Hörtest (Audiometrie)

Mit der Audiometrie werden Verfahren bezeichnet, die Eigenschaften und Parameter des Gehörs vermessen. Sie dienen der Diagnose von Erkrankungen der Hörorgane und zur Erforschung dieser Organe. Der am häufigsten durchgeführte Test ist dabei die Tonschwellenaudiometrie.

Schwerhörigkeit bewegt sich im weiten Feld zwischen dem normalen Hören auf der einen Seite und der Schwerhörigkeit auf der anderen Seite. Das Maß der Beeinträchtigung geht vom eingeschränkten Erleben von Musik, dem nicht mehr Hören des Vogelgezwitschers bis zu Einschränkungen beim Verständnis der Sprache, von der „Fehl-Hörigkeit“ für hohe Frequenzen und der damit verbundenen Veränderung des Klangbildes bis zu dem belastenden Umstand des schleichenden Hörverlustes und der schweren Einschränkung des Sprachverständnisses.

Die Tonschwellenaudiometrie ermöglicht die Ermittlung des Hörverlust frequenzspezifisch in Hertz (Hz) und bestimmt sein Ausmaß in Dezibel (dB).

Indikationen (Anwendungsgebiete)

  • Verdacht der Höreinschränkung
  • Verdacht auf eine Altersschwerhörigkeit (Presbyakusis) 
  • Hörsturz
  • Tinnitus (Ohrgeräusche)
  • Schwindel (Vertigo)
  • Berufen mit Lärmexposition
  • Akute Schallempfindungs-Schwerhörigkeit
    • z. B. Lärmschaden, Hörsturz etc.
    • bei Infekten wie beispielsweise Herpes, Masern, Mumps, Toxoplasmose, Borreliose
  • Chronisch fortschreitenden Schallleitungsstörungen wegen z. B. Otosklerose
  • Schallempfindensschäden nach Einnahme bestimmter Medikamente
  • Diabetes mellitus und Rauchen
  • Sowie bei weiteren individuellen Gesundheitsrisiken

Hinweis: Der Deutsche Berufsverband Hals-Nasen-Ohren-Ärzte fordert anlässlich des Welttages des Hörens am 3. März 2022 die Einführung eines Hörscreenings ab 50 JahrenDer Verband weist darauf hin, dass es eine hohe Zahl an Menschen mit einer unbehandelten Schwerhörigkeit gäbe, was verbunden ist mit gesundheitlichen, sozialen und ökonomischen Folgen.

Das Verfahren 

Bei der Tonschwellenaudiometrie werden dem Patienten Töne unterschiedlicher Frequenz mit unterschiedlicher Lautstärke vorgespielt und es wird die Lautstärke bestimmt, mit dem der Patient den Ton der jeweiligen Frequenz gerade noch hört. Die Schwelle der Hörbarkeit wird „Hörschwelle“ genannt. Dabei sind erhebliche Unterschiede bei hohen und tiefen Tönen möglich. Die Prüftöne werden im Regelfall seitengetrennt über Kopfhörer und über einen sogenannten Knochenleitungs-Hörer, der hinter dem Ohr auf den Schädelknochen aufgesetzt wird, abgegeben. Im letzteren Fall wird der Schall direkt über den Knochen an das Innenohr weitergeleitet.

Die Schallweiterleitung über den Knochenleitungs-Hörer ermöglicht die Feststellung, ob es sich bei der Schwerhörigkeit um einen
Schaden des Innenohres (Schallempfindungsstörung) oder des Mittelohres (Schallleitungsstörung) handelt. Dabei sind auch Kombinationen aus beiden Störungen möglich.

Bei einer Altersschwerhörigkeit (Presbyakusis) zeigt sich charakteristischerweise eine in Bezug auf die Ohren in etwa symmetrische Beeinträchtigung des Hörvermögens mit Schrägabfall in den höheren Hörfrequenzen.

 

Die Audiometrie zeigt rechtzeitig Hörschäden an, lange bevor für den Patienten sichtbar eine Einschränkung des Sprachverständnisses vorliegt.

Ihr Nutzen 

Die Audiometrie dient der frühzeitigen Diagnostik von Schäden des Innenohres (Schallempfindungsstörung) oder des Mittelohres (Schallleitungsstörung).
Nur eine frühzeitige Diagnostik ermöglicht eine rechtzeitige Therapie.

Die Audiometrie dient Ihrem Schutz vor einem fortschreitenden Verlust des Hörvermögens und ist damit eine der wichtigen Vorsorgemaßnahmen.


     
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