Medikamentöse Therapie
Fibromyalgie

Therapieziel

  • Verbesserung der gesundheitsbezogenen Lebensqualität unter Abwägung von Nutzen und Risiken der Therapiebausteine 

Therapieempfehlungen

  • Therapiebeginn als nicht-pharmakologische Intervention, allen voran aerobe Übungen und Krafttraining [2].
  • Führen die nicht-pharmakologischen Maßnahmen nicht zum Erfolg → individualisierte und die Bedürfnisse der Patienten angepasste pharmakologische Therapien (s. u.):
    • Psychologische Therapien (vorwiegend in Form kognitiver Therapien – s. u. "Weitere Therapie"):
      • schmerzbedingte Depression
      • Ängstlichkeit
      • Neigung zur Katastrophisierung
      • übermäßig passives oder aktives Coping 
    • Psychopharmakologische Behandlung:  
      • stark ausgeprägte Depression oder Angst
    • Pharmakotherapie:
      • starke Schmerzen (Duloxetin, Pregabalin und Tramadol (evtl. in Kombination mit Paracetamol) 
      • starke Schlafstörungen (niedrig dosiertes Amytriptilin, Cyclobenzaprin und Pregabalin zur Nacht)
  • Im Falle des Ansprechens einer Pharmakotherapie (siehe Übersicht) sollte nach einer Therapiedauer von spätestens 6 Monaten ein Medikamentenauslassversuch mit dem Patienten erwogen werden (AWMF-Leitlinie FMS) [1]
  • Nicht eingesetzt werden sollten [1]:
    • nichtsteroidale Antirheumatika (Leitlinie: stärker Konsens)
    • starke Opioide (Leitlinie: stärker Konsens)
  • Bei schweren Funktionseinschränkungen und häufigem Fehlen am Arbeitsplatz, wird eine multimodale Reha empfohlen [2].

Beachte: Für Patienten mit einer Fibromyalgie ist eine psychiatrische Diagnostik erforderlich, um das Vorliegen psychiatrischer Komorbiditäten wie beispielsweise eine Angststörung, posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) und/oder depressive Störung zu erkennen und zu behandeln.

Wirkstoffe (Hauptindikation)

Wirkstoffgruppe Wirkstoffe
Erste Wahl
Antikonvulsivum Pregalabin
Selektiver Serotonin-Reuptake-Inhibitor
 
Fluoxetin
Paroxetin
Serotonin-/Noradrenalin-Reuptake-Inhibitor
Duloxetin
Trizyklische Antidepressiva Amitriptylin
  • Die meisten Wirkstoffe bei dieser Indikation sind im Off-Label-Use (Verwendung außerhalb der Indikationsgebiete oder der Personengruppe, für die die Medikamente von den Arzneimittelbehörden zugelassen sind)
  • Nur zeitlich begrenzt einsetzen, im Einzelfall Langzeitgabe erwägen.

Supplemente (Nahrungsergänzungsmittel; Vitalstoffe)

Geeignete Nahrungsergänzungsmittel für die Gesundheit von Muskeln, Sehnen, Bändern und Faszien sollten die folgenden Vitalstoffe enthalten:

  • Vitamine (A, C, E, D3, B1, B2, Niacin (Vitamin B3), Pantothensäure (Vitamin B5), B6, B12, Biotin)
  • Mineralstoffe (Calcium, Kalium, Magnesium, Phosphor)
  • Spurenelemente (Chrom, Eisen, Kupfer, Mangan, Selen, Zink)
  • Aminosäuren (Tryptophan, verzweigtkettige; abgekürzt BCAA für engl. Branched-Chain Amino Acids: Isoleucin, Leucin, Valin)
  • Sekundäre Pflanzenstoffe (Curcumin, Bromelain aus Ananas-Extrakt)
  • Weitere Vitalstoffe (Chondroitinsulfat, Glucosaminsulfat, Coenzym Q10 (CoQ10), Kollagene, L-Carnitin, Fruchtsäuren – Citrat (gebunden in Magnesiumcitrat und Kaliumcitrat), Baldrianwurzel-Extrakt, Melissenkraut-Extrakt, Schlafbeerenwurzel-Extrakt)

Bei Vorliegen einer Insomnie (Schlafstörung) infolge einer Fibromyalgie s. u. Insomnie/Medikamentöse Therapie/Supplemente.

Beachte: Die aufgeführten Vitalstoffe sind kein Ersatz für eine medikamentöse Therapie. Nahrungsergänzungsmittel sind dazu bestimmt, die allgemeine Ernährung in der jeweiligen Lebenssituation zu ergänzen.

Für Fragen zum Thema Nahrungsergänzungsmittel stehen wir Ihnen gerne kostenfrei zur Verfügung.

Nehmen Sie bei Fragen dazu bitte per E-Mail – info@docmedicus.de – Kontakt mit uns auf, und teilen Sie uns dabei Ihre Telefonnummer mit und wann wir Sie am besten erreichen können.

Literatur

  1. S3-Leitlinie: Definition, Pathophysiologie, Diagnostik und Therapie des Fibromyalgiesyndroms. (AWMF-Registernummer: 145-004), März 2017 Kurzfassung Langfassung
  2. Macfarlane GJ et al.: EULAR revised recommendations for the management of fibromyalgia. earch ARD Online First, published on July 4, 2016 as 10.1136/annrheumdis-2016-209724

Leitlinien

  1. S3-Leitlinie: Definition, Pathophysiologie, Diagnostik und Therapie des Fibromyalgiesyndroms. (AWMF-Registernummer: 145-004), März 2017 Kurzfassung Langfassung

     
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