Etwa zehn bis 55 Prozent der Patienten mit Psoriasis - Schuppenflechte - leiden an einer Nagelschuppenflechte. Diese kann selten auch ohne Psoriasis an anderen Körperstellen auftreten.
Meist sind die Fingernägel, seltener die Zehennägel betroffen.Symptome - Beschwerden
Folgende Symptome und Beschwerden können auf eine Nagelschuppenflechte hinweisen.
- Grübchen- bzw. Tüpfelnägel - stecknadelkopfgroße Einziehungen, mit Schuppen gefüllt
- Ölflecke - gelbliche Verfärbungen
- Längsgerichtete, bräunliche Streifen - Splitterblutungen
- Quer- oder Längsrillen
- Nageldystrophie - Psoriatische Krümelnägel - völlig zerstörte Nagelplatte
- Onycholyse - Ablösung des Nagels, es können sich weiße Flecken unter dem Nagel bilden
- Die Haut um den Nagel herum kann gerötet sein
Risikofaktoren
Biographische - unveränderbare – Risikofaktoren
- Genetische Prädisposition
- Vorgeschädigte Haut - Verletzungen, Kratzer, Verbrennungen, chemische Reizungen, Stöße, Risse, Bisse, Sonnenbrand
- Stress, übermäßiger Alkoholkonsum und Rauchen können bei einigen Patienten ebenfalls einen Psoriasis-Schub auslösen
- Infektionen - insbesondere mit Streptokokken
Medikamente
- Beta-Blocker
- Lithium
- Antimalariamittel
- Indometacin kann bei einigen Patienten Psoriasis verschlimmern
Ursachen
Die Ursache für die Schuppenflechte und damit auch für die Nagelschuppenflechte ist bislang unklar. Man geht davon aus, dass das Zusammentreffen verschiedener Faktoren für die Entstehung der Erkrankung verantwortlich ist. Dazu zählen neben einer genetischen Disposition auslösenden Faktoren wie Infektionen, Erkrankungen oder Medikamente.
Insbesondere Streptokokkeninfektionen können entweder einen Psoriasis-Schub auslösen, oder aber es kommt nach einem Streptokokkeninfekt erstmalig zum Auftreten einer Psoriasis.
Einige Medikamente können ebenfalls eine Psoriasis auslösen. Dazu zählen unter anderem Beta-Blocker, Lithium und Antimalariamittel.
Des Weiteren entsteht eine Psoriasis oftmals auf bereits vorgeschädigter Haut, also bei Verletzungen, Kratzern, Verbrennungen oder Ähnlichem.
Therapie
Die Behandlung der Nagel-Psoriasis ist mitunter sehr langwierig. Bis der Nagel sich vollständig erneuert hat, dauert es etwa sieben bis neun Monate. Nach Beendigung einer Behandlung treten die Psoriasis-Nägel in der Regel wieder auf. Es stehen verschiedene Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung.
Eine Nagelschuppenflechte sollte durch den Dermatologen – im Rahmen der Behandlung der Grunderkrankung Psoriasis – behandelt werden.
Die Therapie der Nagelschuppenflechte stützt sich auf folgende Pfeiler
- Sekundärprävention, das heißt Reduktion der Risikofaktoren
- Medikamentöse Therapie
- Weitere Therapie
- Orthomolekulare Therapie - Vitalstoff-Therapie
Reduktion der Risikofaktoren
Eine betroffene Person mit psoriatischen Nägeln sollte jegliche Verletzung der Nägel vermeiden – seien es Kratzer, Stöße, etc. Diese Verletzungen lösen durch einen Reizeffekt eine Verschlimmerung aus – das so genannte Koebner Phänomen, welches bei der Psoriasis bekannt ist.
Psoriasis-auslösende Medikamente sollten ebenfalls vermieden werden (siehe Risikofaktoren).
Medikamentöse Therapie
So genannte Vitamin-D-Analoga - Calcipotriol und Tacalcitol - hemmen das Zellwachstum und sollen so einer übermäßigen Verhornung entgegenwirken.
Kortison kann entweder als wässrige Lösung auf den Nage aufgetragen werden oder ins Nagelbett eingespritzt werden, was jedoch sehr schmerzhaft ist. Nach Absetzen des Kortisons treten die psoriatischen Veränderungen in der Regel erneut auf.
Retinoide - Vitamin A - werden ebenfalls zur Behandlung der Nagel-Psoriasis eingesetzt. Sie dürfen nicht mit Ciclosporin kombiniert werden.
In schweren Fällen kann MTX – Methotrexat – angewendet werden. Es hemmt die Vermehrung der Zellen und wirkt gleichzeitig entzündungshemmend. Des Weiteren kann eine systemische Behandlung mit Ciclosporin oder Fumarsäureester erfolgen.
Weitere Therapie
Phototherapie
Eine mögliche Form der Behandlung ist die PUVA - Psoralen plus UV-A . Dabei wird eine Substanz mit dem Namen Psoralen auf den betroffenen Nagel aufgetragen, welche die Haut gegen Sonnenlicht und UV-Strahlung sensibilisiert und anschließend mit UVA -Licht bestrahlt.
Auch eine Bestrahlung ohne diese Substanz mit UVA- oder UVB- Licht ist möglich und wird als SUB - selektive Ultraviolett-Bestrahlung - bezeichnet.
Elektrotherapie
Mittels Interferenzstrom konnten bei der Behandlung von Nagel-Psoriasis gute Erfolge erzielt werden.