Labordiagnostik
Renale Anämie

Laborparameter 1. Ordnung – obligate Laboruntersuchungen

  • Kleines Blutbild [normozytäre normochrome Anämie:
    • MCV normal → normozytär
    • MCH normal → normochrom]
    Hb-Verlaufskontrollen sind frühestens 2 Wochen nach Änderung einer ESA("erythropoesestimulierende Agenzien")-Dosis sinnvoll.
  • Differentialblutbild
  • Entzündungsparameter – CRP (C-reaktives Protein) bzw. BSG (Blutsenkungsgeschwindigkeit) 
  • Mikronährstoffe:
    • Eisen
    • Ferritin (Eisenspeicherprotein)
      • Eisenmangel in Abhängigkeit von der Nierenfunktion: normale Nierenfunktion: Ferritin < 30 ng/ml; Prädialyse: Ferritin < 100 ng/ml; CKD ("chronic kidney disease") 5D: < 200 ng/ml
      • Bei Ferritin-Serumspiegel > 500 ng/ml muss eine weitere Eisengabe sorgfältig geprüft werden.
      • Normale oder erhöhte Ferritinwerte + erniedrigte TSAT (Transferrinsättigung; <  20 %) = funktioneller Fe-Mangel (Eisenmangel)
    • Folsäure
    • Vitamin B12
  • Retikulozyten ("junge Erythrozyten") [Retikulozytenzahl normal bis ↓]
  • Urinstatus (Schnelltest auf: Nitrit, Eiweiß, Hämoglobin, Erythrozyten, Leukozyten) inkl. Sediment, ggf. Urinkultur (Erregernachweis und Resistogramm, das heißt Austestung geeigneter Antibiotika auf Sensibilität/Resistenz)
  • Nierenparameter – Harnstoff, Kreatinin, ggf. Cystatin C bzw. Kreatinin-Clearance
  • Erythropoetin (Synonyme: Erythropoietin, EPO) – ↓ bei renaler Anämie (wegen tageszeitlicher Schwankungen Blutentnahme morgens: 08.00 Uhr - 10.00 Uhr)
    • EPO ist des Weiteren vermindert bei:
      • AIDS
      • Tumoranämie
      • Polycythaemia vera

Laborparameter 2. Ordnung – in Abhängigkeit von den Ergebnissen der Anamnese, körperlichen Untersuchung etc. – zur differentialdiagnostischen Abklärung

  • Transferrin (Eisentransportprotein)/Transferrinsättigung (engl. transferrin saturation, TSAT)
  • Löslicher Transferrinrezeptor (sTRF-Wert): bei einer Verwertungsstörung normal (2-5 mg/l); bei echtem Eisenmangel wird er kompensatorisch hochreguliert (> 5 mg/l bei Anämie)
    Hinweis: Dieser wird im Gegensatz zu Ferritin und Transferrin durch Entzündungsreaktionen, Lebererkrankungen oder Tumoren nicht verändert.
  • Haptoglobin – wg. Diagnostik und Verlaufsbeurteilung hämolytischer Erkrankungen
  • Test auf okkultes (nicht sichtbares) Blut im Stuhl
  • Zink-Protoporphyrin (ZPP): quantitative Aussage über den Schweregrad des gesamten Eisen-Stoffwechsel-Problems (echter Mangel und Verwertungsstörung) – liegt in erhöhter Konzentration bei einem Eisenmangel vor
  • Leberparameter Alanin-Aminotransferase (ALT, GPT), Aspartat-Aminotransferase (AST, GOT), Glutamat-Dehydrogenase (GLDH), Gamma-Glutamyl-Transferase (γ-GT, Gamma-GT; GGT), alkalische Phosphatase, Bilirubin
  • Schilddrüsenparameter TSH (Thyreoideal-stimulierendes Hormon)
  • Knochenmarkbiopsie

     
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