Vorzeitiger Samenerguss (Ejaculatio praecox) – Ursachen

Pathogenese (Krankheitsentstehung)

Die genaue Ursache der Ejaculatio praecox ist nicht bekannt. Man geht davon aus, dass es sich um eine Störung vor allem im Neurotransmittersystem (System der Botenstoffe) handelt. Dabei spielt Serotonin wahrscheinlich die führende Rolle, da in Versuchen nachgewiesen werden konnte, dass ein erhöhter Serotoninspiegel im Gehirn die Ejakulationsschwelle anhebt.

Ätiologie (Ursachen)

Biographische Ursachen

  • Genetische BelastungUntersuchungen legen eine genetische Komponente der Erkrankung nahe [3, 4]
  • Ethische Faktoren
  • Sozioökonomische Faktoren
    • finanzielle Nöte
    • niedriges soziales Niveau
  • Sexuelle Unerfahrenheit

Verhaltensbedingte Ursachen

  • Drogenkonsum
    • Opiate – stark wirksame Schmerzmittel wie Morphin [1]
  • Körperliche Aktivität
    • Körperliche Inaktivität
  • Unregelmäßiger Geschlechtsverkehr

Krankheitsbedingte Ursachen

  • Angststörungen
  • Diabetes mellitus [1]
  • Erektile Dysfunktion (ED)
  • Harnwegsinfektionen (HWI)
  • Innervationsstörungen des Urogenitaltraktes [2]
  • Verschlussstörungen der Harnblase [2]

Medikamente

  • Sympathomimetika – Medikamente wie Adrenalin, die die Wirkung des Sympathikus erhöhen

Literatur

  1. Mathers MJ, Schmitges J, Klotz T, Sommer F: Einführung in die Diagnostik und Therapie der Ejaculatio praecox. Dtsch Arztebl 2007; 104(50): A 3475
  2. Sökeland J, Schulze H, Rübben H: Urologie, S. 410. Thieme Verlag Stuttgart 2004
  3. Waldinger MD: The pathophysiology of lifelong premature ejaculation. Transl Androl Urol 2016;5(4):424-433. https://​doi.​org/​10.​21037/​tau.​2016.​06.​04
  4. Janssen PK, Schaik RV, Olivier B et al.: The 5‑HT2C receptor gene Cys23Ser polymorphism influences the intravaginal ejaculation latency time in Dutch Caucasian men with lifelong premature ejaculation. Asian J Androl 2014;16:607-610. https://​doi.​org/​10.​4103/​1008-682x.​126371