Einleitung
Sinuatrialer Block

Unter Herzrhythmusstörungen versteht man Veränderungen in der normalen Abfolge des Herzschlags. Herzrhythmusstörungen kommen sehr häufig vor (fast jeder Mensch hat in seinem Leben einmal Herzrhythmusstörungen) und haben sehr unterschiedliche Auswirkungen. Viele Arten der Herzrhythmusstörungen sind harmlos.

Der Sinuatriale Block (Synonym: SA-Block; ICD-10 I45.5: Sonstiger näher bezeichneter Herzblock) gehört zur Gruppe der Reizleitungsstörungen.

Die Herzrhythmusstörungen können unterteilt werden in Reizbildungs- und Reizleitungsstörungen, die wiederum in mehrere Untergruppen eingeteilt werden können.

Zu den Reizbildungsstörungen zählen:

  • Sinusarrhythmie – unregelmäßiger Herzschlag, der physiologisch bedingt ist durch die Atmung; kann auch in seltenen Fällen Ausdruck einer Schädigung des Sinusknotens sein
  • Sinusbradykardie – zu langsamer Herzschlag (< 60 Schläge pro Minute)
  • Sinustachykardie – zu schneller Herzschlag (> 100 Schläge pro Minute)
  • Sick-Sinus-Syndrom (Sinusknotensyndrom) – Herzrhythmusstörungen aufgrund einer Störung des Sinusknotens
  • Supraventrikuläre Herzrhythmusstörungen – Herzrhythmusstörungen, die in den Herzvorhöfen entstehen; zu ihnen zählen das Vorhofflattern und das Vorhofflimmern
  • Ventrikuläre Herzrhythmusstörungen – Herzrhythmusstörungen, die in den Herzkammern entstehen; zu ihnen zählen die ventrikuläre Tachykardie, das Kammerflattern und Kammerflimmern
  • Extrasystolen – ventrikuläre Extrasystolen (VES) oder supraventrikuläre Extrasystolen (SVES) – zusätzliche Herzschläge, die entweder in den Herzkammern oder den Herzvorhöfen entstehen

Zu den Reizleitungsstörungen zählen:

  • Sinuatrialer Block Herzrhythmusstörungen durch Fehlfunktion des Sinusknotens bzw. Überleitungsstörungen der Impulse des Sinusknotens. Sie zählen zu den häufigen Herzrhythmusstörungen.
  • Atrioventrikulärer Block (AV-Block) – durch Überleitungsstörungen vom Herzvorhof zur Herzkammer entstehende Störungen
  • Intraventrikulärer Block – durch Überleitungsstörungen im Muskelsystem der Herzkammern entstehende Störungen
  • Atrioventrikuläre Reentrytachykardie mit/ohne Präexzitation – kurzfristige Tachykardie (beschleunigter Puls) durch Erregungsleitung über Kurzschlussbahnen

Folgende Schweregrade des Sinuatrialen Blocks werden unterschieden:

  • SA-Block 1. Grades – Leitunsverzögerung der Erregung vom Sinusknoten zum Vorhof; nicht erkennbar im EKG (Elektrokardiogramm)
  • SA-Block 2. Grades – Intermittierende Leitungsunterbrechung (nicht jede Erregung wird weitergeleitet)
    • Typ 1 (Wenckebach-Periodik): Stetige Verlängerung der Überleitung, bis ein Herzschlag hin und wieder ganz ausfällt.
    • Typ 2 (Mobitz): Einzelne Herzschläge fallen auch hier komplett aus. Im EKG sind Herzpausen erkennbar.
  • SA-Block 3. Grades – Totale Leitungsunterbrechung, die Impulsübertragung zum Vorhofmyokard fehlt; Bei einem Herzgesunden übernimmt dann der AV-Knoten (elektrische Verbindung zwischen Vorhöfen und Kammern) die Erregungsbildung mit 40-50 Impulsen/Minute (Ersatzrhythmus). Im EKG ist ein sogenannter AV-Knoten-Rhythmus erkennbar. Ist das Herz vorgeschädigt, kann der Ersatzrhythmus des AV-Knoten fehlen, was u. U. zu einem längeren Herzstillstand mit sofortiger Bewusstlosigkeit führen kann.

Verlauf und Prognose: Bei einem ansonsten Herzgesunden Patienten sind die sinuatrialen Blockierungen harmlos. Sobald sie allerdings zu Symptomen wie Synkope (Bewusstlosigkeit) und Leistungsschwäche führen, bedürfen sie einer Therapie.


     
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