Bei der Uroflowmetrie handelt es sich um ein Verfahren zur objektiven Feststellung von Blasenentleerungsstörungen.
Normalerweise fasst die Blase etwa 300-400 ml Harn. Insgesamt scheidet der gesunde Erwachsene etwa 1500 ml Harn täglich aus.Eine Blasenentleerungsstörung kann in verschiedenen Formen auftreten
- Pollakisurie – Drang zu häufigem Wasserlassen ohne vermehrte Ausscheidung
- Algurie – schmerzhafte Miktion
- Dysurie – schmerzhafter Harndrang mit Erschwernis des Wasserlassens
- Restharn – unvollständige Blasenentleerung
- Harnverhaltung/Harnsperre – Blasenentleerung nicht möglich
- Inkontinenz – Unvermögen, den Harn zurückzuhalten
Das Verfahren
Mit Hilfe eines Uroflowmeters wird der Ausfluss von Harn während der Miktion – Blasenentleerung – erfasst und grafisch dargestellt.
Dabei werden folgende Informationen aufgezeichnet
- Mittlere Harnflussrate
- Maximale Harnflussrate
- Harnflusszeit
- Miktionszeit (Blasenentleerungszeit)
- Flussanstiegszeit
- Gesamt-Miktionsvolumen
Zur Durchführung der Uroflowmetrie sollte die Blase gefüllt und ein ausreichender Harndrang vorhanden sein. Die Blase wird anschließend in das Untersuchungsgerät entleert, welches die oben genannten Daten während der Miktion erfasst. Der Patient ist während der Blasenentleerung allein und unbeobachtet. Anschließend kann mittels Ultraschall die Menge des in der Blase verbliebenen Restharns genau überprüft werden.
Die Untersuchung wird bei folgenden Gesundheitsrisiken beziehungsweise Erkrankungen empfohlen beziehungsweise ist erforderlich bei
- Harnstrahlabschwächung
- Dysurie – schmerzhafter Harndrang mit Erschwernis des Wasserlassens
- Verlängertes Wasserlassen
- Intermittierende Miktion – zeitweiliges Aussetzen beim Wasserlassen
- Miktionsstartstörungen – Störungen zu Beginn des Wasserlassens
- Restharngefühl
- Pollakisurie – Drang zu häufigem Wasserlassen ohne vermehrte Ausscheidung
- Nykturie – vermehrtes nächtliches Wasserlassen
- Imperativer Harndrang mit oder ohne Drang-Inkontinenz – plötzlicher, unkontrollierbarer Harndrang mit oder ohne unfreiwilligen Harnverlust
- Inkontinenz – Unvermögen, den Harn zurückzuhalten
- Reflux – Rückfluss von Harn aus der Harnblase in den Harnleiter, evtl. sogar in das Nierenbecken
- Harnstauung mit Verdacht auf Blasenentleerungsstörung
- Therapiekontrolle nach Operationen an der Harnröhre, Prostata oder medikamentöser Behandlung einer Blasenentleerungsstörung
Der Normbereich für den maximalen Harnfluss liegt beim Erwachsenen zwischen 15 und 50 ml/s.
Ein maximaler Harnfluss unter 10 ml/s weist auf ein Hindernis oder eine Obstruktion – Verschluss hin.
Werte zwischen 10-15 ml/s bedürfen einer weiteren Abklärung.
Ein veränderter Kurvenverlauf kann Hinweise auf eine benigne Prostatahyperplasie – gutartige Prostatavergrößerung oder aber eine Harnröhrenverengung geben.