Erektionsstörung – Vakuumerektionshilfe

Das Verfahren der Vakuum-Erektionshilfe, auch Vakuumpumpentherapie genannt, ist eine mechanische Methode zur Behandlung der erektilen Dysfunktion (ED)/Erektionsstörung.

Die erektile Dysfunktion (ED) ist eine Umschreibung für die nicht für den Geschlechtsverkehr ausreichende Gliedsteifigkeit des Mannes und damit die Unfähigkeit des Mannes, mit dem Penis in die Partnerin einzudringen.

Männer jeden Alters können betroffen sein und die Ursachen der Erektilen Dysfunktion sind sehr vielfältig.

Die erektile Dysfunktion kann auftreten bei:

  • Atherosklerose (Arteriosklerose, Arterienverkalkung)
  • Hypertonie (Bluthochdruck)
  • Diabetes mellitus
  • Hormonstörungen
  • Übermäßigem Alkohol-, Zigaretten- und Drogenkonsum
  • Partnerschaftsproblemen
  • Seelischen Verstimmungen

Zielsetzung und Wirkung der Vakuum-Erektionhilfe

Zielsetzung 

  • Erektionsinduktion: Das Verfahren ermöglicht es, durch mechanische Unterstützung eine für den Geschlechtsverkehr ausreichende Erektion zu erzeugen.
  • Unabhängigkeit von Medikamenten: Für Männer, die Kontraindikationen gegenüber ED-Medikamenten haben oder bei denen diese nicht wirksam sind, bietet die Vakuum-Erektionshilfe eine alternative Lösung.
  • Verbesserung der sexuellen Funktion und Zufriedenheit: Die Möglichkeit, eine Erektion zu erreichen und zu erhalten, kann die sexuelle Zufriedenheit und die Lebensqualität erheblich verbessern.

Wirkungsweise der Vakuum-Erektionshilfe

  • Erzeugung eines Vakuums: Durch das Vakuum wird Blut in den Penis gezogen, was zu einer Erektion führt.
  • Anwendung eines Spannrings: Nachdem eine ausreichende Erektion erreicht wurde, wird ein Spannring um die Basis des Penis angelegt. Dieser Ring hilft, die Erektion zu halten, indem er den Rückfluss des Blutes aus dem Penis vermindert.
  • Reversibilität und Kontrolle: Der Benutzer hat volle Kontrolle über das Gerät und kann die Intensität des Vakuums sowie die Dauer der Anwendung an seine Bedürfnisse anpassen.

Indikationen (Anwendungsgebiete)

  • Jede Form der erektilen Dysfunktion (ED)/Erektionsstörung
  • Unzureichendes Ansprechen auf die medikamentöse Therapie
  • Kontraindikationen der medikamentösen Therapie

Kontraindikationen (Gegenanzeigen)

Kontraindikationen 

  • Ablehnung durch den Betroffenen: Wenn der Patient das Verfahren nicht akzeptiert oder sich dabei unwohl fühlt.
  • Blutgerinnungsstörungen: Bei Patienten mit Störungen der Blutgerinnung kann das Risiko für Hämatome (Blutergüsse) oder Blutungen erhöht sein.
  • Sichelzellenanämie: Patienten mit Sichelzellenanämie können ein erhöhtes Risiko für Priapismus (anhaltende und schmerzhafte Erektion) haben.
  • Vorherige chirurgische Eingriffe: Insbesondere Operationen im Bereich des Beckens oder der Genitalien können die Anwendung der Vakuum-Erektionshilfe beeinträchtigen.
  • Penismissbildungen: Anatomische Besonderheiten des Penis können die effektive Anwendung des Geräts erschweren.
  • Schwere Herz-Kreislauf-Erkrankungen: Bei Patienten mit schweren kardiovaskulären Erkrankungen sollte die Anwendung nur nach ärztlicher Beratung erfolgen.
  • Einnahme von Antikoagulantien: Patienten, die blutverdünnende Medikamente einnehmen, könnten ein erhöhtes Risiko für Blutungen haben.

Vor der Anwendung der Vakuum-Erektionshilfe

  • Konsultation mit einem Arzt: Abklärung, ob die Vakuum-Erektionshilfe die geeignete Therapieform für den individuellen Fall ist.
  • Überprüfung der Kontraindikationen: Ausschluss von Gegenanzeigen wie schwere Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Blutgerinnungsstörungen oder Penisverletzungen.
  • Anleitung zur Anwendung: Erlernen der korrekten Handhabung und Anwendung des Geräts, inklusive des korrekten Anlegens des Spannrings.

Das Verfahren

Vorbereitung

  • Entleeren der Blase vor der Anwendung.
  • Reinigung der Penisbasis und des Geräts.

Aufbau des Geräts

  • Das Gerät besteht aus einer Plastikröhre, einer Pumpe und einem Spannring.
  • Anwendung eines Schmiermittels zur Abdichtung zwischen Plastikröhre und Penisbasis.

Durchführung

  • Einführen des Penis in die Röhre.
  • Verwendung der Pumpe zum Erzeugen eines Vakuums und Induzieren einer Erektion.
  • Dauer der Anwendung: Einige Minuten.

Anlegen des Spannrings

  • Platzierung des Rings um die Penisbasis, um den Blutfluss zu begrenzen und die Erektion aufrechtzuerhalten.
  • Maximal 30 Minuten Tragedauer des Rings.

Nach der Anwendung

  • Entfernen des Rings und Wiederherstellung des normalen Blutflusses.
  • Reinigung des Penis und des Geräts.

Weitere Hinweise

  • Einweisung und Information des Patienten über die Anwendung und mögliche Risiken.
  • Beobachtung von ungewöhnlichen Symptomen und ggf. sofortiges Entfernen des Geräts.

Nach der Anwendung der Vakuum-Erektionshilfe

  • Entfernen des Spannrings: Der Spannring sollte nach dem Geschlechtsverkehr gemäß den Herstellerangaben entfernt werden, um Blutzirkulationsprobleme zu vermeiden.
  • Überwachung auf Nebenwirkungen: Beobachtung auf mögliche unerwünschte Effekte wie Taubheitsgefühle, Blutergüsse oder Schmerzen.
  • Regelmäßige Überprüfung: Regelmäßige Kontrolle und Wartung des Geräts, um sicherzustellen, dass es einwandfrei funktioniert.

Mögliche Komplikationen

  • Schmerzen oder Unbehagen: Schmerzen während oder nach der Anwendung können auftreten.
  • Blutergüsse: Durch den Unterdruck können Blutergüsse oder Petechien (kleine punktförmige Blutungen) entstehen.
  • Vermindertes Empfinden: Taubheitsgefühle oder eine verminderte Empfindung im Penis aufgrund des Spannrings.
  • Ejakulationsstörungen: Mögliche Beeinträchtigung der Ejakulation durch den Spannring.
  • Gefahr von Gewebeschädigungen: Bei unsachgemäßer Anwendung oder zu langer Anwendung des Spannrings besteht die Gefahr von Gewebeschäden aufgrund verminderter Blutzirkulation.

Ihr Nutzen

Die Vakuum-Erektionshilfe verhindert Erektionsstörungen und stellt dadurch Ihre Vitalität wieder her. Dies führt zu einer großen seelischen und psychischen Erleichterung.

Sie können wieder ein befriedigendes Sexualleben führen und haben einen Zugewinn an Lebensqualität.