Biographische – unveränderbare – Risikofaktoren
- Genetische Belastungen durch Eltern, Großeltern (genetische Individualität, das bedeutet genetisch bedingte unterschiedliche Ausstattung z. B. mit Radikale fangenden Enzymen)
- Alter
Modifizierbare – durch das Verhalten veränderbare – Risikofaktoren
- Mikronährstoffarme Ernährung (wenig Getreideprodukte, weniger als 5 Portionen Gemüse und Obst (400-800 g/Tag), wenig Milch und Milchprodukte, weniger als ein bis zweimal Fisch pro Woche etc)
- Mangel- und Fehlernährung – inklusive Über- und Unterernährung
- Rauchen – die Substanzen, die mit einem einzigen Zug aus einer Zigarette eingeatmet werden, bilden in der Lunge 1015 freie Radikale – hundertmal mehr, als wir selbst Körperzellen besitzen. Bei der Entgiftung des gleichzeitig eingeatmeten Teers entstehen zusätzlich noch einmal 1014 freie Radikale.
- UV-Strahlen – beispielsweise Sonnenlicht, Solarium
- Extreme körperliche Arbeit
- Leistungs- und Hochleistungssport
Behandelbare Risikofaktoren – Erkrankungen, bei denen ein Zusammenhang mit oxidativem Stress bekannt ist
- Akute Entzündungen
- Atherosklerose
- Diabetes mellitus
- Hämochromatose
- Lungenerkrankungen wie beispielsweise Adult Respiratory Distress Syndrome (ARDS), Asthma bronchiale, Lungenemphysem, Chronic Obstructive Pulmonary Disease (COPD)
- Neurodegenerative Erkrankungen wie beispielsweise Morbus Alzheimer, Morbus Parkinson, amyotrophische Lateralsklerose (ALS)
Labordiagnosen – Laborparameter, die als unabhängige Risikofaktoren gelten
- Malonaldehyd (MDA), 4-Hydroxy-2-Nonenal (HNE) und 2-Propenal (Acrolein) – indirekte Indikatoren des oxidativen Stresses (als Endprodukte der Lipidperoxidation)
Medikamente
- Hormonelle Kontrazeptiva – bei 40- bis 48-jährigen Frauen, die orale Kontrazeptiva anwandten, wurde eine signifikant verstärkte Peroxidation von Lipiden registriert [2]. Dieses kann ein Hinweis für ein erhöhtes kardio-vaskuläres Risiko sein.
Röntgenstrahlen
- Bestrahlung bei Tumorerkrankungen
- Ionisierende Strahlen
Chemotherapien
Operationen
Umweltbelastungen – Intoxikationen
- Beruflicher Kontakt mit Karzinogenen
- Leberschädigungen durch beispielsweise Tetrachlorwasserstoff-Vergiftung, Äthanol etc.
Literatur
- Pincemail J, Vanbelle S, Gaspard U, Collette G, Haleng J, Cheramy-Bien JP, Charlier C, Chapelle JP, Giet D, Albert A, Limet R, Defraigne JO
Effect of different contraceptive methods on the oxidative stress status in women aged 40-48 years from the ELAN study in the province of Liege, Belgium.
Hum Reprod. 2007 Aug;22(8):2335-43. Epub 2007 Jun 20.