Einleitung
Harnröhrenverengung (Harnröhrenstriktur)

Die Harnröhrenstriktur (Thesaurus-Synonyme: bulbäre Harnröhrenenge; bulbäre Harnröhrenstenose; bulbäre Harnröhrenstriktur; bulbäre Urethraenge; bulbäre Urethralenge; bulbäre Urethrastenose; bulbäre Urethrastriktur; distale Meatusenge; distale Meatusstenose; distale Urethrastenose; Harnröhrenmündungsstriktur; Harnröhrenstenose; Harnröhrenstriktur; Harnröhrenstriktur nach Geburt; Harnröhrenstriktur nach Verletzung; Harnröhrenverengung; infektiöse Harnröhrenstenose; infektiöse Harnröhrenstriktur; infektiöse Urethrastenose; infektiöse Urethrastriktur a.n.k.; Meatusstenose; Meatusstriktur; posttraumatische Harnröhrenstriktur; Posttraumatische Urethrastriktur; spastische Harnröhrenstriktur; spastische Urethrastriktur; Sphinkterspasmus der Urethra; Stenosis urethrae; Striktur der hinteren Harnröhre; Striktur der hinteren Urethra; Striktur der vorderen Harnröhre; Striktur der vorderen Urethra; Striktur des Meatus urinarius; traumatische Harnröhrenstenose; traumatische Harnröhrenstriktur; traumatische Urethrastenose; traumatische Urethrastriktur; Urethraenge; Urethrakontraktur; Urethralenge; Urethramündungsstriktur; Urethraobliteration; Urethrastenose; Urethrastriktur; Urethrastriktur nach Geburt; Urethrastriktur nach Verletzung; Urethraverengung; Urethraverschluss; ICD-10-GM N35.-: Harnröhrenstriktur) bezeichnet eine Verengung der Harnröhre. Diese führen im Regelfall zu obstruktiven Miktionsstörungen (erschwerenden Harnfluss), die Folgen für den gesamten Harntrakt verursachen.

Die Harnröhrenstriktur kann kongenital (angeboren; sehr selten) oder erworben sein.

Man kann nach dem ICD-10-GM die folgenden Formen der Harnröhrenstriktur unterscheiden:

  • Posttraumatische Harnröhrenstriktur (ICD-10-GM N35.0) ‒ Verengung der Harnröhre, die durch eine Verletzung bedingt ist
  • Postinfektiöse Harnröhrenstriktur (ICD-10-GM N35.1) ‒ Verengung der Harnröhre, die nach einer Infektion der Harnröhre auftritt
  • Sonstige Harnröhrenstriktur (ICD-10-GM N35.8)
  • Harnröhrenstriktur, nicht näher bezeichnet (ICD-10-GM N35.9)

Nach der Lokalisation kann die Harnröhrenstriktur wie folgt eingeteilt werden:

  • Bulbäre Harnröhrenstriktur (zwischen Schließmuskel und Beginn des mobilen Penis; am Beckenboden fixierter Anteil der Harnröhre) ‒ mit circa 50 % die häufigste Form der Harnröhrenstriktur
  • Penile Harnröhrenstriktur (im mobilen Teil des Penis) ‒ circa 30 % der Fälle
  • Harnröhrenstriktur im Bereich der Fossa navicularis (ampullenförmige Erweiterung der männlichen Urethra (Harnröhre), die sich im Bereich der Glans penis kurz vor dem Meatus urethrae externus (äußere Harnröhrenmündung) befindet; Harnröhrenabschnitt im Bereich der Eichel) – circa 20 % der Fälle
  • Harnröhrenstriktur im Bereich der posterioren Urethra ("hintere Harnröhre" = Verlauf durch die Prostata/prostatische Harnröhre und die Beckenbodenmuskulatur/membranöse Harnröhre) – sehr selten; sie tritt im Rahmen von Verletzungen (z. B. traumatischen Harnröhrenabriss) oder nach einer Radiatio (Strahlentherapie) im Rahmen eines Prostatakarzinom (Prostatakrebs) auf.

Geschlechterverhältnis: Männer sind deutlich häufiger betroffen als Frauen (aufgrund der wesentlich längeren Urethra (Harnröhre)).

Häufigkeitsgipfel: Die Erkrankung kann in jedem Lebensalter auftreten.
Bei Patienten unter 45 Jahren ist die Ursache häufig ein Trauma (Verletzung) oder der Zustand nach einer Hypospadie-Operation (Operation wegen angeborener Fehlbildung der Harnröhre).

Im Alter über 45 Jahren liegt die Ursache meist in transurethralen Eingriffen (operative Eingriffe durch die Harnröhre).

Die Prävalenz (Krankheitshäufigkeit) für Männer liegt bei circa 1,0 % (in den Industrieländern).

Verlauf und Prognose: Die Erkrankung führt zu Miktionsbeschwerden (Beschwerden beim Wasserlassen) und kann letztlich zu einem Verlust der Nierenfunktion führen.
Die bulbäre Harnröhrenstriktur – mit circa 50 % die häufigste Form der Harnröhrenstriktur – hat die günstigste Prognose.

Die Harnröhrenstriktur tritt häufig rezidivierend (wiederkehrend) auf. Je ausgedehnter die Striktur ist, je weiter sie distal (lat. distare = sich entfernen; "weiter von der Körpermitte" oder "entfernt" gelegen) gelegen ist und je häufiger sie bereits behandelt wurde, desto größer ist das Rezidivrisiko. Bei dem Eingriff "Urethrotomia interna" (Mittel der Wahl; erster Therapieversuch von kurzstreckigen Harnröhrenstrikturen ohne ausgeprägte fibrotische Reaktion) liegt die Rezidivrate bei 50-60 %.

 


     
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