Die Parkinson-Erkrankung ist nach dem heutigen Stand der Forschung nicht heilbar.
Sie erfordert eine dauerhafte Einnahme von Medikamenten, mit denen der Krankheitsverlauf verzögert und die Beschwerden gelindert werden können.
Beim Morbus Parkinson ist eine individuelle, das heißt auf den einzelnen Patienten abgestimmte Behandlungsstrategie erforderlich, da die Krankheit bei verschiedenen Personen unterschiedliche Symptome zeigen und auch unterschiedlich schnell voranschreiten kann.
Die Therapie des Morbus Parkinson stützt sich auf folgende Pfeiler
- Sekundärprävention, das heißt Reduktion der Risikofaktoren
- Medikamentöse Therapie
- Operative Therapie - stereotaktische Operation
- Weitere Therapie
- Physiotherapie - Orthomolekulare Therapie - Vitalstoff-Therapie
Sekundärprävention - Reduktion der Risikofaktoren
Zunächst sollte zur Sekundärprävention des Morbus Parkinson neben der Linderung der Symptome und dem Erhalt der Lebensqualität auf eine Reduktion bzw. Vermeidung der Risikofaktoren geachtet werden, die zum so genannten sekundären Parkinson-Syndrom führen können.
Behandelbare Erkrankungen
- Metabolisch bedingt - z.B. durch Hypoparathyreoidismus, hepatolentikuläre Degeneration
- Infektiös bedingt - z.B. postenzephalitisch, bei Creutzfeld-Jakob-Krankheit
- Infolge Stammganglieninfarkt oder -blutung, z. B. durch Schlaganfall - Apoplex -
- Infolge zerebraler Raumforderung - z.B. Hirntumor
Unnötige Medikamenteneinnahme vermeiden
- Neuroleptika
- Antiemetika
- Calcium-Antagonisten vom Flunarizin-Typ
Umweltbelastungen, Intoxikationen
- Mangan
- Kohlenmonoxid
- Methylalkohol
- Cobalt
- Cyanid
- MPTP - 1-Methyl-1-4-Phenyl-1,2,3,6-Tetrahydropyridin
- Disulfiram
Sonstige vermeidbare Risikofaktoren
- Traumatisch bedingt - Boxer-Enzephalopathie
Medikamentöse Therapie
Die medikamentöse Therapie basiert auf der Dopaminsubstitution mit Levodopa (L-Dopa). Dieses Medikament ist eine Vorstufe des Dopamin und wird im Gehirn in dieses umgewandelt. Dadurch wird der Mangel an körpereigenem Dopamin ausgeglichen.
Dieses wird in Europa und den USA standardmäßig mit einem Decarboxylasehemmer kombiniert um zu verhindern, dass das Levodopa gleich nach der Einnahme im Darm zu Dopamin umgewandelt wird. Gleichzeitig können zusätzlich folgende Medikamente - je nach Indikation - verabreicht werden.
- Dopaminagonisten
- COMT-Hemmer - Catechol-O-Methyltransferase-Hemmer
- Selegilin
- Amantadin
- Anticholinergika
- Monoaminooxidasehemmer
- Glutamatantagonisten
Operative Therapie
Stereotaktische Operation
Ultima ratio ist die stereotaktische Operation, wobei eine reversible Implantation tiefer Hirnelektroden vorgenommen wird, meist im Bereich des Nucleus subthalamicus, gegebenenfalls auch im Bereich des Globus pallidus internus oder anderer spezifischer Thalamuskerne.
Selten wird eine irreversible Thermokoagulation durchgeführt.
Weitere Therapie
Zur Zeit wird an der Therapie des Morbus Parkinson mit Stammzell-Transplantaten geforscht. Eventuell wird diese in Zukunft eine weitere Therapiemöglichkeit bieten.