Als Harninkontinenz wird die Unfähigkeit des Zurückhaltens von Harn bezeichnet.
Die Harninkontinenz kann vorübergehend auftreten oder aber eine bleibende Erkrankung darstellen.
Die Harninkontinenz kann nach verschiedenen Ursachen eingeteilt werden
- Stressinkontinenz bzw. Belastungsinkontinenz – Urinverlust bei körperlicher Anstrengung infolge einer Blasenverschlussproblematik nach verschiedenem Schweregrad
- Urinverlust bei Husten oder Niesen sowie schwerer körperlicher Arbeit (Grad 1)
- Urinverlust beim Gehen, Treppensteigen, Aufstehen oder leichter körperlicher Arbeit (Grad 2)
- Urinverlust im Liegen (Grad 3)
- Dranginkontinenz bzw. Urgeinkontinenz – Urinverlust bei imperativem (unaufschieblichem) Harndrang
- Gemischte Stress-Dranginkontinenz – Urinabgang durch Insuffizienz des Blasenschließmuskels in Kombination mit einem imperativen Harndrang
- Reflexinkontinenz bzw. neurogene Blase – Urinabgang durch Schädigung oder Erkrankung der Strukturen, die die Nervenimpulse aus Gehirn oder Rückenmark auf die Blase übertragen.
- Überlaufinkontinenz bzw. Überlaufblase – Urinabgang, wenn der Druck in der gefüllten Blase den Druck des Schließmuskels übersteigt
- Extraurethrale Harninkontinenz – die Ursache liegt außerhalb der Harnblase; mögliche Ursachen sind Blasenfisteln oder ektop – außerhalb des richtigen Ortes – mündender Harnleiter
Die Stressinkontinenz ist bei Frauen die am
weitesten verbreitete Form der Harninkontinenz mit etwa 40 %. Unter einer Dranginkontinenz leiden etwa 20%, 38 % an Mischformen. Alle anderen sind mit nur etwa 2% sehr selten.
Bei Männern ist die Dranginkontinenz mit 39 % am häufigsten.
Das Kapitel "Harninkontinenz" wurde von Prof. Dr. med. Gerhard Grospietsch (Frauenarzt; Präsident der Deutschen Gesellschaft für Nährstoffmedizin und Prävention) erstellt.