Bei der Urethrozystoskopie (Harnröhren- und Blasenspiegelung) handelt es sich um eine Spiegelung der Harnröhre und der Harnblase.
Indikationen (Anwendungsgebiete)
- Hämaturie – Blut im Urin
- Harninkontinenz – Unfähigkeit, den Urin zu halten
- Urethralstenose (Harnröhrenverengung)
- Harnblasendivertikel – Ausstülpungen der Harnblasenwand
- Tumoren im Bereich der Harnblase und Harnröhre
- Veränderungen der Prostata – notwendig zur Planung operativer Eingriffe
Vor der Untersuchung
- Keine Vorbereitung erforderlich; ebenfalls keine Antibiotikaprophylaxe
Das Verfahren
Bei der Urethrozystoskopie wird über die Urethra (Harnröhre) ein Endoskop (das sogenannte Zystoskop) eingeführt, mit dem die Harnröhre und die Harnblase nach Einbringen von Wasser – zur besseren Darstellung der Organe – betrachtet und somit untersucht werden können.
Es stehen starre und flexible Zystoskope zur Verfügung.
Mögliche Komplikationen
- Leichte Blutbeimengungen im Urin und Schmerzen beim Wasserlassen in den ersten Tagen nach der Untersuchung
- Nachblutungen sind möglich, falls Behandlungsmaßnahmen (z. B. Gewebeprobe) erfolgt sind.
- Harnwegsinfekte (HWI) (selten)
- Perforationen (Durchstoßung bzw. Verletzung) der Harnröhre- oder Blasenwand sind sehr selten
- Später auftretende Harnröhrenstrikturen (Harnröhrenverengung), die behandlungsbedürftig sind, sind sehr selten.
- Infektionen (Pyelonephritis/Nierenbeckenentzündung, Prostatitis/Prostataentzündung oder Epididymitis/Nebenhodenentzündung) nach der Untersuchung sind sehr selten.
- Bei Überempfindlichkeit bzw. Allergien (z. B. Betäubung-/Narkosemittel, Farbstoffe, Medikamente etc.) kann es vorübergehend zu folgenden Beschwerden kommen: Schwellung, Hautausschlag, Juckreiz, Niesen, tränende Augen (Augentränen), Schwindel oder Erbrechen.
- Infektionen mit der Folge schwerer lebensbedrohlicher Komplikationen im Bereich lebenswichtiger Funktionen (z. B. Herz, Kreislauf, Atmung), bleibende Schäden (z. B. Lähmungen) und lebensbedrohende Komplikationen (z. B. Sepsis/Blutvergiftung) sind sehr selten (4,4 Patienten auf 1.000 Untersuchungen haben schwere Infektionen [1]).
Literatur
- Wang P et al.: Rates of infection after colonoscopy and osophagogastroduodenoscopy in ambulatory surgery centres in the USA. Gut, May 2018 http://dx.doi.org/10.1136/gutjnl-2017-315308