Ursachen
Membranöse Glomerulonephritis

Pathogenese (Krankheitsentstehung)

Die membranöse Glomerulonephritis tritt zumindest in Deutschland in den meisten Fällen als primäre Glomerulonephritis auf. Dabei werden in den Glomeruli (Nierenkörperchen) Komplexe aus Antigenen und Antikörpern gebildet, sodass Autoantikörper ursächlich sein können.

In bis zu 80 % der Fälle ist die Ursache unbekannt (primäre membranöse Glomerulonephritis). 

In Asien werden membranöse Glomerulonephritiden nicht selten im Rahmen von Hepatitis-B- oder Hepatitis-C-Virus-Infektionen beobachtet.

Ätiologie (Ursachen)

Biographische Ursachen

  • Genetische Belastung durch Eltern, Großeltern
    • Genetische Erkrankungen
      • Sichelzellenanämie (med.: Drepanozytose; auch Sichelzellanämie, engl.: sickle cell anemia) – genetische Erkrankung mit autosomal-rezessivem Erbgang, die die Erythrozyten (rote Blutkörperchen) betrifft; sie gehört zur Gruppe der Hämoglobinopathien (Störungen des Hämoglobins; Bildung eines irregulären Hämoglobins, dem sogenannten Sichelzellhämoglobin, HbS)
  • Geschlecht – Männer (weißer Hautfarbe) sind häufiger von der idiopathischen Form betroffen

Krankheitsbedingte Ursachen (= sekundäre membranöse Glomerulonephritis)

  • Autoimmunerkrankungen wie der systemische Lupus erythematodes (SLE)
  • Diabetes mellitus
  • Hepatitis B und C (Leberentzündung)
  • HIV
  • Malaria – durch Stechmücken übertragene Tropenkrankheit
  • Malignome (bösartige Erkrankungen):
    • Bronchial-, Mamma-, Kolon- und Magenkarzinom (Lungen-, Darm- und Magenkarzinom)
    • z. B. durch Thrombospondin Type 1 Domain Containing 7A bei einer Patientin mit einem Gallenblasenkarzinom [1, 2]
  • Morbus Crohn  chronisch-entzündliche Darmerkrankung (CED); sie verläuft meist in Schüben und kann den gesamten Verdauungstrakt befallen; charakterisierend ist der segmentale Befall der Darmmukosa (Darmschleimhaut), das heißt es können mehrere Darmabschnitte befallen sein, die durch gesunde Abschnitte voneinander getrennt sind
  • Syphilis (Lues)

Medikamente

  • Captopril – Antihypertensivum (Medikament gegen Bluthochdruck)
  • Chlormethiazol – Medikament, das bei einem Entzug gegeben wird
  • Gold – wurde bei Rheuma als Medikament eingesetzt
  • Nicht-Steroidale Antiphlogistika (NSAR) – Schmerzmittel wie Ibuprofen
  • Penicillamin (Chelatbildner)
  • Probenecid (Gichtmittel)
  • Trimethadion – Antiepileptikum (Medikament gegen Krampfanfälle)

Weitere Ursachen

  • Quecksilber

Literatur

  1. Hoxha E et al.: A Mechanism for Cancer-Associated Membranous Nephropathy. N Engl J Med 2016; 374:1995-1996May 19, 2016 DOI: 10.1056/NEJMc1511702
  2. TomaAutoantibodies against thrombospondin type 1 domain–containing 7A induce membranous nephropathy. J Clin Invest. 2016. doi:10.1172/JCI85265.
     
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