Aktuelles zur Coronavirus-Infektion
Ursachen
Harnröhrenenge (Harnröhrenstriktur)

Pathogenese (Krankheitsentstehung)

Die Harnröhrenstriktur ist bedingt durch eine narbige Umwandlung der Urethra (Harnröhre).

Nach der Lokalisation kann die Harnröhrenstriktur wie folgt eingeteilt werden:

  • Bulbäre Harnröhrenstriktur (zwischen Schließmuskel und Beginn des mobilen Penis; am Beckenboden fixierter Anteil der Harnröhre) – mit circa 50 % die häufigste Form der Harnröhrenstriktur; meistens durch ein Trauma bedingt
  • Penile Harnröhrenstriktur (im mobilen Teil des Penis) – circa 30 % der Fälle
  • Harnröhrenstriktur im Bereich der Fossa navicularis (ampullenförmige Erweiterung der männlichen Urethra (Harnröhre), die sich im Bereich der Glans penis kurz vor dem Meatus urethrae externus (äußere Harnröhrenmündung) befindet; Harnröhrenabschnitt im Bereich der Eichel) – circa 20 % der Fälle
  • Harnröhrenstriktur im Bereich der posterioren Urethra ("hintere Harnröhre" = Verlauf durch die Prostata/prostatische Harnröhre und die Beckenbodenmuskulatur/membranöse Harnröhre) – sehr selten; sie tritt im Rahmen von Verletzungen (z. B. traumatischen Harnröhrenabriss) oder nach einer Radiotherapie (Strahlentherapie) im Rahmen eines Prostatakarzinom (Prostatakrebs) auf.

Ätiologie (Ursachen)

Verhaltensbedingte Ursachen

  • Radfahren (3-fach häufiger als bei Nichtradfahrern) [1]

Krankheitsbedingte Ursachen

Haut und Unterhaut (L00-L99)

  • Lichen sclerosus et atrophicus – chronisch entzündliche progrediente Bindegewebserkrankung der Haut; circa fünf Prozent der Fälle

Infektiöse und parasitäre Krankheiten (A00-B99)

  • Bakterielle Urethritis (Harnröhrenentzündung) – bis zu 20 % der Fälle; meist eine unbehandelte Gonorrhoe (Tripper); 70 % der erworbenen Harnröhrenstrikturen sind Gonorrhoe-bedingt

Urogenitalsystem (Nieren, Harnwege – Geschlechtsorgane) (N00-N99)

  • Bakterielle Urethritis (Harnröhrenentzündung) – meist eine unbehandelte Gonorrhoe
  • Balanitis xerotica obliterans (BXO) – chronisch entzündliche Entzündung der Glans penis (Eichel), deren Ursache nicht bekannt ist

Verletzungen, Vergiftungen und andere Folgen äußerer Ursachen (S00-T98)

  • Harnröhrenabriss im Rahmen einer Beckenfraktur (Beckenbruch)

Weitere Ursachen

  • Iatrogen (Harnröhrenstriktur durch ärztliche Eingriffe verursacht) – in ca. 45 % der Fälle:
    • Brachytherapie – Form der Strahlentherapie, bei der die Strahlenquelle direkt in den Tumor eingebracht wird
    • Dauerkatheteranlage, traumatische
    • Korrektur einer Hypospadie (Fehlbildung der Harnröhre)
    • Prostatektomie (Entfernung der Vorsteherdrüse)
    • Transurethrale Harnblaseneingriffe (Eingriffe an der Harnblase, die durch die Harnröhre durchgeführt werden), wie z. B. die TUR-P (transurethrale Resektion der Prostata); bis fünf Prozent der Fälle
    • Zystoskopie (Blasenspiegelung)
  • Idiopathisch (Harnröhrenstrikturen ohne erkennbare Ursache) – bis zu 30 % der Fälle; häufig handelt es sich um ein länger zurückliegendes Bagatelltrauma (z. B. beim Radfahren)
  • Trauma (Verletzung)

Literatur

  1. Awad MA et al.: Cycling and male sexual and urinary function: results from a large, multinational, cross-sectional study. J Urol 2017, online 13. Oktober doi: http://dx.doi.org/10.1016/j.juro.2017.10.017 
     
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