Folgende Symptome und Beschwerden können auf ein Akustikusneurinom hinweisen:
Leitsymptome
- einseitige Abnahme des Hörvermögens (Hörminderung), insbesondere Hochtonschwerhörigkeit
- Hörsturz (plötzlich eintretende, einseitige, fast vollständige Hörminderung)
- Gleichgewichtsstörungen, ggf. auch Gangunsicherheit (bei Verlaufsbeoabchtung: gestörter Gleichgewichtssinn gilt als Risikofaktor für Tumorwachstum [2])
- Schallempfindungsschwerhörigkeit
- Vertigo (Schwindel): Schwankschwindel, seltener ein Drehschwindel (größter Einfluss auf die Lebensqualität; Prädiktor der Arbeitsunfähigkeit)
- Sensibilitätsstörungen im äußeren Gehörgang
- Tinnitus (Ohrgeräusche), insbesondere im Hochtonbereich (bei unbehandelten Patienten ist Tinnitus statistisch mit Tumorwachstum verbunden [1])
- Ohrenschmerzen (Otalgie)
- Gesichtstaubheit auf Grund einer Fazialisparese* (N. fascialis, VII. Hirnnerv) ‒ Lähmung des Nerven, der die Gesichtsmuskulatur innerviert; bei großen Tumoren
- Dysphagie* (Schluckstörungen), Schluckschmerzen* und Dysgeusie* (Geschmacksstörungen) im hinteren Zungendrittel (N. glossopharyngeus, IX. Hirnnerv; N. vagus, X. Hirnnerv)
- Trigeminushypästhesie* (N. trigeminus, V. Hirnnerv) ‒ Verminderung des Schmerzempfindens des Nervus trigeminus (Hirnnerv; bei großen Tumoren)
*Späte Symptome für ein Akustikusneurinom, das in Richtung Schädelbasis wächst
Die Symptome treten häufig erst spät auf, da das Akustikusneurinom sehr langsam wächst (über Jahre, nicht selten über Jahrzehnte).
Literatur
- Matthies C, Samii M: Management of 1.000 vestibular schwannomas (acoustic neuromas): clinical presentation. Neurosurgery 1997;40(1):1–9
- Jethanamest D et al.: Conservative Management of Vestibular Schwannoma: Predictors of Growth and Hearing. Laryngoscope 2015, online 3. Februar; doi: 10.1002/lary.25159