Bei der Gonorrhoe – auch Tripper genannt – handelt es sich um eine sexuell übertragbare Erkrankung, die vor allem die Harnwege und die Geschlechtsorgane betrifft. Sie wird durch das Bakterium Neisseria gonorrhoeae (Gonokokken) ausgelöst. Der Übertragungsweg ist fast ausschließlich Geschlechtsverkehr, da die Erreger außerhalb des Körpers sehr schnell inaktiviert werden.
Man geht davon aus, dass sich weltweit
jährlich mehr als 60 Millionen Menschen infizieren. Zumeist handelt es sich um
junge Menschen in Entwicklungsländern. Häufig bestehen zeitgleich noch
andere sexuell übertragbare Infektionen wie Infektionen mit Chlamydien.
Ein großer Anteil der Betroffenen hat keine Symptome, so dass die Infektion
immer weiter verbreitet wird.
Die Inkubationszeit – Zeit von der Ansteckung bis zum Ausbruch der Erkrankung – beträgt meist zwei bis sieben Tage.
Man kann die Gonorrhoe in zwei verschiedene Phasen einteilen
- Akute Phase – wird beim Mann als "vordere Gonorrhoe" und bei der Frau als "untere Gonorrhoe" bezeichnet
- Chronische Phase – wird beim Mann als "hintere Gonorrhoe" und bei der Frau als "obere Gonorrhoe" bezeichnet
Daneben wird noch von der Neugeborenen
Blenorrhoe (Ophthalmia neonatorum) gesprochen. Damit wird eine Entzündung der Augen bei
Neugeborenen durch Neisseria gonorrhoeae bezeichnet. Die Infektion tritt durch
die Ansteckung durch die Mutter während der Geburt auf.
Um die Neugeborenen Blenorrhoe zu verhindern, erhalten Neugeborene meist eine Vorsorge in Form der
sogenannten Crédeschen Prophylaxe. Hierzu wird einprozentige
Silbernitratlösung oder ein wässriges Antibiotikum (Medikament gegen bakterielle
Infektionen) in beide Augen des Neugeborenen getropft. Ohne diese Prophylaxe
besteht die Gefahr, dass ein infiziertes Neugeborenes erblindet.