Einleitung
Krampfaderbruch (Varikozele)

Unter einer Varikozele (Synonyme: Hodenvarikozele; Varicocele testis; Varikozele des Plexus pampiniformis; Krampfaderbruch; ICD-10-GM I86.1: Skrotumvarizen, Varikozele) versteht man eine Krampfaderbildung im Bereich des von den Hoden- und Nebenhodenvenen gebildeten Plexus pampiniformis.

Mit einem hohen Prozentsatz (75-90 %) tritt die Varikozele linksseitig auf.

Man unterscheidet folgende Formen einer Varikozele:

  • primäre Varikozele/idiopathische Varikozele – angeborene Form (nahezu rechtwinklige Einmündung der V. testicularis in die V. renalis auf der linken Seite kombiniert mit insuffizienten Venenklappen → langen, hydrostatische Drucksäule → Dekompensation, d. h. Krampfaderbildung im Bereich des von den Hoden- und Nebenhodenvenen gebildeten Plexus pampiniformis
  • sekundäre Varikozele/symptomatische Varikozele – entsteht auf Grund einer Abflussbehinderung durch eine retroperitoneale Raumforderung (z. B. durch Tumorerkrankungen); Nussknacker-Syndrom: Kompression der V. renalis sinistra zwischen A. mesenterica sup. und Aorta

Häufigkeitsgipfel: Die Varikozele tritt in der Adoleszenz (Lebensabschnitt zwischen der späten Kindheit und dem Erwachsenenalter) und im Erwachsenenalter auf.

Die Prävalenz (Krankheitshäufigkeit) liegt bei 8-10 %. Mit Adoleszenz – vor allem während der Pubertät – kommt es zu einem Anstieg der Inzidenz. Dieses ist bedingt durch die zunehmende Körpergröße und dem damit steigendem hydrostatischen Druck in der Vena testicularis.

Verlauf und Prognose: Die Varikozele verläuft in der Regel symptomlos. Im Stehen klagen einige Patienten unter Schmerzen.
Eine Varikozele kann zur Subfertilität (eingeschränkte Fruchtbarkeit) führen. Bei Männern mit pathologischen Spermiogramm liegt bei ca. 25 % der Fälle eine Varikozele vor.
Eine Indikation für eine Varikozelektomie (operative Entfernung der Varikozele; s. u. "Operative Therapie") besteht, wenn neben der Varikozele auch ein verkleinerter Hoden vorliegt.
Bei Schmerzen sowie aus kosmetischen Gründen besteht ebenfalls eine Indikation für eine Operation.


     
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