Bei Chrom (Cr) handelt es sich um ein Metall, welches im Körper in geringen Mengen im Blut und im Gehirn vorkommt. Eine pathologische Anreicherung kommt in malignem Gewebe vor.
Cr(VI)-Verbindungen sind toxisch.
Es kann über die Atemwege sowie den Magen-Darm-Trakt aufgenommen werden. Im Blut wird es vorwiegend an Albumin und Transferrin gebunden transportiert.
Man kann eine akute von einer chronischen Vergiftung unterscheiden.
Bei der akuten Chrom-Vergiftung können folgende Symptome auftreten:
- Anämie (Blutarmut)
- Gastroenterokolitis – Entzündung des Magen-Darm-Traktes
- Nekrosen (Gewebeuntergang) im Bereich der Nieren
- Thrombozytopenie – Verminderung der Thrombozyten (Blutplättchen) im Blut
Bei chronischer Chrom-Vergiftung kann es zu folgenden Symptomen kommen:
- Allergisches Asthma
- Bronchitis
- Dermatitis (Hautentzündung) – führt hier vor allem zu Ekzemen
- Konjunktivitis (Bindehautentzündung)
- Leberfunktionsstörungen
- Lungentumoren (nicht näher bezeichnet)
- Rhinitis (Schnupfen)
Sehr selten kann es auch zu einem Chrommangel kommen.
Das Verfahren
Benötigtes Material
- EDTA-Blut
- Blutserum
- 24 h-Urin
Vorbereitung des Patienten
- Nicht nötig
Störfaktoren
- Nicht bekannt
Normwerte Blut
Blutserum (Chrom III-Verbindungen) | < 0,4 μg/l |
EDTA-Blut (Chrom-IV-Verbindungen) | < 0,7 μg/l |
Die letale Dosis liegt bei 0,5-1 g Chrom (IV).
Normwerte Urin
24 h-Urin | < 1,5 μg/l |
Biologischer Arbeitsplatz-Toleranzwert (BAT): 25 μg/l
Indikationen
- Verdacht auf Chromvergiftung
Interpretation
Interpretation erniedrigter Werte
- Erkrankungen
- Diabetes mellitus – Studien zufolge verbesserte eine Chrom-Supplementierung die Glukosetoleranz, erhöhte die (Nüchtern-) Blutzuckerwerte, erniedrigte den Insulinspiegel und die Gesamtcholesterin- sowie Triglyceridwerte, während die HDL-Cholesterinwerte anstiegen
- Infektionen (nicht näher bezeichnet)
- Parenterale Ernährung – Ernährung über die Vene (ohne Chrom-Supplementierung)
- Erhöhter Bedarf
- Schwangerschaft
- Stress
Interpretation erhöhter Werte
- Berufliche Exposition (Anerkennung als Berufserkrankung)
- Gummiindustrie, Gerbereien, Holzimprägnierung, Metallveredelung und -verarbeitung, Stahl-, Farbstoff-, Glas- und Zementindustrie
- Peritonealdialyse – Blutwäsche, die über einen Zugang über das Bauchfell durchgeführt wird
- Terminale Niereninsuffizienz – dauerhaftes Versagen der Nierenfunktion
Weitere Hinweise
- Cr+3 als Bestandteil des Glukosetoleranzfaktors fördert die Bildung von Insulin-Insulinrezeptor-Komplexen, welche Wechselwirkungen zwischen Insulin und insulinsensitiven Geweben ermöglichen
- Der normale Bedarf an Chrom liegt bei Frauen sowie Männern bei 30-100 µg/d.