Einleitung
Entzündung und Verschluss der Tuba auditiva

Entzündung und Verschluss der Tuba auditiva (Synonyme zu Tuba auditiva: Eustachische Röhre, Ohrtrompete, Tuba Eustachii, Tuba pharyngotympanica; Thesaurussynonyme zu Entzündung und Verschluss der Tuba auditiva: Infektion der Tuba Eustachii; Ohrtrompetenkatarrh; Ohrtrompetenstenose; Ohrtubenkatarrh; Ohrtubenstenose; Otosalpingitis; Paukenerguss; Syringitis; Syringitis der Tuba auditiva; Syringitis des Ohres; Tubenkatarrh; Verschluss der Tuba auditiva; ICD-10-GM H68.-: Entzündung und Verschluss der Tuba auditiva) bezeichnet Veränderungen der Ohrtrompete.

Die Tuba auditiva (Ohrtrompete) ist eine etwa 30 bis 35 mm lange Röhre, die den Nasopharynx (Nasenrachenraum) über die Paukenhöhle (Cavum tympani) des Mittelohrs miteinander verbindet. Sie zieht sich durch die hintere Etage des Canalis musculotubarius und ist nach dem italienischen Anatomen Bartolomeo Eustachi benannt (Tuba Eustachii). Sie ist mit respiratorischen Epithel (Flimmerepithel) ausgekleidet.
Man kann einen knöchernen Anteil (Pars ossea) von einem knorpeligen Anteil (Pars cartilaginea) unterscheiden.

Die Tuba auditiva soll einen Druckausgleich zwischen Nasopharynx (Nasenrachenraum) und Mittelohr bewirken. Zusätzlich dient sie der Drainage des Mittelohrs. Ein Verschluss führt zu einem Paukenerguss (Sero- bzw. Seromukotympanon; engl. "otitis media with effusion").

Nachfolgend wird auch die mögliche Folgeerkrankung Paukenerguss (ICD-10-GM H65.0: Akute seröse Otitis media, ICD-10-GM H65.1: Sonstige akute nichteitrige Otitis media, ICD-10-GM H65.2: Chronische seröse Otitis media, ICD-10-GM H65.3: Chronische muköse Otitis media) bzgl. "Symptome – Beschwerden" und "Operative Therapie" beschrieben. 

Man kann akute von chronischen Tubenbelüftungsstörungen unterscheiden.

Häufigkeitsgipfel: Akute und chronische Tubenbelüftungsstörungen treten häufig im Kindesalter auf.

Der chronische Paukenerguss als Folgeerkrankung ist eine der häufigsten Erkrankungen im Kindesalter.

Die Prävalenz (Krankheitshäufigkeit) des Paukenergusses liegt bei Kindern im zweiten Lebensjahr bei ca. 20 % und tritt bei 80-90 % aller Kinder unter acht Jahren mindestens einmal auf. Erwachsene sind seltener betroffen.

Verlauf und Prognose: Akute Tubenbelüftungsstörungen sind im Regelfall nicht behandlungsbedürftig. Soweit diese als Folge einer Krankheit aufgetreten sind, verschwinden sie wieder, wenn die Grunderkrankung (z. B. Rhinitis/Schnupfen) erfolgreich behandelt worden ist. Zur symptomatischen Therapie ist die kurzfristige Gabe von abschwellenden Nasentropfen als belüftende Maßnahme sinnvoll.
Eine typische Folgeerkrankung einer chronischen Tubenbelüftungsstörung ist der chronische Paukenerguss, dessen Ursache bakteriell, immunmodulatorisch und möglicherweise auch allergisch ist. Die Behandlung erfolgt entsprechend der Ursache. Neben belüftenden Maßnahmen durch die kurzfristige Gabe von abschwellenden Nasentropfen sind häufig operative Maßnahmen (Adenotomie/Entfernung der Rachenmandeln; Korrektur der Nasenscheidenwand) erforderlich.
Bei Erwachsenen ist die Prognose abhängig von der Ursache. Kindern sind nach der Adenotomie meist beschwerdefrei.
Bei chronischen oder rezidivierenden (wiederkehrenden) Paukenergüsse ist eine Parazentese (Trommelfellschnitt und /oder Einlage von Paukendrainagen/Paukenröhrchen) erforderlich. 


     
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