Ursachen
Reizblase (Urethralsyndrom)

Pathogenese (Krankheitsentstehung)

Beim Urethralsyndrom (Reizblase) kommt es wahrscheinlich zu Störungen im vegetativen Nervensystem. Bei den damit verbundenen Beschwerden handelt es sich um eine der möglichen Erscheinungsformen des Chronischen Beckenschmerzsyndroms (CPPS).

Eine Detrusor-Sphinkter-Dyssynergie (DSD; Blasenfunktionsstörung, die durch das gestörte Zusammenwirken der bei der Blasenentleerung beteiligten anatomischen Strukturen gekennzeichnet ist) wird diskutiert. 

Des Weiteren werden bei Biopsien (Gewebeentnahmen) aus der trigonalen Blasenschleimhaut (Harnblasendreieck) in hohem Prozentsatz entzündliche Zellinfiltrate nachgewiesen [1].

Die Reizblase (Synonym: Overactive Bladder dry (OAB dry; überaktive Blase trocken) ist möglicherweise auch Folge einer Harndysbiose: Eine Studie konnte konsistente und reproduzierbare substanzielle Unterschiede zwischen OAB-Patienten und Kontrollen in der mikrobiellen Belastung nachweisen [2].

Ätiologie (Ursachen)

Man kennt keine ursächlichen Faktoren der Reizblase.

Es gibt allerdings Faktoren, die das Auftreten einer Reizblase begünstigen können:

Biographische Ursachen

  • Wechseljahre wg. Östrogenmangel, der zu Trockenheitsgefühl und Reizung in der Scheide und Harnröhre führen kann

Verhaltensbedingte Ursachen

  • Genussmittelkonsum
    • Alkohol
    • Tabak (Rauchen)
    • Koffeinkonsum (Kaffee oder Tee)
  • Psycho-soziale Situation
    • Psychische oder seelische Belastungen wie Stress, Nervosität etc.
  • Übergewicht

Krankheitsbedingte Ursachen

  • Benigne Prostatahypertrophie (BPH; gutartige Prostatavergrößerung)
  • Harnblasentumoren
  • Genitalprolaps (Gebärmutter- oder Scheidensenkung)
  • Störung der Nervenreizleitung bei Erkrankungen wie: Apoplex (Schlaganfall), Morbus Parkinson, multipler Sklerose (MS), Typ-II-Diabetes
  • Urolithiasis (Blasensteinleiden)
  • Zystitiden, rezidivierende (wiederkehrende Blaseninfektionen) [bei Frauen]

Medikamente

  • Diuretika (harntreibende Medikamente)

Umweltbelastung – Intoxikationen (Vergiftungen)

  • Kälte- und Nässereize

Weitere Ursachen

  • Gravidität (Schwangerschaft)

Literatur

  1. Rees DLP: Urinary tract infection. Clin. Obstet. Gynec. 5 (1978) 169
  2. Gill K et al.: A blinded observational cohort study of the microbiological ecology associated with pyuria and overactive bladder symptoms. Int Urogynecol J 2018 Oct;29(10):1493-1500. doi: 10.1007/s00192-018-3558-x. Epub 2018 Feb 17.
     
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