Ursachen
Heuschnupfen (Pollinosis)

Pathogenese (Krankheitsentstehung)

Beim saisonalen Heuschnupfen handelt es sich um eine allergische Sofortreaktion. Die Auslöser sind Pollen oder Sporen von extramuralen („in der Organwand gelegen") Pilzen. Das Immunsystem überreagiert auf inhalierte Allergene – Substanzen, die Allergien auslösen –, im Fall von Heuschnupfen sind es Pollen. Das Immunsystem produziert dann Antikörper – sogenannte IgE-Antikörper –, welche an Mastzellen binden und die Freigabe von Histamin stimulieren. Histamin ist verantwortlich für die allergischen Symptome und Beschwerden.

Eine dauerhafter Heuschnupfen wird meist durch andere Allergene verursacht. Dazu zählen unter anderem:

  • Chemikalien
  • Haustaubmilben
  • Holzstaub
  • Intramurale Pilze (z. B. Schimmelpilze)
  • Mehlstaub
  • Nahrungsmittel
  • Pflanzenstaub (Pollen)
  • Tierhaare

Ätiologie (Ursachen)

Biographische Ursachen

  • Genetische Belastung
    • das Risiko für eine Allergie ist verdoppelt, wenn ein Elternteil unter einer Allergie leidet, und vervierfacht, wenn beide Elternteile Allergiker sind
    • das Risiko eine allergische Rhinitis war niedriger, wenn Eltern eine Urtikaria hatten (aHR: 1,32) oder an Asthma litten (aHR: 1,29) [1]
  • Geburt im Sommer oder im Herbst [1]
  • Erstgeborene sind häufiger betroffen.
  • Geschlecht – männliches Geschlecht (+ 28 %) [1]
  • Fehlende Laktation – Kinder, die gestillt wurden, entwickeln weniger Allergien
  • Kontakt mit Pollen in den ersten Lebensmonaten – Menschen haben ein doppelt so hohes Risiko, an einer Pollenallergie zu erkranken, wenn sie unmittelbar vor Beginn der Pollen-Saison geboren wurden und in den ersten Lebensmonaten intensiven Kontakt mit Pollen hatten
  • Menschen, die in einer ländlichen Umgebung aufgewachsen sind, weisen weniger Allergien auf als Personen, die in der Stadt leben
  • Exposition gegenüber Zigarettenrauch im ersten Lebensjahr

Verhaltensbedingte Ursachen

  • Ernährung
    • Mikronährstoffmangel (Vitalstoffe) – siehe Prävention mit Mikronährstoffen
  • Wiederholte Exposition gegenüber den auslösenden Allergenen (z. B. chloriertes Wasser in Schwimmbädern)
    Chloriertes Wasser in Schwimmbädern erhöht das Risiko für Rhinitis allergica (Heuschnupfen) und kann bei Disposition die Anfallshäufigkeit bei Asthma bronchiale erhöhen. Die Ursache dafür ist wahrscheinlich, dass Chlorverbindungen die Barriere des Lungenepithels schädigen und dadurch das Eindringen von Allergenen erleichtern. Seit 1980 darf das Wasser in Schwimmbädern nach DIN-Norm höchstens 0,3 bis 0,6 mg/l freies und 0,2 mg/l gebundenes Chlor bei einem pH zwischen 6,5 und 7,6 enthalten.

Krankheitsbedingte Ursachen 

  • Ekzem in den ersten drei Lebensjahren (aHR: 1,83) [1]

Weitere Ursachen

  • Frühe Sensibilisierung gegen Nahrungsmittelallergene wie Kuhmilch und Hühnereiweiß sowie Inhalationsallergene (getestet wurden: Hausstaubmilben, Katze, Hund, Birke und Wiesen-Lieschgras.) (aHR: 4,53) [1]

Literatur

  1. Grabenhenrich LB et al.: Prediction and prevention of allergic rhinitis: A birth cohort study of 20 years. J Allergy Clin Immunol 2015; online 11. Mai; doi: 10.1016/j.jaci.2015.03.040
     
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