Weitere Therapie
Auditive Wahrnehmungsstörungen

Die Behandlung besteht im Regelfall aus [1]:

  • direktem Training, d. h. Training des auditiven Arbeitsgedächtnis und anderer Gedächtnisfunktion
  • Verbesserung der Umgebungsbedingungen für das Sprachverstehen in der Schule und zu Hause
  • kompensatorische Strategien
  • evtl. Veränderungen im schulischen Unterrichtsstil (besondere didaktische Maßnahmen)
  • Verbesserung des Signal-Rausch-Verhältnisses durch angemessene akustische Verstärkung (soweit erforderlich)

Allgemeine Maßnahmen

  • Fähigkeiten wie zum Beispiel die allgemeine akustische Aufmerksamkeit – das Hinhören –, die Tonhöhenunterscheidung und das Rhythmusgehör können beispielsweise mittels Musik trainiert werden. Oftmals hat sich der Besuch einer Musikschule als wirkungsvoll erwiesen, entweder in Form von musikalischer Früherziehung durch das Erlernen eines Instrumentes oder auch durch Gesangsunterricht (s. u. "Komplementäre Behandlungsmethoden").
  • Auch die früher üblichen zahlreichen Fingerspiele fördern sehr gut das Zusammenspiel von Hören und Bewegung, welches später für das Schreiben nach Gehör, wie im Diktat, sehr wichtig ist.
  • Fernsehen und Computerspiele sind dagegen für die Hörwahrnehmungsförderung nicht geeignet und sollten möglichst auf kindgerechte Sendungen eingeschränkt werden.
  • Im Schulunterricht sollten Lehrer folgende Aspekte beachten, da diese sich positiv auf die auditive Wahrnehmung auswirken können:
    • Veränderung der Sitzposition – die Kinder sollten im Klassenraum weiter vorne sitzen, um besser eingebunden zu sein.
    • Es sollte im Klassenraum auf eine gute Akustik geachtet werden.
    • Das Kind sollte immer direkt angesprochen werden.
    • Beim Sprechen sollte nicht gleichzeitig eine andere Tätigkeit durchgeführt werden.
  • In der Schwangerschaft gilt absolutes Alkoholverbot! 
  • Schenken Sie dem Kind mehr positive Zuwendung, körperliche Nähe und Aufmerksamkeit

Konventionelle nicht-operative Therapieverfahren

  • Ein Training mit einem speziell ausgebildeten Therapeuten – Logopäden oder Ergotherapeuten – trägt zur Schulung und Ausbildung auditiver Fähigkeiten bei und wirkt so positiv auf die Entwicklung des Kindes.
  • In neuerer Zeit sind sehr gute Ergebnisse mit einer Hörgeräteanpassung gemacht worden, auch wenn das Hörvermögen des Kindes nicht oder nicht wesentlich eingeschränkt ist. Das Hörgerät kann so programmiert werden, dass es den Nutzschall in Blickrichtung des Kindes selektiv verstärkt, den Störschall jedoch nicht.

Regelmäßige Kontrolluntersuchungen

  • Regelmäßige ärztliche Kontrolluntersuchungen

Psychotherapie

  • Ggf. Psychotherapie (inkl. Stressmanagement)
  • Detaillierte Informationen zur Psychosomatik (inkl. Stressmanagement) erhalten Sie von uns. 

Komplementäre Behandlungsmethoden

  • Musiktraining – soll  phonologische Bewusstheit, Phonemsegmentation und phonologisches Arbeitsgedächtnis fördern (wenig Evidenz)

Organisationen und Selbsthilfegruppen

  • Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BzgA)
    Postfach 91 01 52, D-51071 Köln
    Telefon: 0221-89920, Fax: 0221-8992300 E-Mail: poststelle@bzga.de, Internet: www.bzga.de
  • AVWS-Selbsthilfegruppe

Literatur

  1. Bellis TJ (2003) Assessment and management of central auditory processing disorders in the educational setting—from science to practice. In: Thomson Delmar learning, 2. Aufl. Singular Publishing, San Diego, S 347-391

 

     
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