Einleitung
Akute myeloische Leukämie (AML)

Die akute myeloische Leukämie (AML) (Synonyme: akute myeloblastische Leukämie; ICD-10-GM C92-0-: Akute myeloische Leukämie; ICD-10-GM C92.4-: Akute promyelozytäre Leukämie; ICD-10-GM C92.5-: Akute myelomonozytäre Leukämie; ICD-10-GM C93.0-: Akute Monozytenleukämie; ICD-10-GM C94.0-: Akute Erythrämie und Erythroleukämie; ICD-10-GM C94.2-: Akute Megakaryoblastenleukämie) ist eine bösartige Neubildung des blutbildenden Systems (Hämoblastose). Es handelt sich dabei um eine Erkrankung der hämatopoetischen Stammzelle (sich selbst erneuernde Zelle, aus der Zellen verschiedener Linien (z. B. der myeloiden und der lymphoiden Linie) entstehen können), insbesondere der myeloisch determinierten Stammzelle.

Bei den Kindern ist sie die zweithäufigste Krebserkrankung. Bei Erwachsenen ist die AML mit circa 80 % die häufigste Form der Leukämie.

Geschlechterverhältnis: Männer zu Frauen ist ausgeglichen. Bei Kindern beträgt das Geschlechterverhältnis von Jungen zu Mädchen 1,1 : 1.

Häufigkeitsgipfel: Das Maximum des Auftretens der akuten myeloischen Leukämie liegt überwiegend im höheren Alter (> 60 Jahre). Das mediane Alter bei Stellung der Diagnose liegt bei 70-72 Jahren. Das Maximum des Auftretens der akuten myeloischen Leukämie bei Kindern liegt in den ersten zwei Jahren und hat dann einen leichten Anstieg vom 13. Lebensjahr an. Das mediane Alter bei Stellung der Diagnose bei Kindern liegt bei 7,9 Jahre.

Die Inzidenz (Häufigkeit von Neuerkrankungen) bei Erwachsenen beträgt  2,5-3,7 Erkrankungen pro 100.000 Einwohner pro Jahr (in Deutschland). Im Kindesalter (< 15 Jahre) beträgt die Inzidenz 0,7 Erkrankungen pro 100.000 Einwohner pro Jahr.

Verlauf und Prognose: Eine akute Leukämie entwickelt sich schnell. Charakteristisch für die akute Leukämie sind starke Beschwerden wie beispielsweise Abgeschlagenheit, Müdigkeit, Appetitlosigkeit, Blutungsneigung etc.. Bei dieser Erkrankung ist das Immunsystem stark geschwächt, sodass die Patienten sehr anfällig für Infektionen sind. Falls die Krankheit nicht behandelt wird, führt sie nach einigen Wochen aufgrund von Infektionen oder Blutungen zum Tod.
Je höher das Alter und der Allgemeinzustand des Betroffenen sind, desto schlechter ist die Prognose.

Bei erwachsenen AML-Patienten (18-60 Jahre) wird in ca. 70-80 % eine Komplettremission (CR) erreicht und bei etwa 25-35 % der Patienten ist ein leukämiefreies Langzeitüberleben möglich.
Ist die Therapie abgeschlossen, steht eine langfristige Nachsorge im Vordergrund, um frühzeitig ein Rezidiv (Wiederauftreten der Erkrankung) zu erkennen.

Die 5-Jahres-Überlebensrate liegt bei circa 22,8 %. Die Prognose ist damit weniger günstig als die der akuten lymphatischen Leukämie (ALL).
Für Kinder liegt die Fünf-Jahres-Überlebensrate jedoch inzwischen bei ca. 70 %.

Leitlinien

  1. Leitlinie zur Diagnostik, Therapie und Nachsorge für Patienten mit einer Akute Myeloische Leukämie (AML), Onkopedia, 2018
  2. S1-Leitlinie: Akute myeloische Leukämie - AML- im Kindes- und Jugendalter. (AWMF-Registernummer: 025-031), März 2019 Langfassung

     
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