Weitere Therapie
Bauchspeicheldrüsenentzündung (Pankreatitis)

Allgemeine Maßnahmen

  • Stationäre Einweisung bei akuter Pankreatitis mit dem Rettungsdienst!
  • Nikotinrestriktion (Verzicht auf Tabakkonsum)
  • Alkoholrestriktion – sowohl bei der akuten als auch bei der chronischen Pankreatitis (Bauchspeicheldrüsenentzündung) muss lebenslang auf Alkohol verzichtet werden
  • Normalgewicht anstreben!
    Bestimmung des BMI (Body-Mass-Index, Körpermasse-Index) bzw. der Körperzusammensetzung mittels der elektrischen Impedanzanalyse
    • BMI ≥ 25 → Teilnahme an einem ärztlich betreuten Abnehmprogramm
    • BMI-Rechner – ermitteln Sie Ihren gesunden Gewichtsbereich! (Anzeige)
  • Überprüfung der Dauermedikation wg. möglicher Auswirkung auf die vorhandene Krankheit

Konventionelle nicht-operative Therapieverfahren

  • Bei Verdacht auf eine nekrotisierende Pankreatitis ist eine intensivmedizinische Überwachung erforderlich.
  • Bei Pankreasgangstenosen (-verengungen) oder -steinen kann in ausgewählten Fällen eine endoskopische Therapie indiziert sein.
  • Hypertriglyzeridämie-induzierte akute Pankreatitis: therapeutische Hämapherese (Grad: III/2c)/Plasmaseparation oder Lipidapherese (therapeutische Blutfettreinigung)

Regelmäßige Kontrolluntersuchungen

  • Nach erster Episode einer nicht-milden akuten Pankreatitis sollte unabhängig von der Ätiologie (Ursache) bei beschwerdefreien Patienten einmal jährlich eine klinische Untersuchung und Untersuchung auf exokrine und endokrine Insuffizienz (verminderte bzw. fehlende Enzymsekretion und Mangel an den Blutzuckerspiegel regulierenden Hormonen) erfolgen: dazu wird die Stuhlelastase und HbA1c/Nüchternglucose bestimmt.
  • Bei einer chronischen Pankreatitis (CP) sind regelmäßige ärztliche Kontrolluntersuchungen (klinische Untersuchung, Abdomensonographie (Ultraschall der Bauchorgane), Labordiagnostik mit HbA1c) erforderlich. Nur so sind therapierbare Komplikationen wie akute Schübe, exokrine und endokrine Pankreasinsuffizienz (Bauchspeicheldrüsenschwäche), Bildung von Pseudozysten, Cholestase (Gallenstau) und das Auftreten eines Pankreaskarzinoms (Bauchspeicheldrüsenkrebs) rechtzeitig feststellbar.
    Beachte: Bei der chronischen Form der Pankreatitis kommt es insbesondere immer wieder vor, dass Patienten unter Mangelernährung leiden.

Ernährungsmedizin

  • Ernährungsberatung auf der Grundlage einer Ernährungsanalyse
  • Ernährungsempfehlungen gemäß einem Mischköstler unter Berücksichtigung der vorliegenden Erkrankung. Das bedeutet u. a.:
    • täglich insgesamt 5 Portionen frisches Gemüse und Obst (≥ 400 g; 3 Portionen Gemüse und 2 Portionen Obst)
    • ein- bis zweimal pro Woche frischen Seefisch, d. h. fette Meeresfische (Omega-3-Fettsäuren) wie Lachs, Hering, Makrele
  • Beachtung folgender spezieller Ernährungsempfehlungen:
    • Akute Pankreatitis:
      • Ziel der Behandlung der akuten Pankreatitis (Bauchspeicheldrüsenentzündung) ist die Ruhigstellung des Organs durch Hemmung der Enzymbildung und -ausschüttung, die die wichtigsten Funktionen der Bauchspeicheldrüse darstellen: Nahrungskarenz (Stopp der Nahrungszufuhr). Nahrung wird nur noch über Infusionen gegeben, z. B. als standardisierte Glucose-Aminosäuren-Lösung
      • Parenterale Flüssigkeitszufuhr (über Infusionen gegebene Flüssigkeit) zur Aufrechterhaltung eines normalen intravasalen Volumens
      • Bei milder bis moderater akuter Pankreatitis früher oraler Kostaufbau
      • Bei schwerer akuter Pankreatitis sollte innerhalb von 24 bis 48 Stunden mit einer enteralen Ernährung, in Kombination mit parenterale Ernährung, begonnen werden.
      • Immunonutrition (Ernährungsprodukte, die die Heilung durch Beeinflussung des Immunsystems begünstigen sollen), Omega-3-Fettsäuren und Probiotika haben inzwischen einen festen Stellenwert in der Ernährung von Patienten mit akuter Pankreatitis.
    • Chronische Pankreatitis:
      • Beachte: Bei der chronischen Form der Pankreatitis kommt es insbesondere immer wieder vor, dass Patienten unter Mangelernährung leiden.
      • Die Ernährung bei chronischer Pankreatitis (Bauchspeicheldrüsenentzündung) sollte leicht verdaulich, kohlenhydratreich und fettreduziert (20-25 %) sein. Somit sollten schlecht verträgliche und schwer aufschließbare Lebensmittel wie Hülsenfrüchte, gebratene und frittierte Speisen gemieden werden.
      • Bei chronischer Pankreatitis mit deutlicher Steatorrhoe (Stuhlfett > 15 g/Tag), mit milder Steatorrhoe (Stuhlfett 7-15 g/Tag) und Malassimilations-/Malabsorptionssymptomen sowie bei pathologischem Pankreasfunktionstest in Kombination mit klinischen Zeichen der Malabsorption muss zu den Hauptmahlzeiten Pankreatin in einer Dosierung von 40.000-50.000 und zu Zwischenmahlzeiten von 20.000-25.000 Einheiten eingenommen werden.
        Die Enzymdosis kann bei unzureichender Wirksamkeit verdoppelt ggf. sogar verdreifacht werden.
    • Da die Erkrankung mit Entzündungsprozessen einhergeht, sollten Erkenntnisse in Bezug auf eine antiinflammatorische (entzündungshemmende) Ernährung auch Grundlage der Ernährung bei einer Bauchspeicheldrüsenentzündung sein. Siehe unter Ernährung bei „Subklinische Inflammation“.
  • Auswahl geeigneter Lebensmittel auf Grundlage der Ernährungsanalyse
  • Siehe auch unter "Therapie mit Mikronährstoffen (Vitalstoffe)" – ggf. Einnahme eines geeigneten Nahrungsergänzungsmittels
    Für Fragen zum Thema Nahrungsergänzungsmittel stehen wir Ihnen gerne kostenfrei zur Verfügung.
    Nehmen Sie bei Fragen dazu bitte per E-Mail – info@docmedicus.de – Kontakt mit uns auf, und teilen Sie uns dabei Ihre Telefonnummer mit und wann wir Sie am besten erreichen können.
  • Detaillierte Informationen zur Ernährungsmedizin erhalten Sie von uns.  

Organisationen und Selbsthilfegruppen

  • Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BzgA)
    Postfach 91 01 52, D-51071 Köln
    Telefon: 0221-89920, Fax: 0221-8992300 E-Mail: poststelle@bzga.de, Internet: www.bzga.de
     
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