran, dass Raucher sich bis um den Faktor 3,5 leichter mit dem HIV-Virus infizieren können, was Forscher bei der Auswertung von 6 Einzelstudien herausfanden [7].

Da der Energieverbrauch – Grundumsatz – zur Aufrechterhaltung der Körperfunktionen durch das Rauchen erhöht wird, benötigen Betroffene dementsprechend mehr Nahrungsenergie sowie Nähr- und Vitalstoffe. Achten Raucher nicht auf eine abwechslungsreiche Ernährung, hat ihr Körper nicht genug Abwehrstoffe, um vor Umweltschadstoffen und anderen äußeren Einflüssen geschützt zu sein. Das Immunsystem von Rauchern ist daher anfälliger für Infektionen als das von Nichtrauchern [3]. Des Weiteren haben Menschen, die täglich mehr als 20 Zigaretten rauchen, ein deutlich erhöhtes Risiko, im Alter an Diabetes mellitus zu leiden [3].

Weitere gesundheitliche Risiken, die aus dem Rauchen resultieren

  • Schwächung des Immunsystems [3]
  • Erhöhte Blutfett- und Cholesterinwerte [3]
  • Erhöhtes Risiko an Diabetes mellitus Typ II zu erkranken [3]
  • Periphere arterielle Verschlusskrankheiten – Durchblutungsstörungen [2]
  • Atherosklerose (Arterienverkalkung) [2]
  • Koronare Herzkrankheit (KHK) – Herz- Kreislauf-Erkrankungen [6.1.]
  • Myokardinfarkt (Herzinfarkt) [6.1.]
  • Apoplex (Schlaganfall) [6.1.]
  • Schwere Organschädigungen [4]
  • Verzeitige Hautalterung [6.1.]
  • Nierenfunktionsstörungen [1.1.]
  • Zellschäden durch Schwermetalle und andere giftige Stoffe [3]
  • Schädigungen der Erbsubstanz im Zellkern - DNA - sowie mögliche Veränderungen am genetischen Code [2]
  • Entzündungen im Verdauungstrakt [2]
  • Osteoporose (Knochenschwund) [2]

Wird neben dem Tabak zusätzlich Alkohol beziehungsweise Koffein konsumiert, verstärken sich die gesundheitlichen Beeinträchtigungen sowie die Erkrankungserscheinungen und es kommt zu einer additiven Wirkung, da der Körper mit mehreren toxisch wirkenden Substanzen zugleich konfrontiert wird und nicht ausreichend Abwehrmechanismen – aufgrund des stetigen Abbaus – besitzt, um die giftigen Stoffe unschädlich zu machen [3].

Raucherentwöhnung

Rauchen und Vitalstoffe

Tabakkonsum und Vitamin C

Eine Zigarette kann bis zu 30 mg Vitamin C verbrauchen, wodurch die Vitamin C-Reserven sehr schnell abgebaut werden, je häufiger nach einer Zigarette gegriffen wird. Der Vitamin C-Bedarf ist somit mehr als doppelt so hoch als der von Nichtraucherinnen. Rauchen und die daraus resultierenden Vitamin C-Defizite erhöhen die Blutfett- und Cholesterinwerte und das Risiko von Blutgerinnseln, verfrühter Hautalterung sowie Zahnfleischbluten (Gingivitis) [6.1.].

Tabakkonsum und Vitamin D und B-Vitamine

Zigarettenrauch vermindert die Reserven von Vitamin D, Folsäure - Vitamin B9, Vitamin B12 und anderen B-Vitaminen. Beispielsweise wird infolge des Rauchens und eines Zink- sowie Vitamin B2-Mangels die Umwandlung von Vitamin B6 in seine aktive Form als Coenzym – Pyridoxal-5-Phosphat –, welches bei zahlreichen Prozessen im Körper mitwirkt, blockiert. Sind der Vitamin B12- sowie der Folsäurespiegel stark gesenkt, kommt es bei Rauchern zu schweren Gedächtnis- und Konzentrationsstörungen, Schwächeanfällen, Gereiztheit, starken sowie ungewöhnlichen Blutungen, Entzündungen im gesamten Verdauungstrakt und damit zur reduzierten Aufnahme von Vitalstoffen, zur Appetitlosigkeit und zum Gewichtsverlust [1.2.].

Tabakkonsum und Zink, Selen und Calcium

Ein niedriger Zink- und Selenstatus begünstigt Zellschäden, weil die Schutzwirkung dieser Spurenelemente vor Schwermetallen und anderen giftigen Stoffen aus dem Zigarettenrauch ausbleibt und sich dadurch zum Beispiel Blei und Cadmium im Körper anreichern. Cadmium lagert sich in der Niere ab und kann dort Funktionsstörungen verursachen [1.1.].
Raucher sind außerdem einer höheren Gefahr für Knochenbrüche und Osteoporose ausgesetzt, da zunehmend Mineralstoffe – insbesondere Calcium – in den Knochen verloren gehen [1.3.].

Tabakkonsum und passives Rauchen

Menschen, die häufig Tabak konsumieren, gefährden nicht nur ihre eigene Gesundheit, sondern auch die ihrer Mitmenschen. „Passivraucher “ atmen den schadstoffhaltigen Tabakrauch von ihrer Umgebung ein und ihr Organismus wird demzufolge auch mit Schwermetallen und anderen schädigenden Stoffen belastet. Sind Menschen ständig dem Rauch anderer ausgesetzt, wie zum Beispiel am Arbeitsplatz oder zu Hause, wenn der Partner raucht, müssen diese ebenfalls mit erheblichem Vitaminabbau beziehungsweise Vitalstoffverlusten sowie mit gesundheitlichen Beeinträchtigungen rechnen. Des Weiteren leiden Passivraucher häufig unter Kopfschmerzen und leben zudem mit einem erhöhten Asthma bronchiale – sowie einem 50 bis 60% höheren Lungenkarzinomrisiko [3].

Raucherentwöhnung


Rauchen – Vitalstoffmangel

Vitalstoffmangel Mangelsymptome
Vitamin C [6.1.]
  • Schwäche der Blutgefäße führt zu abnormalen Blutungen, zu entzündetem sowie blutendem Zahnfleisch (Gingivitis) ,
  • Gelenksteife und -schmerzen
  • Schlechte Wundheilung
  • Persönlichkeitsveränderungen – Erschöpfbarkeit, Schwermütigkeit, Reizbarkeit, Depressionen
  • Abwehrschwäche mit erhöhter Infektionsgefahr
  • Verminderte Leistungsfähigkeit
Verminderter Oxidationsschutz erhöht das
Risiko für
  • Herzerkrankungen, Apoplex (Schlaganfall) [6.1.]
Vitamin D [6.2.]
  • Osteoporose – Verlust von Mineralstoffen im Knochen mit Knochenschmerzen
  • Verlust des Gehörs, Ohrensausen
  • Hypertonus (Bluthochdruck) [6.2.]
Beta-Carotin [6.2.] Verminderter Schutz gegen Lipidperoxidation
erhöht das Risiko für
  • Koronare Herzkrankheit, Apoplex (Schlaganfall)
  • Geschwächtes Immunsystem und hohe Infektanfälligkeit
Erhöhtes Risiko für
  • Augenerkrankungen – Katarakt (Grauer Star), [6.2.]
Vitamin A [6.2.] Erhöhtes Risiko für
  • Lungen-, Blasen-, Prostata-, Kehlkopf-, Speiseröhren-, Magen- und Darmtumoren
  • Erhöhte Calciumausscheidung und damit erhöhtes Risiko für Nierensteine
  • Verringerter Geruchssinn, Tastsinn
  • Wachstumsstörungen bei Kindern [6.2.]
Vitamin E [6.2.]
  • Erhöhte Unfruchtbarkeit
  • Zerfall von Herzmuskelzellen
  • Schrumpfung sowie Schwächung der Muskeln
  • Neurologische Störungen [6
B-Vitamine wie Vitamin B2,
B6, Folsäure, B12 [6.3.]
  • Lichtempfindlichkeit
  • Verminderte Produktion von roten Blutkörperchen
  • Verminderte Antikörperbildung
Erhöhtes Risiko für
  • Atherosklerose
  • Koronare Herzkrankheit (KHK)
  • Reduzierte Aufnahme von Vitalstoffen
  • Persönlichkeitsveränderungen – Depressionen, Verwirrtheitszustände, erhöhte Reizbarkeit, Sensibilitätsstörungen
  • Schlafstörungen
  • Muskelschmerzen
  • Diarrhoe (Durchfall)
  • Unkoordinierte Bewegungsabläufe
  • Schlechte Wundheilung
  • Körperliche Schwäche, verminderte Konzentrationsfähigkeit [6.3.]
Calcium [6.4.]
  • Erhöhte Blutungsneigung
  • Osteoporose – schlechte Mineralisierung der Knochen
  • Tetanie – Krampfneigung der Muskulatur
  • Erhöhte Erregbarkeit der Nervenzellen
  • Erhöhtes Karies- und Parodontitisrisiko .]
Zink [6.5.]
  • Alopezie (Haarausfall)
  • Verzögerte Wundheilung
  • Verdauungsstörungen
  • Lernschwächen [6.5.]
Selen [6.5.]
  • Rheumatisch-arthritische Beschwerden
  • Muskelschwäche
  • Dilatative Kardiomyopathie – Herzvergrößerung
  • Augenerkrankungen [6.5.]

Tabakkonsum und Fruchtbarkeit

Tabakkonsum vermindert die Fruchtbarkeit. Die mit der Zigarette aufgenommenen Schadstoffe rufen Störungen in der Hormonsteuerung hervor, nehmen Einfluss auf die Eizellenreifung der Frau sowie auf die Spermienproduktion des Mannes. Demzufolge wird die Empfängnis der rauchenden Frauen deutlich schwieriger und die Wahrscheinlichkeit, ein Kind zu empfangen, um mehr als 30 % verringert, da der belastete Gebärmutterschleim das Aufsteigen der Samenfäden erschwert [6.6.].

Tabakkonsum und Schwangerschaft

Tabakrauch ist insbesondere während der Schwangerschaft der wichtigste zu berücksichtigende Risikofaktor, da rauchende und schwangere Frauen zum einen ihren Schwangerschaftsverlauf und zum anderen die Gesundheit ihres Kindes gefährden. Die schädigenden Giftstoffe des Zigarettenrauches erreichen über die Nabelschnurgefäße und den Mutterkuchen (Plazenta) direkt den Fetus im Mutterleib. Das enthaltende Nikotin verschlechtert die Durchblutung in der Gebärmutter und in der Plazenta, wodurch das ungeborene Kind nur noch unzureichend mit Sauerstoff versorgt wird [6.6.]. Bereits zwanzig Minuten nach jeder Zigarette hat der Fetus dieselbe Nikotinkonzentration im Blut wie die rauchende Mutter. Der Schadstoff verursacht einen schnelleren Herzschlag sowie Störungen in der Entwicklung des Gehirns des ungeborenen Kindes. Da Nikotin eine starke gefäßverengende Wirkung hat, beeinflusst es die Blutgefäße in der Plazenta, sodass weniger Blut und Sauerstoff den Fetus erreichen. Das kann zu Gefäßkrämpfen sowie -verschluss, zum Gewebstod bis hin zu Störungen in der Entwicklung der Glieder des Embryos führen [6.6.]. Des Weiteren verschlechtert das mit dem Rauch aufgenommene Kohlenmonoxid zusätzlich die Sauerstoffversorgung im mütterlichen sowie kindlichen Blutkreislauf, da es den Sauerstoff von seinen als Transportmittel dienenden roten Blutkörperchen verdrängt [6.6.].
Obwohl die Schädigungen am Fetus von der Höhe des Zigarettenkonsums abhängen, sind bereits deutliche negative Veränderungen am ungeborenen Kind nachweisbar, wenn regelmäßig etwa sieben Zigaretten geraucht werden. Das ungeborene Kind wird in seiner Entwicklung erheblich gestört, wobei es mit den gesundheitlichen Schäden nicht nur im Jugendalter, sondern auch im weiteren Leben zu kämpfen hat [6.6.].

Tabakkonsum während der Schwangerschaft und Stillzeit erhöht das Risiko, dass Kinder geistige Schäden davontragen. Je mehr geraucht wird, desto niedriger fällt der Intelligenzquotient des Kindes aus. Bei einer Zigarettenschachtel pro Tag steigt die Gefahr um 85 %, ein geistig zurückgebliebenes Kind zur Welt zu bringen [4].

Schwangerschaft – Tabakkonsum und Krebs

Des Weiteren sind im Tabakrauch krebserregende Substanzen enthalten, welche die DNA des ungeborenen Kindes schädigen und dadurch eine spätere Leukämie oder andere Krebserkrankungen im Kindesalter hervorrufen können. Oftmals wurde im Blut von Kindern rauchender Mütter die Chemikalie 4-Aminobiphenyl nachgewiesen, die für Leukämie (Blutkrebs) verantwortlich gemacht wird. Die toxischen Stoffe gelangen damit ungehindert in den Blutkreislauf des Fetus, wobei die Plazenta nicht als Barriere gegen solche Substanzen wirkt [4].

Schwangerschaft – Tabakkonsum und Vitalstoffmangel

Neben den schädigenden Stoffen des Rauchens, nehmen auch Vitalstoffmängel infolge des Zigarettenkonsums Einfluss auf die Schwangerschaft und verstärken die tabakbedingten Entwicklungsstörungen des Kindes. Die kritischen Vitalstoffe sind Vitamin A, E, Folsäure und Zink.
Calcium- und Vitamin D -Mangel
bei der Mutter aufgrund des Rauchens beeinträchtigen die Entwicklung von Knochen und Zähnen des ungeborenen Kindes, erniedrigen dessen Calciumspiegel im Blut und verstärken die Ausbildung einer Rachitis [6.2.] [6.5.]. Vitamin B1-Defizite verursachen einen schweren Vitamin B1-Mangel und damit Herzversagen beim Fötus [1.4.]. Fehlt in der Ernährung der schwangeren Mutter Jod, kann das Kind eine schwerwiegende geistige und motorische Schilddrüsenfunktion davontragen [1.5.].
Folsäure-Defizite erhöhen die Gefahr von Früh- und Totgeburten, Geburtsfehlern sowie niedrigem Geburtsgewicht [6.2.] [6.3.] [6.5.].


Rauchen während der Schwangerschaft – Vitalstoffmangel

Vitalstoffmangel Auswirkungen auf den Fetus
Vitamin A [6.2.] Erhöhte Gefahr für
  • Früh- und Totgeburten
  • Geburtsfehler
  • Niedriges Geburtsgewicht [6.2.]
Vitamin E [6.2.] Erhöhte Gefahr für
  • Früh- und Totgeburten
  • Geburtsfehler
  • Niedriges Geburtsgewicht [6.2.]
Vitamin D [6.2.]
  • Beeinträchtigung der Entwicklung der Knochen und Zähne des Ungeborene
  • Hohes Risiko für Ausbildung einer Rachitis [6.2.] [6.5.]
Vitamin B1 [1.4.]
  • Schwerer Vitamin B1-Mangel
Erhöhtes Risiko für
  • Herzversagen [1.4.]
Folsäure [6.3.] Erhöhte Gefahr für
  • Früh- und Totgeburten
  • Geburtsfehler
  • Niedriges Geburtsgewicht [6.2.]
Calcium [5]
  • Beeinträchtigung der Entwicklung der Knochen und Zähne des Ungeborenen
  • Hohes Risiko für Ausbildung einer Rachitis
    Erniedrigter Calciumspiegel im Blut des Fetus [6.2.] [6.5.]
Jod [1.5.]
  • Hohe Gefahr für eine schwerwiegende geistige und motorische Schilddrüsenfunktion [1.5.]
Zink [6.5.] Erhöhte Gefahr für
  • Früh- und Totgeburten
  • Geburtsfehler
  • Niedriges Geburtsgewicht [6.2.]

Rauchen während der Schwangerschaft erhöht beim Fetus das Risiko für

  • Krebserkrankungen, wie beispielsweise Leukämie [6.6.]
  • Geistige Zurückgebliebenheit sowie Behinderungen [6.6.]
  • Konzentrationsschwächen, Koordinations- und Sprachstörungen [4]
  • Verhaltensstörungen und Hyperaktivität [4]
  • Wachstumsstörungen [4]
  • Hohes Leukämie- und Lymphomrisiko [4]
  • Geringe Zahl roter Blutkörperchen und einen niedrigen Hämoglobinwert [5]
  • Vitamin B12-Mangel, der Chromosomenschäden und eine gehemmte Zellteilung zur Folge haben kann [6.3.]
  • Geringere Lungenkapazität [4]
  • Asthma bronchiale [4]
  • Allergien und Infektionen [4]
  • Diabetes mellitus und Adipositas – Übergewicht [6.6.]
  • Plötzlicher Kindstod [4]
Schwangerschaft – Tabakkonsum und passives Rauchen
Auch das passive Rauchen in der Zeit der Schwangerschaft ist gefährlich und wird mit einer erhöhten Zahl kindlicher Krebserkrankungen – vor allem Leukämie und Lymphomen – in Verbindung gebracht [4]. Kommt eine Schwangere häufig mit Rauchern in Kontakt, kann das zur Unterentwicklung sowie zu Früh-, Fehl- und Totgeburten des ungeborenen Kindes führen [5].


Tabakkonsum in der Schwangerschaft und Geburtskomplikationen
Raucherinnen weisen oftmals ein erhöhtes Risiko für Früh- und Fehlgeburten sowie Geburtskomplikationen auf bis 70 % höhere Gefahr bei zehn Zigaretten täglich [6.6.]. Das relative Risiko steigt mit zunehmendem Alter der Mutter sowie mit der Zahl der gerauchten Zigaretten. Mehr als doppelt so häufig müssen Kaiserschnitte praktiziert werden und in vielen Fällen kommt es zu Nachgeburtsblutungen und erniedrigten Geburtsgewichten [5]. Häufig wiegen Säuglinge rauchender Mütter 150 bis 200 Gramm weniger als normale Neugeborene [6.6.].

Tabakkonsum in der Schwangerschaft und plötzlicher Kindstod
Raucht die Mutter bis zu neun Zigaretten am Tag – in der Schwangerschaft wie auch in der Stillzeit –, steigt die Gefahr des Auftretens eines plötzlichen Kindstodes um das Fünffache, wobei das neugeborene Kind zwischen dem achten Lebenstag und dem Ende des ersten Lebensjahres verstirbt [4]. Erhöht die Mutter die Zigarettendosis – mehr als zehn Zigaretten täglich –, verzehnfacht sich das Mortalitätsrisiko des Säuglings [4]. Demzufolge beeinträchtigt Nikotin als Nervengift die Funktionen der Andockstellen im Gehirn, die bei der Kontrolle der Atmung und des Aufwachens eine wichtige Rolle spielen. Es dämpft die Empfindlichkeit eines bestimmten Eiweißkomplexes, welcher die Aufgabe hat, bei schlechter Sauerstoffversorgung während des Schlafs Alarm zu schlagen und eine Art Aufwachreflex auszulösen. Hoher Tabakkonsum der Mutter bewirkt damit beim Kind eine Fehlsteuerung der Atemfunktion.
Des Weiteren können Störungen der Gehirnfunktion auftreten, die die Herz- und Kreislaufregulation oder bestimmte Aufwachmechanismen beeinflussen. Häufig kommt es unter diesen Umständen zu einer verlangsamten Herzfrequenz und schließlich zum Aussetzen der Atmung. Da sich zwischen dem dritten und vierten Lebensmonat der Säuglinge die Hirnreifung vollzieht, kann verstärkter Zigarettenkonsum diese in Form von Veränderungen und Entwicklungsstörungen erheblich beeinträchtigen.
Der plötzliche Kindstod infolge des Rauchens kann jedoch auch durch Virusinfektionen ausgelöst werden. Bei Untersuchungen von Kindern, die unerwartet starben, sind bestimmte Virusarten – wie Influenza- und Adenoviren – festgestellt worden, welche zu Entzündungen in den Atemwegen führen [4].


Tabakkonsum in der Schwangerschaft und geistige Beeinträchtigungen des Kindes
Kinder, die im Bauch einer rauchenden Mutter aufgewachsen sind, zeigen häufig in der Schul- beziehungsweise Jugendzeit Symptome wie Konzentrationsschwäche und Hyperaktivität , da sie einem dreifach höheren Risiko ausgesetzt werden. Solche Kinder haben Schwierigkeiten, sich auf Aufgaben zu konzentrieren, unangebrachtes Verhalten zu unterdrücken und still zu sitzen [6.6.]. In vielen Fällen entwickeln betroffene Kinder dreimal häufiger Verhaltensstörungen in Form von auffällig aggressiven sowie starrköpfigen Verhaltensäußerungen. Vermutet wird, dass das in dem Zigarettenrauch enthaltende Nikotin in einer sensiblen Phase der frühkindlichen Entwicklung eine Änderung des Nikotinrezeptors bewirkt, wodurch das aggressive Verhalten des Kindes verstärkt wird [4].

Raucherentwöhnung

Literatur

  1. Biesalski, H. K.; Köhrle, J.; Schümann, K.
    Vitamine, Spurenelemente und Mineralstoffe. Kapitel 24, 191-192 (1.1.), 9/10, 79, 84 (1.2.), 16, 130-131 (1.3.), 11, 92 (1.4.), 22, 179 - 180 (1.5.)
    Georg Thieme Verlag; Stuttgart/New York 2002
  2. Dietl, H.; Ohlenschläger, G.
    Handbuch der Orthomolekularen Medizin. Kapitel 2.1, 79-81
    Karl F. Haug Fachbuchverlag; September 2004
  3. Jopp, A.
    Risikofaktor Vitaminmangel. 82 - 84
    Karl F. Haug Verlag in MVS Medizinverlage Heidelberg GmbH & Co. KG; 2002
  4. Hoffmann, Dr. med. Peter
    Plötzlicher Kindstod (SIDS)
    PANAP Selbsthilfe e.V.
  5. Niestroj, I.
    Praxis der Orthomolekularen Medizin. Kapitel 10, 199-206
    Hippokrates Verlag GmbH; Stuttgart 2000
  6. Schmidt, Dr. med. Edmund, Schmidt, Nathalie
    Leitfaden Mikronährstoffe. Kapitel 2.2, 148-150 (6.1.), 2.1, 96-137 (6.2.), 2.2, 155-208 (6.3.), 2.4, 234-247 (6.4.), 292-311 (6.5.), Kapitel 3.1, 370-381 (6.6.)
    Urban & Fischer Verlag; München, Februar 2004
  7. Furber AS, Maheswaran R, Carroll CJ, Newell JN.
    Is smoking tobacco an independent risk factor for HIV infection and progression to AIDS?
    Sex Transm Infect. 2006 Aug 21; [Epub ahead of print]
     
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