Einleitung
AV-Knoten-Reentrytachykardie

Unter Herzrhythmusstörungen versteht man Veränderungen in der normalen Abfolge des Herzschlags. Herzrhythmusstörungen kommen sehr häufig vor (fast jeder Mensch hat in seinem Leben einmal Herzrhythmusstörungen) und haben sehr unterschiedliche Auswirkungen. Viele Arten der Herzrhythmusstörungen sind harmlos.

Die Atrioventrikuläre Reentrytachykardie (Synonyme: Atrioventrikuläre paroxysmale Tachykardie; Aurikuläre Tachykardie; AV-nodale Reentry-Tachykardie (AVNRT); Ektope atriale Tachykardie; ICD-10 I47.1: Supraventrikuläre Tachykardie) mit/ohne Präexzitation gehört zur Gruppe der Reizleitungsstörungen.

Die Herzrhythmusstörungen können unterteilt werden in Reizbildungs- und Reizleitungsstörungen, die wiederum in mehrere Untergruppen eingeteilt werden können.

Zu den Reizbildungsstörungen zählen:

  • Sinusarrhythmie – unregelmäßiger Herzschlag, der physiologisch bedingt ist durch die Atmung; kann auch in seltenen Fällen Ausdruck einer Schädigung des Sinusknotens sein
  • Sinusbradykardie – zu langsamer Herzschlag (< 60 Schläge pro Minute)
  • Sinustachykardie – zu schneller Herzschlag (> 100 Schläge pro Minute)
  • Sick-Sinus-Syndrom (Sinusknotensyndrom) – Herzrhythmusstörungen aufgrund einer Störung des Sinusknotens
  • Supraventrikuläre Herzrhythmusstörungen – Herzrhythmusstörungen, die in den Herzvorhöfen entstehen; zu ihnen zählen das Vorhofflattern und das Vorhofflimmern
  • Ventrikuläre Herzrhythmusstörungen – Herzrhythmusstörungen, die in den Herzkammern entstehen; zu ihnen zählen die ventrikuläre Tachykardie, das Kammerflattern und Kammerflimmern
  • Extrasystolen – ventrikulär oder supraventrikulär – zusätzliche Herzschläge, die entweder in den Herzkammern oder den Herzvorhöfen entstehen

Zu den Reizleitungsstörungen zählen:

  • Sinuatrialer Block (SA-Block) – durch Überleitungsstörungen vom Sinusknoten zur Herzwand entstehende Störungen
  • Atrioventrikulärer Block (AV-Block) – durch Überleitungsstörungen vom Herzvorhof zur Herzkammer entstehende Störungen
  • Intraventrikulärer Block – durch Überleitungsstörungen im Muskelsystem der Herzkammern entstehende Störungen
  • Atrioventrikuläre Reentrytachykardie mit/ohne Präexzitation – kurzfristige Tachykardie (beschleunigter Puls) durch Erregungsleitung über Kurzschlussbahnen

Häufigkeitsgipfel: Die Erkrankung tritt vorwiegend in jungen Jahren auf.

Verlauf und Prognose: Im Rahmen der atrioventrikulären Reentrytachykardie kommt es zu einer plötzlichen anfallartigen Tachykardie (zu schneller Herzschlag; > 100 Schläge pro Minute), die sich über einen Zeitraum von wenigen Minuten bis hin zu Stunden erstrecken kann und die sich genauso schlagartig wieder normalisiert. Oftmals sind die Patienten ansonsten herzgesund. Bedrohlich wird die Situation, falls der Betroffene eine koronare Herzerkrankung (KHK; Herzkranzgefäßerkrankung) oder eine Herzinsuffizienz (Herzschwäche) hat. Dann kann es zu einer Reduktion des Herzzeitvolumens (HZV) kommen, was zu Hypotonie (niedrigem Blutdruck), Vertigo (Schwindel), Angina pectoris (Herzenge) und Synkope (Kreislaufkollaps) führen kann.


     
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