Die Diagnose Streptokokken kann mittels Vaginal-, das heißt Scheiden-Abstrich, festgestellt werden.
Streptokokken der Gruppe B sind im unteren Gastrointestinal- und Urogenitaltrakt nachzuweisen.
Erkrankung
Bei 20-36 % der Schwangeren finden sich im Genitalbereich Streptokokken der Serogruppe B.
Normalerweise sind diese Bakterien harmlos und man findet sie auch auf der Haut und im Darm.
Sie sind jedoch auch bei folgenden Erkrankungen zu finden:
- Wundinfektionen
- Sepsis (Blutvergiftung)
- Neugeborenensepsis
- Harnwegsinfektion
- Meningitis (Hirnhautentzündung)
Besonderheiten in der Schwangerschaft
Bei der Geburt können die Streptokokken auf das Kind übertragen werden.Dadurch kann entweder direkt nach der Geburt – early onset – oder erst im Verlauf der nächsten ein bis sechs Wochen – late onset – eine schwere Infektion des Kindes ausgelöst werden.
Symptome und Beschwerden des Neugeborenen nach Frühinfektion:
- Sepsis (Blutvergiftung)
- Lungenentzündung
- Hirnhautentzündung
- Neurologische Schäden
- Langzeitfolgen
Diagnostik
Jede Schwangere zwischen der 35. und 36. Woche sollte auf B-Streptokokken untersucht werden.
Diese Untersuchung erfolgt mittels Vaginal-Abstrich. Anschließend wird im Labor eine Bakterienkultur angelegt und überprüft, ob darin B-Streptokokken vorhanden sind.
Therapie
Ist der Befund positiv, das heißt, werden B-Streptokokken nachgewiesen, kann die Gefahr einer Infektion des Kindes durch gezielte Gabe von Antibiotika unter der Geburt minimiert werden.
Diese Antibiotika-Behandlung ist empfohlen bei:
- Frühgeburten vor vollendeter 37. Woche
- Dauer zwischen Blasensprung und Entbindung von mehr als 12 Stunden
- Fieber der Schwangeren während der Geburt über 38°C
- Streptokokken-Infektion bei früheren Geburten
- Harnwegsinfektion durch B-Streptokokken in der Schwangerschaft
- Anzeichen einer Infektion bei Mutter und/oder Kind
Ihr Nutzen
Mittels eines einfachen Vaginal-Abstrichs kann eine Infektion mit B-Streptokokken erkannt und das Risiko einer Ansteckung des Kindes wirkungsvoll minimiert werden.