Folgende Medikamente – 1.Ordnung (Hauptindikation) – werden eingesetzt
- Stressinkontinenz
- Duloxetin (Arzneimittel mit antidepressiver Wirkung)
- Alpha-Sympathikomimetika ( Alpha-Adrenergika)
- lokale Applikation von Östrogenen* (Östriol) bei Hormonmangel
- Dranginkontinenz
- Anticholinergika
- Lokale Applikation von Östrogenen* (Östriol) bei Hormonmangel
- Myotrope Spasmolytika
- Trizyklische Antidepressiva
- Selten und nur in besonders schwierigen Fällen wird die intravesikale Injektion (Injektion in die Blase) von Anticholinergika oder von Botulinumtoxin empfohlen.
- Kombinierte Stress-Dranginkontinenz
- Je nach Ausprägung der Symptomatik werden aufbauend auf andere Therapiemöglichkeiten wie Beckenbodengymnastik, Blasentraining u.a. auch die entsprechenden Medikamente zur Therapie eingesetzt.
- Reflexinkontinenz
- Da es sich um Schädigungen oder Fehlbildungen von Verbindungen im Rückenmark handelt steht keine medikamentöse Therapie zur Verfügung
- Überlaufinkontinenz
- Lokale Applikation von Östrogenen* ( Östriol) bei Hormonmangel und Beseitigung der Ursache.
- Extraurethrale Inkontinenz
- Da es sich im Allgemeinen um Fisteln handelt gibt es keine medikamentöse Therapie, es muss operiert werden)
Östrogene stimulieren die Östrogen-Rezeptoren im Urethra-Epithel und sensibilisieren so die Alpha-Rezeptoren. Dadurch erhöht sich der Harnröhrentonus. Zudem fördern Östrogene den Aufbau des Epithels in der Urethra. Deshalb sind sie als Scheidencremes oder -zäpfchen in Kombination mit den obigen Medikamenten oder Beckenbodentraining für die Inkontinenztherapie sinnvoll.