Weitere Therapie
Nasennebenhöhlenentzündung (Sinusitis)

Allgemeine Maßnahmen

  • Inhalation von Kamille
  • Ggf. Bettruhe; Kopfende des Bettes anheben, damit der Kopf höher gelagert ist (reduziert die Nebenhöhlenschmerzen)
  • Beachtung der allgemeinen Hygienemaßnahmen!
  • Nikotinrestriktion (Verzicht auf Tabakkonsum)
  • Alkoholrestriktion (Verzicht auf Alkohol)
  • Normalgewicht anstreben!
    Bestimmung des BMI (Body-Mass-Index, Körpermasse-Index) bzw. der Körperzusammensetzung mittels der elektrischen Impedanzanalyse
    • BMI ≥ 25 → Teilnahme an einem ärztlich betreuten Abnehmprogramm
    • Unterschreitung der BMI-Untergrenze (ab dem 45. Lebensjahr: 22; ab dem 55. Lebensjahr: 23; ab dem 65. Lebensjahr: 24) → Teilnahme an einem ärztlich betreuten Programm für Untergewichtige
    • BMI-Rechner – ermitteln Sie Ihren gesunden Gewichtsbereich! (Anzeige)
  • Überprüfung der Dauermedikation wg. möglicher Auswirkung auf die vorhandene Krankheit
  • Vermeidung von Umweltbelastungen:
    • Intoxikationen* (Vergiftungen) können möglicherweise das Risiko erhöhen 
    • Starke Wärme oder Kälte vermeiden, da Temperaturveränderungen die Nebenhöhlenschmerzen verstärken.

*Ohne Angaben zur Art der Intoxikation

Konventionelle nicht-operative Therapieverfahren

  • Nasendusche eine tägliche Nasenspülung mit hypertoner Salzlösung verbessert die Lebensqualität im Hinblick auf Sinusitisbeschwerden, verringert Nasennebenhöhlen-Beschwerden und Medikamentenkonsum bei Patienten mit chronischen bzw. rezidivierenden (wiederkehrende) Sinusitiden (Nasennebenhöhlenentzündungen)/Rhinosinusitiden (gleichzeitige Entzündung der Nasenschleimhaut ("Rhinitis") und der Schleimhaut der Nasennebenhöhlen) [1-5].
    In einer randomisierten kontrollierten Studie mit 871 erwachsenen Patienten mit chronischer oder rezidivierender Rhinosinusitis waren Nasenspülungen wirkungsvoll; sie veränderten signifikant den RSDI-Score (Rhinosinusitis Disability Index-Score) [6].
    Beachte: keine Anwendung in der akuten Phase
  • Sogenannte abschwellende hohe Einlagen (beim HNO-Arzt); die Belüftung der Nebenhöhlen führt in den meisten Fällen zu einer Ausheilung; oft ist dann auch keine Antibiotikatherapie erforderlich.
  • Radio-Tympano-Sinu-Orthese (RTSO): nuklearmedizinisches Verfahren zur Therapie einer chronischen Sinusitis, die weder auf Medikamente noch auf eine Operation anspricht. Dabei werden ein bis zwei Tropfen einer radioaktiven Substanz als feiner Sprühnebel auf die entzündete Schleimhaut aufgebracht. Als radioaktive Partikel kommen Erbium oder Rhenium in Frage. Die RTSO dauert zehn Minuten. Nach wenigen Tagen ist keine Radioaktivität mehr nachweisbar.

Impfungen

Die nachfolgenden Impfungen sind angeraten:

  • Grippe-Impfung
  • Pneumokokken-Impfung

Ernährungsmedizin

  • Ernährungsberatung auf der Grundlage einer Ernährungsanalyse
  • Ernährungsempfehlungen gemäß einem Mischköstler unter Berücksichtigung der vorliegenden Erkrankung. Das bedeutet u. a.:
    • täglich insgesamt 5 Portionen frisches Gemüse und Obst (≥ 400 g; 3 Portionen Gemüse und 2 Portionen Obst)
    • ein- bis zweimal pro Woche frischen Seefisch, d. h. fette Meeresfische (Omega-3-Fettsäuren) wie Lachs, Hering, Makrele
    • ballaststoffreiche Ernährung (Vollkornprodukte)
  • Beachtung folgender spezieller Ernährungsempfehlungen:
    • Reichlich trinken, z. B. Kräutertees mit Kamille oder Pfefferminze
  • Auswahl geeigneter Lebensmittel auf Grundlage der Ernährungsanalyse
  • Siehe auch unter "Therapie mit Mikronährstoffen (Vitalstoffe)" – ggf. Einnahme eines geeigneten Nahrungsergänzungsmittels
    Für Fragen zum Thema Nahrungsergänzungsmittel stehen wir Ihnen gerne kostenfrei zur Verfügung.
    Nehmen Sie bei Fragen dazu bitte per E-Mail – info@docmedicus.de – Kontakt mit uns auf, und teilen Sie uns dabei Ihre Telefonnummer mit und wann wir Sie am besten erreichen können.

  • Detaillierte Informationen zur Ernährungsmedizin erhalten Sie von uns.

Physikalische Therapie (inkl. Physiotherapie)

  • Nasendusche (s. o.)
  • Wärmetherapie: Dampfinhalation:
    • zur Symptomlinderung
    • möglichst 38-42 °C
    In einer randomisierten kontrollierten Studie mit 871 erwachsenen Patienten mit chronischer oder rezidivierender (wiederkehrender) Rhinosinusitis (gleichzeitige Entzündung der Nasenschleimhaut („Rhinitis“) und eine Entzündung der Schleimhaut der Nasennebenhöhlen) war die Inhalation von Wasserdampf wirkungslos; sie veränderte nicht den RSDI-Score (Rhinosinusitis Disability Index-Score) [6].
    Bei einer akuten Rhinosinusitis (ARS) wird ein positiver Effekt vermutet.

Organisationen und Selbsthilfegruppen

  • Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BzgA)
    Postfach 91 01 52, D-51071 Köln
    Telefon: 0221-89920, Fax: 0221-8992300 E-Mail: poststelle@bzga.de, Internet: www.bzga.de

Literatur

  1. Rabago D, Zgierska A, Mundt M, Barrett B, Bobula J, Maberry: Wirksamkeit einer täglichen Nasenspülung mit hypertoner gepufferter Kochsalzlösung bei Patienten mit Sinusitis: Eine randomisierte kontrollierte Studie. R J Fam Pract 2002; 51(12):1049-55
  2. Tomooka LT; Murphy C; Davidson TM: Clinical study and literature review of nasal irrigation. Laryngoscope 2000; 110(7):1189-1193
  3. Bachmann G; Hommel G; Michel O: Effect of irrigation of the nose with isotonic salt solution on adult patients with chronic paranasal sinus disease. Eur Arch Otorhinolaryngol 2000;257(10):537-41
  4. Taccariello M; Parikh A; Darby Y; Scadding G: Nasal douching as a valuable adjunct in the management of chronic rhino-sinusitis. Rhinology 1999; 37: 29-32
  5. Shoseyov D; Bibi H; Shai P; Shoseyov N; Shazberg G; Hurvitz H: Treatment with hypertonic saline versus normal saline nasal wash of pediatric chronic sinusitis. Journal of Allergy and Clinical Immunology 1998; 101:602-5
  6. Little P et al.: Effectiveness of steam inhalation and nasal irrigation for chronic or recurrent sinus symptoms in primary care: a pragmatic randomized controlled trial. CMAJ July 18, 2016 cmaj.160362 doi: 10.1503/cmaj.160362 
     
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