Blasendruckmessung (Zystometrie)

Die Zystometrie (Synonym: Zystomanometrie) bezeichnet eine urologische Untersuchungsmethode, bei der der Druck und die Kapazität der Harnblase gemessen wird. Sie zählt zu den urodynamischen Untersuchungen.

Das normale Fassungsvermögen der Harnblase liegt zwischen 250 bis 750 ml.
Der Harnblasendruck beträgt normalerweise 10 cm
H2O bei der Frau (♀) beziehungsweise 20 cm H2O beim Mann (♂), bei der Miktion (Harnblasenentleerung) beträgt er bis zu 60 (♀) beziehungsweise bis zu 75 cm H2O (♂).

Indikationen (Anwendungsgebiete)

  • Bei komplizierter Harninkontinenz (Unvermögen, den Urin zu halten), das heißt wenn z. B. gleichzeitig eine Blasenentleerungsstörung besteht
  • Blasenentleerungsstörungen wie die neurogene Blase (Blasenatonie) – vor allem nach Schädigung des Rückenmarks auftretende Störung der Harnblasenfunktion, die zu einer Überlaufblase führt
  • Nach Therapieversagen, um weitere therapeutische Schritte zu planen
  • Therapieresistente Enuresis beim Kind (Bettnässen)
  • Unklare Harnstauung
  • Unklare Symptome wie Pollakisurie (Drang zu häufigem Wasserlassen ohne vermehrte Harnausscheidung) oder imperativer Harndrang
  • Vesiko-ureteraler Reflux – Zurückfließen von Harn von der Harnblase über die Harnleiter in die Niere
  • Vor operativen Eingriffen bei Harninkontinenz

Das Verfahren

Bei der Zystometrie wird die Harnblase über einen Katheter mit Kochsalzlösung aufgefüllt und der Druck zu verschiedenen Zeitpunkten vor und während der Füllung über das Zystomanometer gemessen (= Zystomanometrie).
Um Verfälschungen durch den intraabdominalen Druck (Druck im Bauchraum) zu vermeiden, wird eine weitere Messsonde im Rektum (Enddarm) platziert, die diesen Druck misst.
Weiterhin ist es bei dieser Untersuchung möglich, dass über den Harnblasenkatheter Kontrastmittel in die Harnblase eingefüllt wird, um danach Röntgenuntersuchungen der gefüllten Harnblase zu machen und eventuelle Inkontinenzzeichen zu erkennen (sogenannte Röntgenzystometrie).
Die Untersuchung wird meist im Sitzen durchgeführt.

Wenn die Ergebnisse der Erstuntersuchung nicht aufschlussreich waren, wird die Zystometrie in der Regel erneut durchgeführt oder durch eine Video-Urodynamik ergänzt.


     
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