Blasenspiegelung (Urethrozystoskopie)

Bei der Urethrozystoskopie (Harnröhren- und Blasenspiegelung) handelt es sich um eine Spiegelung der Harnröhre (Urethra) und der Harnblase (lat. Vesica urinaria (griechisch κύστις kýstis, daher Fachbegriffe auf Cyst-).

Indikationen (Anwendungsgebiete)

  • Hämaturie – Blut im Urin
  • Harninkontinenz – Unfähigkeit, den Urin zu halten
  • Urethralstenose (Harnröhrenverengung)
  • Harnblasendivertikel – Ausstülpungen der Harnblasenwand
  • Tumoren im Bereich der Harnblase und Harnröhre
  • Veränderungen der Prostata – notwendig zur Planung operativer Eingriffe

Vor der Untersuchung

  • Keine Vorbereitung erforderlich; ebenfalls keine Antibiotikaprophylaxe

Das Verfahren

Bei der Urethrozystoskopie wird über die Urethra (Harnröhre) ein Endoskop (sogenannte Zystoskop) eingeführt, mit dem die Harnröhre und die Harnblase nach Einbringen von Wasser – zur besseren Darstellung der Organe – betrachtet und somit untersucht werden können.

Es stehen starre und flexible Zystoskope zur Verfügung.

Mögliche Komplikationen

  • Leichte Blutbeimengungen im Urin und Schmerzen beim Wasserlassen in den ersten Tagen nach der Untersuchung
  • Nachblutungen sind möglich, falls Behandlungsmaßnahmen (z. B. Gewebeprobe) erfolgt sind.
  • Harnwegsinfekte (HWI) (selten)
  • Perforationen (Durchstoßung bzw. Verletzung) der Harnröhre- oder Blasenwand sind sehr selten
  • Später auftretende Harnröhrenstrikturen (Harnröhrenverengung), die behandlungsbedürftig sind, sind sehr selten.
  • Infektionen (Pyelonephritis/Nierenbeckenentzündung, Prostatitis/Prostataentzündung oder Epididymitis/Nebenhodenentzündung) nach der Untersuchung sind sehr selten.
  • Bei Überempfindlichkeit bzw. Allergien (z. B. Betäubung-/Narkosemittel, Farbstoffe, Medikamente etc.) kann es vorübergehend zu folgenden Beschwerden kommen: Schwellung, Hautausschlag, Juckreiz, Niesen, tränende Augen (Augentränen), Schwindel oder Erbrechen.
  • Infektionen mit der Folge schwerer lebensbedrohlicher Komplikationen im Bereich lebenswichtiger Funktionen (z. B. Herz, Kreislauf, Atmung), bleibende Schäden (z. B. Lähmungen) und lebensbedrohende Komplikationen (z. B. Sepsis/Blutvergiftung) sind sehr selten (4,4 Patienten auf 1.000 Untersuchungen haben schwere Infektionen [1]).

Literatur

  1. Wang P et al.: Rates of infection after colonoscopy and osophagogastroduodenoscopy in ambulatory surgery centres in the USA. Gut, May 2018 http://dx.doi.org/10.1136/gutjnl-2017-315308

     
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