Labordiagnostik
Nasennebenhöhlenentzündung (Sinusitis)

Laborparameter 1. Ordnung – obligate Laboruntersuchungen

  • Entzündungsdiagnostik – bei Fieber über 38,3 °C, starken Beschwerden, Zunahme der Beschwerden im Laufe der Erkrankung, drohenden Komplikationen
    • CRP (C-reaktives Protein); geeigneter ist die Bestimmung von Procalcitonin, das eine gewisse Differenzierung von bakteriellen und viralen Infekten erlaubt
    • Leukozyten (weiße Blutkörperchen)
    Beachte: Erhöhungen des CRP korrelieren mit Röntgenbefunden und dem klinischen Schweregrad der Infektion.

Laborparameter 2. Ordnung – in Abhängigkeit von den Ergebnissen der Anamnese, körperlichen Untersuchung etc. – zur differentialdiagnostischen Abklärung

  • Mikroskopie, Kulturverfahren, ggf. Keimidentifizierung und Resistenzprüfung (bei Therapieresistenz)
    Indikationen: Bei akuter Rhinosinusitis (ARS) entbehrlich und nur zu erwägen, wenn eine erfolgte Therapie binnen 48-72 h zu keiner Besserung führt oder bei mit Abwehrschwäche einhergehenden Grunderkrankungen (Konsensentscheidung der S2k-Leitlinie); ggf. auch bei purulenter Sekretion (eitriger Sekretion)
  • Allergiediagnostik (61 % zeigten eine positive Reaktion [1])
    Beachte: 
    Routinemäßige allergologische Testungen sollten in der Diagnostik der akuten Rhinosinusitis (ARS) nicht zum Einsatz kommen (starker Konsens, 7/7)
    Indikationen [S2k-Leitlinie]:
    • Bei ätiologisch ungeklärter chronischer Rhinosinusitis mit nasalen Polypen (CRSsNP) kann bzw. bei anamnestischen oder klinischen Hinweisen auf eine allergische Genese sollte eine allergologische Testung erfolgen.
    • Bei ätiologisch ungeklärtem postoperativem Rezidiv einer CRSsNP sollte eine allergologische Testung erfolgen. 
  • Kleines Blutbild
  • Differentialblutbild
  • cANCA (antineutrophile cytoplasmatische Antikörper mit cytoplasmatischem Fluoreszenzmuster) – typischer Laborparameter, der auf eine Granulomatose mit Polyangiitis (GPA), ehemals Wegenersche Granulomatose, hinweist (fortschreitende Granulomatose der Atemwege)
  • Zytologie und nasale Mediatorbestimmung (im Einzelfall bei eosinophilen und neutrophilen Rhinitiden)
  • Saccharintest – bei Verdacht auf primäre Ziliendyskinesie (genetisch bedingte Funktionsstörung der zilientragenden Zellen, vor allem des respiratorischen Flimmerepithels, die durch eine chronische Erkrankung der oberen und unteren Atemwege gekennzeichnet ist)
  • Nasale Biopsie – Entnahme von Gewebeproben der Nasenschleimhaut (Indikation: Verdacht auf Malignome/Tumorerkrankungen, Granulomatosen und invasive Pilzerkrankungen)

Literatur

  1. Brook CD et al.: Utility of Allergy Testing in Patients with Chronic Laryngopharyngeal Symptoms Is It Allergic Laryngitis? Otolaryngol Head Neck Surg October 1, 2015. doi: 10.1177/0194599815607850

     
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