Pathogenese (Krankheitsentstehung)
In Abhängigkeit von der Spezies entsteht bei einem Tierbiss eine Riss-Quetsch-Wunde, Quetschwunde, tiefe, punktförmige Verletzungen oder eine Stichwunde. Dabei werden Keime tief implantiert. Die Infektionsgefahr kann bis zu 85 % betragen.
Beachte: Das Risiko einer Infektion ist nicht abhängig von der Größe der Wunde – auch kleine Wunden haben ein hohes Infektionsrisiko.
Der virulente Speichel enthält in Abhängigkeit von der Spezies folgende Keimspektren:
- Hunde
- anaerobe Mischinfektionen (häufig: Fusobacterium spp. und Bacteroides Spp.)
- Capnocytophaga canimorsus (lat. canimorsus "Hundebiss") (führt relativ selten zu Infektionen)
- Pasteurella spp. (häufig mit geringer pathogener (krankmachender) (Wirkung)
- Staphylococcus aureus
- Katzen
- Alpha-hämolysierende Streptokokken
- Bartonella henselae; führt zur "Cat-Scratch-Disease" oder Katzenkratzkrankheit: lokale Lymphadenopathie (krankhafte Schwellung von Lymphknoten) und häufig Auftreten von Fieber (gutartiger Verlauf der Krankheit)
- Pasteurella multocida (hohe Vírulenz (Eigenschaft des Erregers, den Körper krank zu machen); Phlegmone (eitrige, sich diffus ausbreitende Infektionserkrankung der Weichteile) und hämatogene ("auf dem Blutwege") Ausbreitungen und Infektionen wie septische Arthritis (Knochenentzündung), Osteomyelitis (Knochenmarkentzündung, Endokarditis (Herzinnenhautentzündung) und Meningitis (Hirnhautentzündung); falls systemisch: hohe Letalitätsraten/Sterberaten)
- Staphylococcus aureus
- Ratten
- Streptobacillus moniliformis
Ätiologie (Ursachen)
Tierbisse
- Hunde (Schäferhunde, Rottweiler, Dobermann und andere Hunde) – häufig Handverletzungen; Männer häufiger als Frauen; Kinder werden meist ins Gesicht bzw. in den Kopf gebissen
- Katzen – betroffen sind meist erwachsene Frauen
- Pferde – betroffen sind meist junge Mädchen
- Hamstern
- Käfigvögel
- Mäuse
- Ratten
- Iltisse
- Kreuzottern