Weitere Therapie
Binge Eating Disorder (BED; psychogene Essstörung)

Eine Binge-Eating-Störung wird im Regelfall ambulant behandelt. Bei unzureichender Veränderung unter ambulanter Therapie ist eine stationäre Therapie erforderlich. Weitere Gründe für eine stationäre Therapie sind:

  • Krankheitsschwere (z. B. geringe Motivation)
  • schwere Konflikte im sozialen und familiären Umfeld
  • schwere psychische und körperliche Begleiterkrankungen (z. B. Diabetes mellitus)
  • Suizidalität (Selbstmordgefährdung)

Allgemeine Maßnahmen

  • Normalgewicht anstreben! 
    Bestimmung des BMI (Body-Mass-Index, Körpermasse-Index) bzw. der Körperzusammensetzung mittels der elektrischen Impedanzanalyse und ggf. Teilnahme an einem ärztlich betreuten Abnehmprogramm
  • Vermeidung psychosozialer Belastungen:
    • Beziehungsprobleme

Regelmäßige Kontrolluntersuchungen

  • Regelmäßige ärztliche Kontrolluntersuchungen

Ernährungsmedizin

  • Führen eines Ernährungsprotokolls durch die Patienten → Ernährungsanalyse
  • Ernährungsberatung mit dem Ziel der Ernährungsumstellung und Gewichtsreduktion 
  • Ernährungsempfehlungen gemäß einem Mischköstler unter Berücksichtigung der vorliegenden Erkrankung. Das bedeutet u. a.:
    • täglich insgesamt 5 Portionen frisches Gemüse und Obst (≥ 400 g; 3 Portionen Gemüse und 2 Portionen Obst)
    • ein- bis zweimal pro Woche frischen Seefisch, d. h. fette Meeresfische (Omega-3-Fettsäuren) wie Lachs, Hering, Makrele
    • ballaststoffreiche Ernährung (Vollkornprodukte, Gemüse)
  • Beachtung folgender spezieller Ernährungsempfehlungen:
    • Es sollte ein Essensplan mit regelmäßigen Mahlzeiten und Zwischenmahlzeiten aufgestellt werden. So kann Essattacken vorbeugt werden.
    • Langsames und bewusstes Kauen, um Sättigung zu spüren. Die Betroffenen müssen das genussvolle Essen und die Wahrnehmung der Körpersignale neu erlernen.
  • Auswahl geeigneter Lebensmittel auf Grundlage der Ernährungsanalyse
  • Siehe auch unter "Therapie mit Mikronährstoffen (Vitalstoffe)" – ggf. Einnahme eines geeigneten Nahrungsergänzungsmittels
  • Detaillierte Informationen zur Ernährungsmedizin erhalten Sie von uns.

Sportmedizin

  • Motivieren zu körperlicher Aktivität
  • Ausdauertraining (Cardiotraining) und Krafttraining (Muskeltraining)
  • Erstellung eines Fitness- bzw. Trainingsplans mit geeigneten Sportdisziplinen auf der Grundlage eines medizinischen Checks (Gesundheitscheck bzw. Sportlercheck)
  • Detaillierte Informationen zur Sportmedizin erhalten Sie von uns.

Psychotherapie

  • Folgende Maßnahmen der Psychotherapie können eingesetzt werden:
    • Kognitive Verhaltenstherapie (KVT) – Besprechung der psychischen Probleme im Hinblick auf die Essanfallshäufigkeit. Die Therapiedauer sollte mindestens 25 Sitzungen mit einer Frequenz von mindestens einer Therapiestunde pro Woche umfassen. (Erstlinienbehandlung) [Evidenzgrad: 1a]
    • Interpersonelle Psychotherapie (IPT) – Kurzzeit-Psychotherapie; sie greift u. a. kognitiv-verhaltenstherapeutische Ansätze auf. [Evidenzgrad: 1b]
    • Psychodynamisch orientierte Therapie (PT) – Aufarbeitung von Konflikten und Krisen
    • Psychoedukation bzw. Aufbau von Motivation
      • Lernen, das Essverhalten zu beobachten, Stimuli zu kontrollieren, Hunger bzw. Appetit und Sättigungsgefühl wieder bewusst wahrzunehmen.
      • Adipositas: Bedingungen und Zusammenhänge; Folgen für Körper und Psyche
      • Wissensvermittlung über gesunde Ernährung und ausreichende Bewegung
  • Ggf. Stressmanagement
  • Detaillierte Informationen zur Psychosomatik (inkl. Stressmanagement) erhalten Sie von uns.

Organisationen und Selbsthilfegruppen

  • Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BzgA)
    Postfach 91 01 52, D-51071 Köln
    Telefon: 0221-89920, Fax: 0221-8992300 E-Mail: poststelle@bzga.de, Internet: www.bzga.de
  • Overeaters Anonymous. Für Menschen, die eine Essstörung haben (Überessen, Essbrechsucht, Magersucht)
    Postfach 10 62 06, 28062 Bremen
    Telefon: 0421-327224, Fax: 02151-779499, Internet: www.overeatersanonymous.de
     
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