Blut im Stuhl ist je nach Verweildauer im Darm, ob es verdaut wurde oder nicht, entweder rot oder schwarz.
Man erkennt entweder rote Blutbeimischungen oder der Stuhl hat eine Teer-artige Farbe. Es ist ebenso möglich, dass Blut im Stuhl vorhanden, für das Auge jedoch nicht sichtbar ist.
Ursachen
Blut im Stuhl ist nicht immer gleich ein Anzeichen für Darmkrebs, es gibt auch andere mögliche Ursachen.
Es sollte jedoch als ein ernstes Warnsignal erkannt und schnellstmöglich abgeklärt werden.
Mögliche Ursachen sind:
Infektionen mit
- Costridium difficile
- Amöben
- Lamblien
Erkrankungen
- Pseudomembranöse Colitis (Darmentzündung)
- Colitis ulcerosa – chronische Dickdarmschleimhautentzündung
- Morbus Crohn – chronisch-entzündliche Darmentzündung
- Kolonkarzinom (Dickdarmkrebs)
- Darmpolypen
- Divertikel – Vorstülpungen der Darmwand
- Mesenterialinfarkt – Gefäßverschluss der den Darm versorgenden Gefäße
- Exsudative Diarrhoe – Besondere Form einer Durchfallerkrankung
- Hämorrhoiden
- Anorektale Verletzungen – Verletzungen des Afters oder des Enddarmes
Ursachen für blutige Durchfälle können folgende Erreger sein
- Clostridium spp.
- Aeromonas spp.
- Balantidium coli
- Crytosporidien
- Amöben
- Lamblien
Ist der Stuhl schwarz können folgende Ursachen vorliegen
- Blutungen der Speiseröhre
- Speiseröhrenkrebs
- Blutende Magengeschwüre
- Magenkrebs
- Zwölffingerdarmblutungen
- Kolonkarzinom (Darmkrebs)
Diagnostik
Die Diagnostik umfasst neben der digitorektalen Untersuchung – Untersuchung des Enddarmes mit dem Finger – und der Medizingerätediagnostik – Gastroskopie (Magenspiegelung), Koloskopie, Rektoskopie (Spiegelung des Mastdarmes) – eine ausführliche Analyse von Stuhl und Blut im Labor.
Dabei werden folgende Parameter analysiert
- Haemoccult-Test – Test auf verstecktes Blut im Stuhl – Nachweis von Hämoglobin; Sensitivität 30-60 %; Spezifität 70-85 %; Nachweisgrenze circa 100 ug/g Stuhl
3 Tage vor und während des Tests ist eine fleischfreie Ernährung erforderlich!
Der prädiktive Vorhersagewert liegt bei bei 40-73 %, das heißt bei 40-73 % der Patienten wurde mittels des Hämoccult-Testes der Darmkrebs – gesichert durch Koloskopie, das heißt per Darmspiegelung – richtig erkannt.
- Immunologischer Test
Schnelltest – Sandwich-Immunoassay – Nachweis von Hämoglobin; Sensitivität 76 %; Spezifität 92 %; Nachweisgrenze circa 10 ug/g Stuhl
Keine Diät erforderlich vor den Test!
Immunologischer Stuhltest – Immunoluminometrischer Assay – Nachweis von Hämoglobin; Sensitivität 96 %; Spezifität >99 %; Nachweisgrenze circa 1 ug/g Stuhl
Keine Diät erforderlich vor den Test!
- Bakteriologische Untersuchung auf Bakterien beziehungsweise Krankheitserreger
- Alpha-1-Antitrypsin im Stuhl – zum Nachweis von Morbus Crohn, Colitits ulcerosa
- CRP – C-reaktives Protein – Nachweis von Entzündungen
- Tumormarker – Nachweis von Tumorerkrankungen
Therapie
Die Therapie ist abhängig von der Ursache der Blutungen und daher sehr unterschiedlich.
Keime und Bakterien werden meist mit Antibiotika behandelt.
Hämorrhoiden werden mit Medikamenten, Salben, Zäpfchen oder operativ behandelt.
Krebserkrankungen – die Art der Behandlung ist abhängig von der Art und dem jeweiligen Stadium der Krebserkrankung.
Es ist unabdingbar, an regelmäßigen jährlichen Krebsvorsorgeuntersuchungen teilzunehmen – Krebsvorsorge für den Mann beziehungsweise die Frau – und jedes Anzeichen einer Erkrankung ernst zu nehmen.
Ihr Nutzen
Die Untersuchung des blutigen Stuhls kann Hinweise für eine Erkrankung beziehungsweise über Vorstufen von Krebserkrankungen oder das Vorhandensein von Krebs geben.
Ebenso dient sie der Feststellung von Infektionen oder Hämorrhoiden und ermöglicht eine adäquate Therapie.