Therapieziel
Vermeiden von Steinrezidiven (Wiederauftreten von Harnsteinen)
Therapieempfehlungen
Reduktion der Risikofaktoren
- Verhaltensbedingte Risikofaktoren
- Dehydrierung (Austrocknung des Körpers durch Flüssigkeitsverlust oder mangelnde Flüssigkeitsaufnahme)
- Proteinreiche (eiweißreiche) Ernährung
- Krankheitsbedingte Risikofaktoren
- Hyperparathyreoidismus (HPT)
- Renal-tubuläre Azidose (RTA; siehe unter Labordiagnostik)
- Harnwegsinfekt
- Flüssigkeitszufuhr 2,5-3 l/Tag
- Proteinzufuhr einschränken (Zufuhr: 0,8-1,0 g/kg KG/Tag)
- Kochsalzzufuhr einschränken (circa 3 g Kochsalz pro Tag, entspricht 1,2 g Natrium)
- Basenreiche, alkalisierende Kost mit Kartoffeln, Gemüse, Salate, Hülsenfrüchte und Obst; Nahrungsergänzungsmittel mit alkalisierenden (basischen) Mineralstoffverbindungen Kaliumcitrat, Magnesiumcitrat und Calciumcitrat sowie Vitamin D und Zink (Zink trägt zum normalen Säure-Basen-Haushalt bei)
Wirkstoffe der Metaphylaxe
- Ansäuerung mit L-Methionin (Dosis 200-500 mg 3-mal tgl.; dieses verbessert die Löslichkeit des Calciumphosphats im Urin, wenn die Steinbildung bei Urin-pH-Werten konstant > 6,2 stattfindet
- Gabe von Thiaziden (senken die renale Calciumexkretion hoch effizient)
- Widerherstellung des Säure-Basen-Gleichgewichts, d. h. Alkailsierung (primäres Ziel bei der renal tubulären Azidose; Therapiemonitoring mittels Blutgasanalyse, BGA)
Operative Therapie
- Parathyreoidektomie (Entfernen der Nebenschilddrüsen) – bei Vorliegen eines primären Hyperparathyreoidismus/Nebenschilddrüsenüberfunktion (erhöhtes Calcium im Serum; Labordiagnostik: Bestimmung des intakten Parathormons)