Medizingerätediagnostik
Halsschlagaderverengung (extracranielle Carotisstenose)

Obligate Medizingerätediagnostik

  • Doppler-Duplex-Sonographie – Um ein Apoplexrisiko (Risiko für einen Schlaganfall) abzuklären, ist eine Sonographie (Ultraschalluntersuchung) zur Feststellung einer asymptomatischen Carotisstenose (Verengung der Halsschlagader) nicht geeignet; es gibt dabei eine hohe Zahl falsch-positiver Befunde [1] [echoarme Plaques sind wahrscheinlich mit einem höheren Apoplexrisiko verbunden als echoreiche Plaques (krankhafte Ablagerungen an den Gefäßwänden)]
    Beachte: Bei Vorliegen einer extracraniellen Carotisstenose (
    Verengung der Halsschlagader (Arteria carotis) außerhalb des knöchernen Schädels (extracraniell)) kann der Nachweis bzw. Ausschluss einer Tandemstenose (hintereinander geschaltete Stenosen in derselben Arterie) sinnvoll sein, um eine individualiserte Behandlungsindikation stellen zu können [Leitlinien: S3-Leitlinie].

Fakultative Medizingerätediagnostik ‒ in Abhängigkeit von den Ergebnissen der Anamnese, der körperlichen Untersuchung, Labordiagnostik und der obligaten Medizingerätediagnostik ‒ zur differentialdiagnostischen Abklärung

  • Magnetresonanztomographie (MRT; computergestütztes Schnittbildverfahren (mittels magnetischer Felder, das heißt ohne Röntgenstrahlung)), diffusionsgewichtet oder Magnetresonanz-Angiographie (MR-Angio)
    [falls eine akute oder subakute, klinische stumme Ischämie (Minderdurchblutung) nachgewiesen wird, gilt die Stenose als symptomatisch!]
  • Computertomographie-Angiographie (CT-Angio; CTA) – zur Bestimmung des Ausmaßes und der Schwere einer Carotisstenose
  • Diagnostische selektive Angiographie (DSA) mit selektiver Sondierung der A. carotis – nur wenn mit den nichtinvasiven Verfahren keine konklusive Aussage und eine therapeutische Konsequenz daraus resultiert.

Weitere Hinweise [Leitlinien: S3-Leitlinie]

  • Der Nachweis einer in der MRT definierten Plaqueeinblutung ist bei Patienten mit asymptomatischer Carotisstenose mit einem signifikant erhöhten Hirninfarktrisiko (Schlaganfallrisiko) assoziiert.
  • Wegen der Risikoerhöhung bei Stenoseprogress werden für Patienten mit > 50%iger asymptomatischer Carotisstenose regelmäßige Kontrolluntersuchungen empfohlen
  • Eine erste Kontrolle sollte bei Patienten mit > 50%iger asymptomatischer Stenose 6 Monate nach Erstdiagnose erfolgen, bei unverändertem Befund werden jährliche Kontrollen empfohlen.

Literatur

  1. Screening for Carotid Artery Stenosis: U.S. Preventive Services Task Force Recommendation Statement. Ann Intern Med. Published online 8 July 2014 doi:10.7326/P14-9030

Leitlinien

  1. S3-Leitlinie: Diagnostik, Therapie und Nachsorge der extracraniellen Carotisstenose. (AWMF-Registernummer: 004-028), Februar 2020 Kurzfassung Langfassung
     
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