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Ernährungstherapie
Lebensmittelunverträglichkeit - Laktose

Zur diätetischen Behandlung muss speziell Laktose gemieden werden. Milchzucker befindet sich ausschließlich in Milch und in unter Verwendung von Milch hergestellten Produkten. Den Menschen mit Laktoseintoleranz stehen insbesondere laktosearme Milch und Milchprodukte zur Verfügung. Calcium hat besonders aus Milch und Milchprodukten eine hohe Bioverfügbarkeit.

Wird auf Milch und Milchprodukte jedoch vollkommen verzichtet, führt das zu einer verringerten Aufnahme von

Aus diesem Grund sollten Betroffene darauf achten, ihren erhöhten Bedarf an diesen Vitalstoffen durch alternative Lebensmittel beziehungsweise Substitutionen zu decken. Defizite, insbesondere an Calcium und den fettlöslichen Vitaminen A, E, D, K gefährdet die Knochen- und Zahngesundheit.

Kinder mit einer Laktoseintoleranz sind bei einem Calcium- und Vitamin D-Mangel einem erhöhten Rachitis-Risiko ausgesetzt [3.1.] [3.2.].

Empfehlungen zur Ernährung bei Laktasemangel

  • Bevorzugen von Käsesorten, bei denen Laktose während des Reifungsprozesses weitgehend abgebaut wird
  • Sauermilchprodukte, gute Verträglichkeit trotz des hohen Gehalts an Milchzucker – Enzyme der Lactobazillen spalten auch noch nach dem Verzehr hohe Mengen Milchzucker in Glukose und Galaktose
  • Fermentierte Milchprodukte – Joghurt, Kefir, Sauermilch – mit lebenden Lactobazillen
  • Laktosearme Milch – hergestellt durch teilweise Spaltung des Milchzuckers mit Laktase
  • Orale Substitution mit dem aus Mikroorganismen gewonnenen Enzym Laktase in Tablettenform, Verbesserung beziehungsweise Normalisierung der Laktosetoleranz [1.]

Es ist zu betonen, dass einige Patienten schon auf sehr kleine Laktosemengen in Lebensmitteln überaus empfindlich reagieren. In diesem Fall sollten die Betroffenen nur solche Milch und Milchprodukte wählen, die völlig frei von Milchzucker sind.

Wichtig ist auch zu wissen, dass Milch beziehungsweise Laktose auch bei der Herstellung verschiedener Lebensmittel, wie Schokolade, Speiseeis und manchen Wurstwaren verwendet wird. Bei der Verarbeitung von Sauermilchprodukten und Käse bleiben je nach Herstellungsverfahren hohe Milchzuckermengen erhalten – Laktosegehalt von bis zu 5 %.

In der überwiegenden Zahl von Fällen besteht jedoch nur ein relativer Mangel an Laktase, so dass wiederum geringe Mengen Laktose beziehungsweise laktosearme Produkte – über den Tag verteilt – vertragen werden [1.].
Bei nicht besonders ausgeprägter Laktoseintoleranz kann der Dickdarm durch langsame Steigerung der täglichen Milchzuckeraufnahme an eine höhere Laktosezufuhr gewöhnt werden. Die Toleranzsteigerung wird durch die Anpassung der Darmflora ermöglicht [2].

Bedeutung der Laktose im menschlichen Organismus
Laktose fördert die Aufnahme von Mineralstoffen und Eiweiß im Darm. Zudem verbessert Milchzucker die Aufnahme und Nutzung von tierischem sowie pflanzlichem Protein.
Beim völligen Fehlen von Laktose in der Nahrung, können demzufolge wichtige Mineralstoffe, wie Calcium und Magnesium nur unzureichend resorbiert werden. Patienten, die aufgrund ihrer erhöhten Empfindlichkeit Milchzucker komplett meiden müssen, sollten auf ihre Calcium-Zufuhr über die Nahrung – möglichst laktosefreie Milch und Milchprodukte – achten. In diesem Fall ist eine zusätzliche Substitution mit Calcium äußerst sinnvoll, um Mangelsymptome zu vermeiden [2].


Literatur

  1. Biesalski, H. K., Fürst, P., Kasper, H., Kluthe, R., Pölert, W., Puchstein, Ch., Stähelin, H., B.
    Ernährungsmedizin.
    Kapitel 27, 347-352
    Georg Thieme Verlag, Stuttgart 1999
  2. Kasper, H.Ernährungsmedizin und Diätetik.
    Kapitel 3, 165-181
    Urban & Fischer Verlag; München/Jena 2000
  3. Schmidt, Dr. med. Edmund, Schmidt, Nathalie
    Leitfaden Mikronährstoffe.

    Kapitel 2, 96-228 (5.1.), 230-312 (5.2.)
    Urban & Fischer Verlag; München, Februar 2004

     
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