Ursachen
Hautrötung (Erythem)

Pathogenese (Krankheitsentstehung)

Die Pathogenese des Erythems ist vielfältig.

Ätiologie (Ursachen)

Krankheitsbedingte Ursachen

Endokrine, Ernährungs- und Stoffwechselkrankheiten (E00-E90)

  • Gicht
  • Thyreotoxikose ‒ entgleiste Schilddrüsenüberfunktion

Haut und Unterhaut (L00-L99)

  • Acrodermatitis chronica atrophicans ‒ Hauterkrankung, die in der Folge einer Borreliose auftreten kann
  • Erythema exsudativum multiforme (unterschiedlicher Ursache)
  • Livedo reticularis (marmorierte Haut)
  • Rosacea (Kupferrose) chronische entzündliche, nicht ansteckende Hauterkrankung, die sich im Gesicht manifestiert; typisch sind Papeln (Knötchen) und Pusteln (Eiterbläschen) sowie Teleangiektasien (sichtbare Erweiterungen oberflächlich gelegener kleinster Blutgefäße)
  • Windeldermatitis
  • Zellulitis – akute, bakteriell verursachte Hautinfektion

Infektiöse und parasitäre Krankheiten (A00-B99)

  • Borreliose (hier: Erythema chronicum migrans)
  • Dengue-Fieber – Infektionserkrankung, die vor allem in tropischen und subtropischen Regionen auftritt. Es wird durch Dengue-Viren (DENV) ausgelöst; hier: Erythem, vor allem im Gesicht und an der Brust, oft mit weißem Dermografismus
  • Erythema infectiosum (Ringelröteln; hier: toxisches Erythem)
  • Helminthiasis (Wurmerkrankung); hier bei: Spiruridae 
  • HIV (Serokonversionausschlag; makulopapulös (fleckig und mit Papeln, d.h. mit Bläschen); tritt hauptsächlich im Gesicht und am Körperstamm auf, seltener auch an den Extremitäten)
  • Masern (Morbilli; hier: toxisches Erythem)
  • Rheumatisches Fieber (Synonym: Streptokokkenrheumatismus) – reaktive Erkrankung, die meist nach einer Infektion mit Streptokokken der Gruppe A (Lancefield-Klassifikation) auftritt; hier: Erythema nodosum
  • Scharlach (Scarlatina; hier: toxisches Erythem)
  • Streptokokken-Infektionen (hier: Erythema nodosum)
  • Tuberkulose (Schwindsucht; hier: Erythema induratum, nodöses Tuberkulid; Erythema nodosum)

Leber, Gallenblase und Gallenwege – Pankreas (Bauchspeicheldrüse) (K70-K77; K80-K87)

  • Lebererkrankungen, nicht näher bezeichnet (Palmarerythem)

Mund, Ösophagus (Speiseröhre), Magen und Darm (K00-K67; K90-K93)

  • Colitis ulcerosa – chronisch entzündliche Erkrankung der Schleimhaut des Kolons (Dickdarms) oder des Rektums (Mastdarms); der Befall ist in aller Regel kontinuierlich und vom Rektum ausgehend; hier: Erythema nodosum
  • Morbus Crohn – chronisch-entzündliche Darmerkrankung (CED); sie verläuft meist in Schüben und kann den gesamten Verdauungstrakt befallen; charakterisierend ist der segmentale Befall der Darmmukosa (Darmschleimhaut), das heißt es können mehrere Darmabschnitte befallen sein, die durch gesunde Abschnitte voneinander getrennt sind; hier: Erythema nodosum

Muskel-Skelett-System und Bindegewebe (M00-M99)

  • Dermatomyositis ‒ zu den Kollagenosen zählende Erkrankung, die die Haut und die Muskulatur betrifft und vor allem mit diffusen Bewegungsschmerzen einhergeht
  • Reaktive Arthritis (Synonym: postinfektiöse Arthritis/Gelenkentzündung) – Zweiterkrankung nach gastrointestinalen (Magen-Darm-Trakt betreffend), urogenitalen (Harn- und Geschlechtsorgane betreffend) oder pulmonalen (Lunge betreffend) Infekten; bezeichnet eine Arthritis, wobei sich Erreger im Gelenk (in der Regel) nicht finden lassen (sterile Synovialitis).
  • Reiter-Krankheit (Synonyme: Reiter-Syndrom; Morbus Reiter; Arthritis dysenterica; Polyarthritis enterica; postenteritische Arthritis; posturethritische Arthritis; undifferenzierte Oligoarthritis; urethro-okulo-synoviales Syndrom; Fiessinger-Leroy-Syndrom; engl. Sexually acquired reactive arthritis (SARA)) – spezielle Form einer "reaktiven Arthritis“ (s. o.); Zweiterkrankung nach gastrointestinalen oder urogenitalen Infekten, die sich durch die Symptomatik der Reiter-Trias auszeichnet; seronegative Spondylarthropathie, die besonders bei HLA-B27 positiven Personen durch eine Darm- oder Harnwegserkrankung mit Bakterien (meistens Chlamydien) ausgelöst wird; kann sich äußern als Arthritis (Gelenkentzündung), Konjunktivitis (Bindehautentzündung), Urethritis (Harnröhrenentzündung) und teils mit typischen Hautveränderungen (hier: Erythema nodosum)
  • Sarkoidose (Synonyme: Morbus Boeck; Morbus Schaumann-Besnier) – systemische Erkrankung des Bindegewebes mit Granulombildung (Haut, Lunge und Lymphknoten); hier: Erythema nodosum
  • Systemischer Lupus erythematodes (SLE) ‒ Systemerkrankung, die die Haut und das Bindegewebe der Gefäße betrifft  

Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett (O00-O99)

  • Schwangerschaft (Palmarerythem)

Verletzungen, Vergiftungen und andere Folgen äußerer Ursachen (S00-T98)

  • Sonnenbrand
  • Verbrennungen, thermische bzw. chemische

Weitere

  • Akute Graft-versus-Host-Reaktion ‒ Abstoßungsreaktion bei Zustand nach Transplantation
  • Fixes Arzneimittelexanthem (es verdankt seinem Namen der Tatsache, dass Erytheme nach neuerlicher Zufuhr des Medikaments an gleicher Hautstelle wieder erscheinen)
  • Phototoxische Medikamentenreaktion
  • Länger bestehende Immobilität mit herabhängenden Beinen

Medikamente

  • Alpha-2-adrenerger Rezeptor-Agonist (Brimonidin)
  • Antibiotika:
    • Gyrasehemmstoffe →  fixes Arzneimittelexanthem
    • Sulfonamide →  fixes Arzneimittelexanthem 
    • Tetracycline → toxisches Erythem (flächenhafte Hautrötung)
    • Trimethoprim →  fixes Arzneimittelexanthem
  • Antipsychotika (Neuroleptika)
    • Konventionelle (Klassische) Antipsychotika (Neuroleptika)
      • Trizyklische Neuroleptika – Phenothiazine
  • Diuretika (entwässernde Medikamente)
  • Hormone
    • Antiöstrogene (Clomifen)
  • Ingenolmebutat (Zytostatikum)
  • Nicht-steroidale Antirheumatika (NSAR) – entzündungshemmende Medikamente, die sich nicht von Steroiden ableiten → toxisches Erythem
     
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