Einleitung
Vorhofflattern

Unter Herzrhythmusstörungen versteht man Veränderungen in der normalen Abfolge des Herzschlags.Herzrhythmusstörungen kommen sehr häufig vor (fast jeder Mensch hat in seinem Leben einmal Herzrhythmusstörungen) und haben sehr unterschiedliche Auswirkungen. Viele Arten der Herzrhythmusstörungen sind harmlos.

Das Vorhofflattern (Synonyme: Atrial flutter; Aurikuläres Flattern; ICD-10 I48.09: Vorhofflattern: Nicht näher bezeichnet) gehört zur Gruppe der Reizbildungsstörungen.

Die Herzrhythmusstörungen können unterteilt werden in Reizbildungs- und Reizleitungsstörungen, die wiederum in mehrere Untergruppen eingeteilt werden können.

Zu den Reizbildungsstörungen zählen:

  • Sinusarrhythmie – unregelmäßiger Herzschlag, der physiologisch bedingt ist durch die Atmung; kann auch in seltenen Fällen Ausdruck einer Schädigung des Sinusknotens sein
  • Sinusbradykardie – zu langsamer Herzschlag (< 60 Schläge pro Minute)
  • Sinustachykardie – zu schneller Herzschlag (> 100 Schläge pro Minute)
  • Sick-Sinus-Syndrom (Sinusknotensyndrom) – Herzrhythmusstörungen aufgrund einer Störung des Sinusknotens
  • Supraventrikuläre Herzrhythmusstörungen – Herzrhythmusstörungen, die in den Herzvorhöfen entstehen; zu ihnen zählen das Vorhofflattern und das Vorhofflimmern
  • Ventrikuläre Herzrhythmusstörungen – Herzrhythmusstörungen, die in den Herzkammern entstehen; zu ihnen zählen die ventrikuläre Tachykardie, das Kammerflattern und Kammerflimmern
  • Extrasystolen – ventrikuläre Extrasystolen (VES) oder supraventrikuläre Extrasystolen (SVES) – zusätzliche Herzschläge, die entweder in den Herzkammern oder den Herzvorhöfen entstehen

Zu den Reizleitungsstörungen zählen:

  • Sinuatrialer Block (SA-Block) – durch Überleitungsstörungen vom Sinusknoten zur Herzwand entstehende Störungen
  • Atrioventrikulärer Block (AV-Block) – durch Überleitungsstörungen vom Herzvorhof zur Herzkammer entstehende Störungen
  • Intraventrikulärer Block – durch Überleitungsstörungen im Muskelsystem der Herzkammern entstehende Störungen
  • Atrioventrikuläre Reentrytachykardie mit/ohne Präexzitation – kurzfristige Tachykardie (beschleunigter Puls) durch Erregungsleitung über Kurzschlussbahnen

Das Vorhofflattern kann paroxysmal (vorübergehend, anfallsweise) oder permanent (andauernd) auftreten.

Verlauf und Prognose: Die Prognose ist abhängig von der zugrunde liegenden Erkrankung. Die häufigsten Ursachen für Vorhofflattern sind organische Herzerkrankungen wie koronare Herzkrankheit (KHK; die Herzkranzgefäße betreffend), Myokardinfarkt (Herzinfarkt) und Erkrankungen der Herzklappen. Aber auch bei Herzgesunden kann Vorhofflattern auftreten.
Unbehandelt führt Vorhofflattern zu Herzrasen in Form einer Tachykardie (beschleunigter Puls auf 120-170 Schläge/Minute).
Vorhofflattern wird vorrangig mittels der
elektrischen Kardioversion (Elektroschock/elektrischer Impuls zur Wiederherstellung eines regelmäßigen Herzrhythmus) behandelt. Eine Pharmakotherapie (medikamentöse Therapie) des Vorhofflatterns mit Antiarrhythmika (Arzneistoffe zur Behandlung von Herzrhythmusstörungen) wird nur bei nicht verfügbarer Kardioversion bzw. als Versuch bei rezidivierendem Vorhofflattern durchgeführt.
Meist tritt Vorhofflattern rezidivierend (wiederkehrend) auf. Dieses lässt sich effektiv behandeln durch eine Radiofrequenzablation (Ablationstherapie; Methode zur dauerhaften Beseitigung des Vorhofflatterns unter Einsatz eines Herzkatheters. Dabei wird die Erregungsleitungsbahn, die zu den Rhythmusstörungen führt koaguliert). Die Erfolgsquoten liegen bei diesem Eingriff bei 90-95 %.


     
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