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Gesamt-Testosteron
Hormondiagnostik

Testosteron ist das männliche Geschlechtshormon, welches beim Mann zu circa 95 % in den Leydigzellen des Hodens und zu 5 % in der Nebennierenrinde produziert wird.

Bei der Frau erfolgt die Produktion überwiegend in der Nebennierenrinde.

Testosteron wird aus Cholesterin synthetisiert. Es zählt zu den fettlöslichen Hormonen. 
Es liegt zum größten Teil im Serum an SHBG (Sexualhormon-bindendes Hormon) gebunden vor. Nur circa zwei Prozent liegen als freies Testosteron vor.

Metabolisierung (Verstoffwechselung): Im Androgen-Zielgewebe erfolgt im Regelfall die Umwandlung in das potentere Androgen Dihydrotestosteron (DHT) mit Hilfe des Enzyms 5α-Reduktase.

Testosteron unterliegt einer zirkadianen Rhythmik, das heißt in diesem Fall, dass es überwiegend morgens (8.00-10.00 Uhr) ausgeschüttet wird.

Das Verfahren

Benötigtes Material

  • Blutserum

Vorbereitung des Patienten

  • Die Blutentnahme erfolgt morgens (8.00-10.00 Uhr)
  • Ggf. drei Blutentnahmen durchführen, um eine Bestimmung aus "gepooltem" Serum durchführen zu können

Störfaktoren

  • Siehe Vorbereitung des Patienten

Normwerte

Geschlecht Alter Normwert in µg/l Normwert in mmol/l
Weiblich Säuglinge 0,04-0,2 0,1-0,6
  1.-8. Lebensjahr (LJ) 0,03-0,12 0,1-0,4
  9.-12. LJ 0,03-0,4 0,1-1,4
  13.-18. LJ 0,06-0,5 0,2-1,8
  > 18. LJ 0,15-0,55 0,5-2,0
Männlich Säuglinge 0,05-3,5 0,1- 12,1
  1.-8. LJ 0,05-0,15 0,1-0,5
  9.-12. LJ 0,1-3,0  0,3-10,4
  13.-18. LJ 0,1-9,0 0,3-31,2
  > 18. LJ 3,5-9,0 12,1-31,2

Indikationen

  • Verdacht auf Hormonstörungen (Hypogonadismus; AGS; Virilisierung (Vermännlichung) der Frau)
  • Erektile Dysfunktion (Erektionsstörungen)
  • Kryptorchismus
  • Therapiemonitoring wgn Testosteron-Substitutionstherapie
  • Verdacht auf hormonell aktive Tumore (z. B. Hodentumore; Ovarialtumore)

Interpretation

Interpretation erhöhter Werte bei der Frau

  • Adrenogenitales Syndrom (AGS) – autosomal-rezessiv vererbte Stoffwechselkrankheit, die durch Störungen der Hormonsynthese in der Nebennierenrinde gekennzeichnet sind. Diese Störungen führen zu einem Mangel an Aldosteron und Cortisol.
  • Androgenproduzierendes Nebennierenkarzinom
  • Hyperthyreose (Schilddrüsenüberfunktion) – führt zu vermehrtem SHBG
  • Leberzirrhose (bindegewebiger Umbau der Leber mit Funktionseinschränkung) führt zu vermehrtem SHBG
  • Menopause (Wechseljahre) – führt zu vermehrtem SHBG
  • Morbus Cushing – Erkrankung, die durch ein Überangebot an Cortisol bedingt ist
  • Nebennierenhypertrophie – übermäßiges Wachstum der Nebennieren
  • Ovarialtumore (Eierstocktumore)
  • Pubertas praecox – verfrühte Pubertät
  • Schwangerschaft – führt zu vermehrtem SHBG
  • Testosteronproduzierender Tumor (Testosteronwerte >1,2 ng/ml)
  • Syndrom der polyzystischen Ovarien (PCO) – gynäkologische Erkrankung, die mit übermäßiger Zystenbildung an den Ovarien (Eierstöcken) und einer damit verbundenen Hormonstörung einhergeht

Interpretation erhöhter Werte beim Mann

  • Hormonregulationsstörungen durch genetische Defekte (Androgen-Resistenz; Androgen-Rezeptor-Defekte)
  • Hormonell aktive Tumore wie Hodentumore bzw. androgenproduzierendes Nebennierenkarzinom
  • Hyperthyreose (Schilddrüsenüberfunktion) – führt zu vermehrtem SHBG
  • Leberzirrhose (bindegewebiger Umbau der Leber mit Funktionseinschränkung) führt zu vermehrtem SHBG
  • Testosteronzufuhr

Interpretation erniedrigter Werte bei der Frau

  • Primäre Gonadeninsuffizienz (Präpubertär; Postmenopause)
  • Drogenabusus (Anabolika)
  • Leberzirrhose – bindegewebiger Umbau der Leber mit Funktionseinschränkung
  • Medikamentöse Therapie mit Antiandrogenen, Östrogenen oder Anabolika
  • Morbus Addison – Nebenniereninsuffizienz
  • Unterernährung (inklusive Anorexia nervosa)

Interpretation erniedrigter Werte beim Mann

  • Primärer (hypergonadotroper) Hypogonadismus: z. B. Klinefelter-Syndrom (47, XXY oder andere Varianten)
    Anmerkung: Der Testosteron-Serumspiegel liegt häufig über viele Jahre noch im mittleren bis unteren Normbereich. Der Abfall des Testosteron-Serumspiegels tritt erst mit nachlassender testikulärer Sekretionskapazität bzw. zunehmender Fibrosierung auf. Die Gonadotropine im Serum sind erhöht.
  • Sekundärer (hypogonadotroper) Hypogonadismus – Gonadotropine erniedrigt (LH↓, FSH↓)
  • Drogenabusus (Anabolika)
  • Leberzirrhose – bindegewebiger Umbau der Leber mit Funktionseinschränkung
  • Medikamentöse Therapie mit synthetischen Androgenen
  • Unterernährung (inklusive Anorexia nervosa)
Weitere Hinweise
  • Bei symptomatischen Hypogonadismus (Gesamt-Testosteron-Serumspiegel unter 12 nmol/l beziehungsweise 3,5 ng/ml) bestehen guten Chancen, durch eine Testosteron-Substitution eine Verbesserung der Beschwerden zu erreichen.

     
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