Kupfer

Bei Kupfer (Cuprum; Cu) handelt es sich um ein Element aus der Gruppe der Schwer- beziehungsweise Halbedelmetalle. Es kommt beim Menschen als essentielles, das heißt lebensnotwendiges Spurenelement vor.

Kupfer wird im Dünndarm resorbiert und in der Leber gespeichert; der größte Teil (90-95 %) verlässt die Leber als Coeruloplasmin, der Rest ist an Albumin und Aminosäuren
gebunden.

Kupfer spielt bei vielen Stoffwechselvorgängen eine wichtige Rolle: Kupfer ist integraler Bestandteil einer Reihe von Metalloproteinen und für deren Enzymfunktion unerlässlich.

Kupfer kommt vor allem in Leber, Fisch und Nüssen sowie in Bohnen vor.
Die tägliche Kupferaufnahme sollte zwischen 2-5 mg liegen.

Bei einem Überangebot an Kupfer kann es zur Intoxikation (Vergiftung) kommen.

Bei Kupfer-Vergiftung kann es zu folgenden Symptomen kommen:

  • Hämolyse – Zerstörung der Erythrozyten (rote Blutkörperchen)
  • Nierenversagen

Ein Kupfer-Mangel wird selten, dann aber vor allem bei Frühgeborenen und Säuglingen beobachtet.

Ein Kupfer-Mangel kann zu folgenden Symptomen führen:

  • Anämie (Blutarmut)
  • Bindegewebsveränderungen, nicht näher bezeichnet
  • Knochenveränderungen, nicht näher bezeichnet
  • Neurologische Störungen, nicht näher bezeichnet
  • Neutropenie – Verminderung einer Unterform der Granulozyten (Immunabwehrzellen)

Das Verfahren

Benötigtes Material

  • Blutserum
  • 24 h-Urin

Vorbereitung des Patienten

  • Nicht nötig

Störfaktoren

  • Nicht bekannt

Normwerte – Blut

Alter Normwert in μg/dl Normwert in μmol/l
Frühgeborene 17-44 2,7-7,7
Bis 4. Lebensmonat (LM) 9-46 1,4-7,2
4.-6. LM 25-110 3,9-17,3
7.-12. LM 50-130 7,9-20,5
1.-5. Lebensjahr (LJ) 80-150 12,6-23,6
6.-9- LJ 84-136 13,2-21,4
10.-13. LJ 80-121 12,6-19,0
14.-19. LJ 64-117 10,1-18,4
Frauen 74-122 11,6-19,2
Männer 79-131 12,4-20,6

Normwerte – Urin

Normwert in μg/24 h 10-60
Normwert in μmol/24 h 0,16-0,94

Indikationen

  • Verdacht auf Kupfervergiftung
  • Verdacht auf Kupfermangel (z. B. parenterale Ernährung)
  • Verdacht auf Morbus Wilson
  • Verdacht auf Menkes-Syndrom 

Interpretation

Interpretation erniedrigter Werte

  • Alimentär (ernährungsbedingt)
    • Frühgeborene und Säuglinge
    • Überdosierung von Zink (hochdosierte Zink-Supplemente)
  • Menkes-Syndrom – seltene angeborene Stoffwechselstörung (X-chromosomal vererbt), die auf einer Kupferstoffwechselstörung beruht (gestörte Kupferresorption der Mukosazellen des Dünndarms)
  • Morbus Wilson (Kupferspeicherkrankheit) – genetisch bedingte Erkrankung, die zur Kupferspeicherkrankheit führt (zunehmende Anreicherung von Kupfer primär in der Leber, später auch in Gehirn und Niere)
  • Nephrotisches Syndrom – Sammelbegriff für Symptome, die bei verschiedenen Erkrankungen des Glomerulums (Nierenkörperchen) auftreten; Symptome sind: Proteinurie (Ausscheidung von Eiweiß mit dem Urin) mit einem Proteinverlust von mehr als 1 g/m²/Körperoberfläche pro Tag; Hypoproteinämie, periphere Ödeme durch eine Hypalbuminämie von < 2,5 g/dl im Serum, Hyperlipoproteinämie (Fettstoffwechselstörung)

Interpretation erhöhter Werte

Urin

  • Morbus Wilson (Kupferspeicherkrankheit) – genetisch bedingte Erkrankung, die zu einer Kupferanreicherung im Gewebe führt

Serum

  • Akute Entzündungen, nicht näher bezeichnet (als Folge einer Erhöhung von Coeruloplasmin als Akute-Phase-Protein)
  • Aplastische Anämie – Form der Blutarmut
  • Hyperthyreose (Schilddrüsenüberfunktion)
  • Hepatopathie (Lebererkrankung) – z. B. Hepatitis (Leberentzündung)
  • Leukämie, akute (Blutkrebs)
  • Gravidität im letzten Trimenon (Schwangerschaftsdrittel)
  • Therapie mit Östrogenen (weibliches Geschlechtshormon) oder oralen Kontrazeptiva

Weitere Hinweise

  • Der normale Bedarf an Kupfer liegt bei Frauen sowie Männern bei 1,0-1,5 mg/d.

Beachte: Die hämatologischen Auswirkungen eines Kupfermangels durch hochdosierte Zink-Supplemente können als myelodysplastisches Syndrom (MDS)/klonale Erkrankungen des Knochenmarks fehldiagnostiziert werden. Die dabei auftretende Anämie (Blutarmut) kann mikrozytär, normozytär oder makrozytär sein.


     
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