Ursachen
Epiduralhämatom (EDH)

Pathogenese (Krankheitsentstehung)

Das Gehirn ist von drei dicht aneinander liegenden Hirnhäuten (Meningen; Bindegewebsschichten) umhüllt. Sie schützen und stabilisieren das Gehirn. Die Dura mater ist die äußerste und dickste Schicht. Sie grenzt direkt an den Schädel an. Die mittlere Hirnhaut heißt Arachnoidea mater (Spinnwebenhaut). Die Pia mater (zarte Hirnhaut) ist die innerste Hirnhaut und liegt direkt dem Gehirn auf. Die beiden inneren Schichten werden auch als weiche Hirnhaut bezeichnet bzw. zusammengefasst. Zwischen den Hirnhäuten verlaufen Blutgefäße und befindet sich der Liquor cerebrospinalis (Gehirn-Rückenmarks-Flüssigkeit, engl  Cerebrospinal fluid (CSF), umgangssprachlich "Nervenwasser").

Die epidurale Blutung ist zwischen dem Schädelknochen und der Dura mater lokalisiert. Der Ursprung der Blutung liegt in den meisten Fällen (85 %) in einer Ruptur (Riss) der Arteria meningea media (versorgt die Hirnhäute). Die Arteria meningea media liegt unter dem Schläfenbein und wird bei einem Schädelbruch häufig in Mitleidenschaft gezogen. Ebenso können Läsionen der Duravenen oder des Sinus sagittalis/transversus das Epiduralhämatom verursachen (15 % der Fälle). In diesem Fall entwickelt sich die Symptomatik langsamer, da rupturierte Venen weniger stark bluten als verletzte Arterien.

Ätiologie (Ursachen)

Nichttraumatisches Epiduralhämatom

Verhaltensbedingte Ursachen

  • Genussmittelkonsum
    • Alkoholabusus (Alkoholabhängigkeit)

Krankheiten

  • Hypertonie (Bluthochdruck) – begünstigt die Entstehung eines Epiduralhämatoms durch gefäßschädigende Wirkungen
  • Intrakranielle Metastasen
  • Koagulopathien (Blutgerinnungsstörungen)
  • Sichelzellenanämie (Sichelzellenkrankheit)
  • Sinusitis sphenoidalis (Keilbeinhöhlenentzündung)
  • Sinusvenenthrombose (SVT)
  • Vaskuläre Malformationen (angeborene Fehlbildungen des Gefäßsystems)

Medikamente

  • Antikoagulantien (Gerinnungshemmer)

Akutes traumatisches Epiduralhämatom

  • Schädel-Hirn-Trauma (SHT) mit Fraktur des Pterion der Schädelkalotte (Stelle am Schädel in der Nähe der Sutura sphenoparietale) durch Sturz, Schlag auf den Kopf oder im Rahmen eines Verkehrsunfalls
     
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