Einleitung
Reisekrankheit (Kinetose)

Unter Kinetose (Synonym: Bewegungskrankheit; ICD-10-GM T75.3: Kinetose) versteht man die durch eine starke Reizung (ungewohnte Bewegungen) des Gleichgewichtsorgans verursachte Reisekrankheit. 

Man kann verschiedene Formen einer Kinetose unterscheiden:

  • Landkrankheit – ggf. auch Mal de Débarquement-Syndrom (franz. Mal = Krankheit und franz.Debarquement = ein Schiff verlassen): im Vergleich zur einfachen Landkrankheit dauert das Mal de Débarquement-Syndrom länger als 48 Stunden.
  • Luftkrankheit
  • Raumkrankheit
  • Seekrankheit
  • Weitere Auslöser können sein:
    • Achterbahnen
    • Erlebniskino
    • Computerspiele (Spielerübelkeit), Fahr- und Flugsimulatoren (Simulatorkrankheit)

Die Anfälligkeit für Kinetosen ist individuell verschieden. Der Fahrer des Fahrzeugs, Schiffs etc. ist nur selten betroffen.

Geschlechterverhältnis: Frauen sind häufiger betroffen als Männer. Vermutet wird ein hormoneller Einfluss, da in der Schwangerschaft und in der prämenstruellen Phase (vor der Regelblutung) die Anfälligkeit stärker ist.

Häufigkeitsgipfel: Das Maximum des Auftretens der Kinetose liegt um das 12. Lebensjahr. Babys leiden nur selten an dieser Erkrankung, da ihr Gleichgewichtsorgan noch nicht vollständig entwickelt ist. Ebenso selten betroffen sind Kinder unter zwei Jahren und Menschen über 50 Jahre.

Die Prävalenz (Krankheitshäufigkeit) für ein erhöhtes Risiko liegt bei 5-10 %. 5-15 % der Bevölkerung gelten als unempfindlich und rund 75 % als "normal" anfällig (in Deutschland).
Nach der Einnahme von Placebos (Scheinmedikamenten) fühlen sich 45 % der Erkrankten besser, was vermuten lässt, dass auch psychische Einflüsse eine Rolle spielen.

Verlauf und Prognose: Der Verlauf einer Kinetose ist individuell unterschiedlich. Für die Entwicklung der Erkrankung sind Intensität, Dauer und Frequenz der passiven Bewegung von Bedeutung. Im Regelfall verschwinden die Symptome bei über 90 % der Betroffenen, sobald die Bewegung aufgehört hat, nach ein bis drei Tagen spontan (von selbst).

Die Erkrankung ist an sich harmlos, kann unter Umständen aber sehr gefährlich werden, wenn die Betroffenen Herz-Kreislauf-Erkrankungen haben. In solchen Fällen ist der Verlauf wesentlich schwerer.


     
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