Grüner Tee

Dem grünen Tee werden aufgrund seines hohen Gehalts an wichtigen Vitalstoffen (Mikronährstoffe) zahlreiche gesundheitsfördernde Wirkungen zugesprochen. Er wächst im Hochgebirge Chinas und gilt als Heil- und Genussmittel.

Herstellung

Für die Herstellung des grünen Tees wird die Teepflanze „Thea sinensis“ bevorzugt, da sie eine kleinblättrige, zarte und widerstandsfähige Urpflanze darstellt. Die frisch gepflückten Teeblätter werden entweder einer zwei- bis dreiminütigen Dampfbehandlung bei 87 °C unterzogen oder auch geröstet und anschließend luftgetrocknet und gerollt, um das Teeblatt für die Weiterverarbeitung geschmeidig und für die Inhaltsstoffe den Weg in die Tasse freizumachen. Durch die schonende Methode bleiben die wertvollen Vitalstoffe (Mikronährstoffe) sowie der natürliche Blattfarbstoff Chlorophyll zum größten Teil erhalten und schädliche Mikroorganismen werden zerstört [1.2.].

Bei der Herstellung von schwarzem Tee werden dagegen viele auf den Menschen günstig wirkende Inhaltsstoffe verändert oder zerstört. Dieser wird im Gegensatz zu grünem Tee fermentiert, wobei es zu einer Reaktion mit Sauerstoff (Oxidationsreaktion) kommt, die den Prozess der Gärung des Pflanzensaftes auslöst. Dadurch geht der überwiegende Teil essentieller Vitalstoffe (Mikronährstoffe) wie Vitamine, Mineralstoffe, Spurenelemente und sekundäre Pflanzenstoffe verloren [1.1.]. Des Weiteren hinterlässt die Fermentation beziehungsweise der Welkprozess viele polyphenolische Substanzen, die sich in hoher Konzentration schädigend auf den Körper auswirken können. Damit stellt der schwarze Tee nur ein Genussmittel dar und ist kein vollwertiges, die Gesundheit förderndes Nahrungsmittel wie der Grüntee [1.2.].

Inhaltsstoffe des grünen Tees

Koffein

Die Inhaltsstoffe und Wirkung des grünen Tees werden durch das Pflücken der Blätter in verschiedenen Wachstumsstadien beeinflusst und sind auch vom Anbau, der Ernte, der Pflanze sowie von der Bearbeitung abhängig. Die Teeblätter enthalten das Alkaloid Koffein (Trimethylxanthin), welches im Tee als Teein vorkommt. Der Koffeingehalt schwankt stark, denn jüngere, kleinere Blätter, die von einem im Schatten stehenden Busch stammen, haben bis zu 50 % mehr Koffein als ältere, größere Blätter oder Blattstängel von stark besonnten Sträuchern.

In einem Glas grünen Tee (150 ml) steckt mit durchschnittlich ca. 40 mg weniger Koffein als in einer Tasse Kaffee bzw. halb so viel Koffein wie in einer Tasse Kaffee (50-150 mg Koffein).

Im Folgenden eine Übersicht des Koffeingehaltes verschiedener Genussmittel [6]:

Genussmittel Koffeingehalt [mg]
Kaffee (150 ml) 50-150
Espresso (50 ml) 50-150
Schwarzer Tee (150 ml) 30-60
Grüner Tee (150 ml) 40-70
Cola-Getränk (330 ml) bis zu 60
Energy-Drink (250 ml) 80
Vollmilchschokolade (100 g) 20
Halbbitterschokolade (100 g) 75

Das Teein aus Tee weist eine bessere Verträglichkeit auf als das Koffein aus Kaffee. Der Grund besteht darin, dass das Koffein zwar chemisch dieselbe Verbindung darstellt, aber unterschiedlich gebunden ist. Teein aus dem grünen Tee ist mit dem schwer wasserlöslichen Teegerbstoff Tannin verbunden, was zu einer verzögerten Aufnahme in den Blutkreislauf führt und damit langsamer auf die Großhirnrinde einwirkt. Es kann auf diese Weise die geistige Leistungsfähigkeit für längere Zeit erhöhen – etwa zwei bis drei Stunden [1.2.]. Dagegen ist das Koffein des Kaffees an Kalium gebunden. Diese Bindung wird durch die Salzsäure im Magen sofort gelöst, wodurch das Koffein bereits wenige Minuten nach der Aufnahme in die Blutbahn gelangt und dort mit einem Mal seine anregende Wirkung hat. Die Steigerung der Gehirnleistung hält jedoch nur kurzzeitig an – circa eine halbe Stunde –, da das Koffein schnell wieder abgebaut wird. Es folgen Konzentrationsschwächen und Ermüdungserscheinungen [2].

Zu den Inhaltsstoffen des grünen Tees zählen auch die Alkaloide Theophyllin sowie Theobromin. Als koffeinähnliche Substanzen wirken sie gefäßerweiternd und blutdrucksenkend. Es kommt wie beim Koffein zu einer Steigerung der Herzleistung, indem sie die Herztätigkeit anregen und die Atmung erleichtern [1.2.].

Die Halbwertszeit von Koffein wird mit durchschnittlich vier bis sechs Stunden angegeben [7].

Ein täglicher Konsum von 400 mg Koffein wird von der EFSA (European Food Safety Authority; Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit) für Erwachsene als gesundheitlich unbedenklich eingestuft. Die Obergrenze für Schwangere und Stillende liegt bei 200 mg Koffein pro Tag [6]. Für Kinder und Heranwachsende wird eine Zufuhr von 3 mg Koffein pro kg Körpergewicht/Tag als sicher eingestuft. In dieser Altersgruppe wird Koffein hauptsächlich durch den Konsum von Energy-Drinks aufgenommen [6].

Gerbstoffe

Die im Grüntee enthaltenen Gerbstoffe und gerbstoffähnlichen Verbindungen, wie Catechine (polyphenolische Pflanzenmetaboliten aus der Gruppe der Flavanole) und Gallussäurederivate, verleihen dem Tee den bitteren Geschmack. Der Gehalt an Gerbstoffen ist von Teeblatt zu Teeblatt verschieden. Wachsen die Blätter an einem sonnigen Platz und in trockenen Verhältnissen, liegt der Gerbstoffspiegel relativ hoch. Feuchte sowie schattige Standorte dagegen senken den Gehalt an Gerbstoffen. Ein hoher Anteil an Gerbstoffen im grünen Tee zieht in der Regel einen niedrigen Koffeingehalt nach sich und ein geringer Gerbstoffspiegel meist einen erhöhten Koffeingehalt.
Grüntee kann bis zu 40 % Gerbstoffe und gerbstoffähnliche Verbindungen enthalten, viermal mehr als schwarzer Tee [2].

Da Gerbstoffe Koffeinsubstanzen binden, verlangsamen diese die Aufnahme des belebend wirkenden Teeins im Darm, denn die Koffeinwirkung von Tee geht nicht hauptsächlich – wie beim Kaffeekoffein – von der Nebenniere aus. Das an die Gerbstoffe gebundene Teein wirkt zunächst auf das vegetative Nervensystem, auf den Sympathikus und den Parasympathikus. Über diese Nervenerregung wird die Adrenalinproduktion nach und nach angeregt.
Das Kaffeekoffein dagegen verursacht nach Anregung des vegetativen Nervensystems eine vermehrte und erhöhte Ausschüttung des Stresshormons Adrenalin, wodurch der Puls beschleunigt wird und Stoffwechselvorgänge für eine begrenzte Zeit auf Hochtouren laufen. Als wichtige Inhaltsstoffe des grünen Tees fördern Gerbstoffe die Gesundheit des Menschen, indem sie sowohl den Magen und Darm als auch die Muskulatur beruhigen und Muskelverspannungen sowie -krämpfe vermindern. Neben ihrer bakterien- und virentötenden Wirkung stellen sie auch Antioxidantien dar. Gerbstoffe haben somit die Fähigkeit, schädliche sauerstoffbedingte Oxidationen zu verhindern und unseren Körper vor Freien Radikalen, Schadstoffen, Schwermetallen, Zerstörungen der Zellmembranen, Schäden an der DNA sowie vor Lipidoxidationen zu schützen. Sie stärken aus diesem Grunde die Abwehrkräfte des Menschen.

Es konnte nachgewiesen werden, dass
Teegerbstoffe als Antioxidantien eine etwa zwanzigmal höhere antioxidative Wirkung haben als Vitamin E. Alterungsprozesse werden verlangsamt, da Gerbstoffe die Beschleuniger der Alterungsvorgänge – Peroxide – in ihrer Anzahl vermindern können [2]. Außerdem bewahren sie insbesondere die im Grüntee enthaltenden hitzeempfindlichen Vitamine, wie Vitamin C, B1, B6, B12, Folsäure, bei der Dampfbehandlung vor ihrer Zerstörung. Da die Catechine des Grüntees die Wirkung bakterieller Giftstoffe verhindern, hemmen sie Entzündungen [1.2.]. Die Gerbstoffe des grünen Tees senken den Cholesterinspiegel, indem sie den Aufbau des sogenannten schlechten Cholesterins – LDL- und VLDL-Cholesterol – begrenzen. Dadurch bleibt die LDL-Cholesterolkonzentration im Blut relativ niedrig und es wird verhindert, dass sich dieses in hohen Mengen im Gewebe und in den Gefäßen ablagert. Demzufolge können Gefäßerkrankungen sowie Atherosklerose (Arteriosklerose, Arterienverkalkung) durch das Trinken von grünem Tee vorgebeugt werden [2].


Zu der gesundheitsfördernden Wirkung der Gerbstoffe gehört auch die Verhinderung von zu hohem Blutdruck. Catechine hemmen die Wirkung eines bestimmten Enzyms – Renin-Angiotensin 1 –, welches für die Bildung der Substanz Angiotensin 2 verantwortlich ist. Diese Substanz wirkt direkt an den Arteriolen und lässt so den Blutdruck in die Höhe steigen. Indem die Catechine Renin-Angiotensin 1 hemmen, wird die Produktion der blutdrucksteigernden Substanz Angiotensin unterdrückt und eine Erhöhung des Blutdrucks verhindert [2].
Neben den Catechinen tragen auch die im grünen Tee enthaltenden hochmolekularen Kohlenhydrate – Polysaccharide – zur Verringerung des Blutzuckerspiegels bei [2]. Der Gerbstoff Tannin in den Teeblättern hemmt die Ablagerung des radioaktiven Strontiums 90 in den Knochen, indem Tannin eine chemische Bindung mit dem zweiwertigen Metall eingeht. Das radioaktive Isotop wird anschließend in Verbindung mit Tannin ausgeschieden. Regelmäßiges Trinken von grünem Tee kann die Aufnahme des Strontiums 90 in den Körper um 20-30 % verringern [2].

Sogenannte Epigallokatechine – EGCG – gehören zu der Gruppe der Catechine, die zur Untergruppe der Polyphenole zählt. Diese Substanzen wirken krebsvorbeugend [1.2.]. Epigallokatechine hemmen die zwei Phasen der Krebsentwicklung, indem sie verhindern, dass Körperzellen beschädigt sowie in ihrer DNA verändert werden. Demzufolge verringern sie das Risiko der Bildung und/oder Aktivierung sowie Vermehrung von Tochtergeschwülsten (Metastasierung) eines Krebstumors [2]. Insbesondere wirken Epigallokatechine der Entstehung von Lungenkrebs entgegen. Die Biostoffe werden sowohl über die Blutbahn als auch über das Einatmen von Teedampf direkt an den Lungenbläschen aktiv [1.2.]. Außerdem entziehen Epigallokatechine den Tumoren ihren zum Wachstum nötigen Sauerstoff sowie benötigte Vitalstoffe (Mikronährstoffe) [2]. In der Folge wird bei regelmäßigem Trinken von grünem Tee das Risiko insbesondere für Magen-, Speiseröhren- und Leberkrebs stark gesenkt [2].

Sekundäre Pflanzenstoffe – Bioflavonoide, Saponine und Carotinoide

Sekundäre Pflanzenstoffe wie Flavonoide und Saponine zählen ebenfalls zu den antioxidativen Inhaltsstoffen des grünen Tees. Bioflavonoide sind Polyphenole, die zum einen den Pflanzen ihre rote, violette oder auch braune Farbe verleihen und zum anderen stark antioxidativ, antimikrobiell, antiviral, entzündungshemmend und immunmodulatorisch wirksam sind [3.1.].
Eine hohe Flavonoidzufuhr stärkt die Abwehrkraft und beugt Herzinfarkt vor, indem das Sterblichkeitsrisiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen um circa 33 % gesenkt wird [3.1.].
Flavonoide wirken sich positiv auf den Vitalstoffstatus aus. Sie steigern die Wirkung des Vitamins C sowie des Coenzyms Q10 und verzögern außerdem den Verbrauch von Vitamin E. Im Zusammenhang mit Vitamin C und Zink stärken Flavonoide die Strukturfestigkeit der Kollagenfasern und tragen so zur Bildung des kollagenen Bindegewebes bei [3.1.].

Flavonoide wirken antikanzerogen.
Sie können Krebsvorstufen sowie Metastasen (Tochtergeschwülste) hemmen, indem Enzyme, die für die Entstehung von Krebs verantwortlich sind, blockiert und krebsabwehrende Enzyme im Stoffwechsel gefördert werden. Da Flavonoide strukturelle Ähnlichkeiten mit Nukleotiden aufweisen, sind sie in der Lage, Bindungsstellen für aktivierte krebsauslösende Faktoren zu blockieren und so die Bindung der schädigenden Stoffe an die Erbsubstanz zu hemmen. Damit werden krebserregende Stoffe sowie andere freie Radikale abgefangen, bevor solche unser Erbgut (DNS) schädigen können. Zudem können diese sekundären Pflanzenstoffe insbesondere
bei Brust- und Dickdarmkrebs das Wachstum DNA-geschädigter Zellen verhindern [3.1.].
Untersuchungen auf Magenkrebs zeigen auf, dass Flavonoide das Wachstum von Magenkrebszellen hemmen. Da besonders in den Regionen Chinas und Japans traditionell viel grüner Tee getrunken wird, zeigten dort Männer wie Frauen eine fünffach geringere Sterblichkeitsrate an Magenkrebs als die durchschnittliche Bevölkerung [2]. Eine hohe Aufnahme von Flavonoiden in Form von Grüntee bewirkt beim Menschen ein niedrigeres Risiko, an Magen-, Dickdarm- und Brustkrebs (Mammakarzinom) zu erkranken [3.1.].

Mit steigendem Teegenuss wächst auch die prophylaktische Wirkung gegen Karies, da Bioflavonoide die Zähne vor Karies schützen [2]. Sie hemmen des Weiteren nicht nur die Blutgerinnung, sondern wirken koronaren Herzerkrankungen sowie Arterienverkalkung entgegen. Indem sich die Flavonoide mit schädlichen Alkaloiden verbinden, können sie die Wirkung von Nikotin und Teeröl reduzieren [3.1.].

Saponine tragen ebenfalls zur Krebsvorbeugung bei. Sie binden Gallensäure im Darm und vermögen die Bildung von Gallensäuren zu vermindern, die zu den Hauptauslösern von Darmtumoren zählen. Demzufolge senken sie die Gefahr für die Entstehung von Dickdarmkrebs. Außerdem sind Saponine in der Lage, das Wachstum verschiedener Krebszellen zu hemmen [3.1.]. Sie besitzen die Fähigkeit, Cholesterin unlösbar im Darm zu binden – Saponin-Cholesterin-Komplex – und so die Aufnahme des Cholesterins zu reduzieren.

Der Cholesterinspiegel wird erniedrigt
:
Durch die Bindung der Gallensäure kann davon vermehrt mit dem Stuhl ausgeschieden werden. Für die Synthese von Gallensäure wird dann körpereigenes Cholesterin verwendet, wodurch der Cholesterinspiegel im Blut ebenfalls sinkt.
Die im Grüntee enthaltenen Saponine wirken immunmodulatorisch. Durch diese Wirkung kommt es zu einer vermehrten Bildung von Antikörpern, die dann in großer Zahl Antigene abwehren können. Das Immunsystem wird so gestärkt. Zudem sind Saponine für eine erhöhte Aktivität der Immunzellen der Milz verantwortlich, wodurch das Immunsystem angeregt wird. Neben diesen gesundheitsfördernden Eigenschaften wird diesen sekundären Pflanzenstoffen außerdem eine antibakterielle, antivirale sowie entzündungshemmende Wirkung zugesprochen [3.1.].
Untersuchungen zur Folge können Flavonoide und Saponine zur Bekämpfung von HIV-Infektionen beitragen. Sie haben die Fähigkeit, das Enzym Reverse Transkriptase zu hemmen, welches der HIV-Erreger für seine Vermehrung benötigt [2].

Ähnliche Wirkungen wie Flavonoide und Saponine zeigen auch die sekundären Pflanzenstoffe Carotinoide – Beta-Carotin, Lutein, Violaxanthin –, Cumarine, Chlorophyll sowie Phenolsäuren. Diese schützen den Körper vor schädigenden Schadstoffen und freien Radikalen und wirken so antioxidativ, antimikrobiell, entzündungshemmend sowie antikanzerogen.
Carotinoide haben zusätzlich eine Provitamin A-Funktion und sind damit an wichtigen Prozessen im Körper, wie dem Sehprozess und der Embryonalentwicklung, beteiligt. Sie stimulieren die Immunzellen, können den Cholesterinspiegel um 14 % senken und zeigen positive Wirkungen bei Pigmentstörungen auf.
Zusammen mit den Phenolsäuren weisen sie als Abwehr- und Schutzstoffe kanzerogene Effekte gegenüber Speiseröhren-, Magen-, Haut- und Lungenkrebs auf. Carotinoide besitzen zudem auch eine protektive Wirkung gegenüber Prostata-, Brust-, Gebärmutterhals- und Dickdarmkrebs [3.1.].
Das im grünen Tee enthaltene krebsvorbeugende Chlorophyll ist für die Sauerstoffversorgung des Körpers von Bedeutung und fördert die Bildung der Erythrozyten (rote Blutkörperchen) [2].

Ätherische Öle

Der grüne Tee enthält 75 verschiedene ätherische Öle [2]. Wirken diese auf den Körper ein, regen sie auf sanfte Weise den menschlichen Organismus an und stimulieren die sinnliche Wahrnehmung [1.2.].

Vitalstoffe (Mikronährstoffe)  – Vitamine, Mineralstoffe, Spurenelemente und Aminosäuren

Grüntee liefert des Weiteren eine große Zahl wertvoller Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente. Jeder Vitalstoff (Mikronährstoff) für sich weist spezifische Wirkungen auf den Körper auf, die den Menschen gesund erhalten und Erkrankungen vorbeugen. Ein Großteil dieser Substanzen stärkt insbesondere die geistige Leistungsfähigkeit sowie die Gesundheit von Herz, Kreislauf, Verdauung, Immunsystem, Haut-, Haar- und Knochenaufbau. Den höchsten Gehalt an Vitalstoffen (Mikronährstoffe) besitzen insbesondere junge, helle Teeblätter und Blattknospen im jüngsten Wachstumsstadium, die im April – Maojiang – sowie Mai – Quingming – gepflückt werden. [1.2.].

Vitalstoffe (Mikronährstoffe) des grünen Tees – Auswirkungen auf den Körper

Vitalstoffe
Auswirkungen auf den Körper
Vitamin B1 [1.2.]
  • Fördert die Verwertung von Kohlenhydraten – Zucker, Stärke
  • Als „Nervenvitamin“ unterstützt es die Übertragung von Impulsen an die Muskeln [1.2.]
Vitamin B2 [1.2.]
  • Verantwortlich für die Entgiftung von Pestiziden, Drogen, krebsauslösenden Stoffen
  • Stabilisiert gelöste Linsenproteine und beugt so Katarakt sowie Linsentrübung vor [3.2.]
  • Als „Motor des Stoffwechsels“ sind sie verantwortlich für die Verarbeitung von Bau- und Brennstoffen – Eiweiß, Fette, Kohlenhydrate
  • Verantwortlich für Energiegewinnung der Zellen und für das Wachstum sowie für den Auf- und Abbau der roten Blutkörperchen [1.2.]
Vitamin B3 – Niacin [1.2.]
  • Lipid- und cholesterinsenkende Wirkung [3.2.]
  • Unerlässlich für die Bildung bestimmter Enzyme, Hormone, Botenstoffe des Körpers sowie für die Verstoffwechselung von Bau- und Brennstoffen [1.2]
  • Zusammen mit Chrom verantwortlich für die Bildung des Glukosetoleranzfaktors – GTF, der mit Insulin den Blutzuckerspiegel reguliert
  • Notwendig für die Synthese von Proteinen im Zellkern – Histone, die wiederum wichtig für die Reparatur von DNA-Brüchen sind
  • Antioxidative Wirkung
  • Gesundheit von Haut, Muskelgewebe, Nervensystem und Verdauungstrakt [3.2.]
Vitamin B5 – Pantothensäure
[1.2.]
  • Bedeutung als „Anti-Stress-Vitamin“[1.2.]
  • Regt den Stoffwechsel an
  • Entgiftet den Körper
  • Dient bei der Synthese von Proteinen und Aminosäuren als Coenzym
  • Wird für die Synthese von Fetten und zu dessen Einbindung in die Zellwände gebraucht, verbessert die Verbrennung von Fett
Unerlässlich für
  • Die Synthese von Steroiden – Cholesterin, Gallensäuren, Provitamin D, Sexual- sowie Nebennierenrindenhormonen
  • Die Bildung von Neurotransmittern, wie Taurin und Acetylcholin
  • Die Synthese von Vitamin A und D [3.2.]
Vitamin B12 [2]
  • Funktion als Coenzym im Fett- sowie Folsäurestoffwechsel
  • Notwendig für die Synthese von Myelin, der Schutzschicht der peripheren Nervenstränge im Gehirn und Rückenmark
  • Unerlässlich für die Zellteilung und -vermehrung
  • Antioxidative Wirkung [3.2.]
Vitamin C [1.2.]
  • Beteiligt am Aufbau von kollagenem Bindegewebe, fördert die Regeneration der Haut
  • Spielt eine entscheidende Rolle bei der Überführung von Folsäure in die aktive Form
  • Erhöht die Aufnahme von Eisen um den Faktor vier, da die Wirkung von solchen Stoffen, die die Eisenaufnahme hemmen, abgeschwächt wird [3.2.]
  • Verbessert die Verwertung von Eisen
  • Unterstützt Vitalstoffe (Mikronährstoffe) wie Vitamin E in der Funktion [1.2.]
  • Unerlässlich für die biologische Aktivität der Neurohormone wie TRH, CRH, Gastrin und Bombesin [3.2.]
  • Wirkt bei der Entgiftung toxischer Stoffwechselprodukte und Medikamente mit, indem Vitamin C Sauerstoffradikale unschädlich macht und die Bildung von krebserregenden Nitrosaminen verhindert [3.2.]
  • Wirkt vorbeugend gegen Magenkrebs, da es im Magen in hohen Mengen freigesetzt wird [1.2.]
  • Antioxidative Wirkung, schützt Zellen und Gewebe vor Schäden sowie Fette und Proteine vor Oxidation [3.2.]
  • Stimuliert die natürliche Aktivität körpereigener Zellen [1.2.]
  • Stärkt das Immunsystem [1.2.]
Vitamin E [2]
  • Antioxidative Wirkung, da Vitamin E Bestandteil von biologischen Membranen ist – Vitamin E ist zwischen die Membranlipide geschaltet und kann so vor Lipidperoxidation schützen, indem es durch Freie Radikale ausgelöste Kettenreaktionen abbricht
  • Schützt Cholesterol vor Oxidation und wirkt so Atherosklerose entgegen
  • Unterbindet die Oxidation von Phospholipiden, wie Arachidonsäure, in der Zellmembran
  • Steigert die Produktion von zellulären und humoralen Abwehrstoffen, wodurch die Funktion des Immunsystems verbessert wird
  • Steigert die Resistenz gegen Bakterien [3.2.]
Vitamin K [2]
  • Notwendig für die Synthese bestimmter Gerinnungsfaktoren in der Leber sowie im Knochensystem [3.2.]
Vitamin A [2]
  • Unerlässlich für die Regeneration der Pigmentmoleküle der Retina (Netzhaut), um aus Opsin Rhodopsin zu bilden, welches bei Lichteinfall zur Umwandlung der Lichtenergie in Nervenimpulse verbraucht wird
  • Schützt Haut und Schleimhäute – als Barriere für Bakterien, Viren sowie Parasiten
  • Beteiligt an der Produktion von Antikörpern für ein stabiles Immunsystem [3.2.]
Beta-Carotin [2]
  • Als Antioxidans kann es die Lipidperoxidation eindämmen und so die Wirkung von Vitamin E unterstützen
  • Steigert die antioxidative Leistungsfähigkeit endogener Enzymsysteme
  • Steigert die Zellaktivität und kann so das Immunsystem stärken
  • Schützt Haut sowie Augen aktiv vor negativen Auswirkungen der UVA- und UVB-Strahlen [3.2.]
Calcium [1.2.]
  • Hauptbaustoff und stabilisierender Faktor der Knochensubstanz und der Zähne, daher nimmt es eine zentrale Stellung im Knochenwachstum von Kindern ein
Zu den calciumabhängigen Funktionen gehören:
  • Stimulation der Kontraktion von Muskelzellen, Steuerung der neuromuskulären Erregbarkeit
  • Gewährleistung des Zellstoffwechsels, der Zellteilung und der Stabilisierung der Zellmembranen
  • Freisetzung von Neurotransmittern
  • Aktivierungsfaktor bei der Blutgerinnung, dichtet die Blutgefäße ab [3.2.]
Magnesium [2]
  • Nimmt eine wichtige Funktion bei der Energiegewinnung sowie -bereitstellung ein, da es für die Aktivierung magnesiumabhängiger Enzyme, wie Kinasen, Phosphatasen und Glutaminasen, verantwortlich ist
  • Setzt die Erregbarkeit von Muskeln und Nerven herab
  • Erweitert die Arterien und wirkt blutdrucksenkend
  • Wichtiger Bestandteil des Skelettsystems, wobei sich der Hauptanteil des Körperbestands an Magnesiums in den Knochen befindet
  • Gewährleistet die Biosynthese von DNA und RNA, die Proteinbiosynthese (Neubildung von Proteinen), die Fettabspaltung sowie den Glucoseabbau
  • Vermindert die Gerinnungsfähigkeit des Blutes
  • Senkt den Cholesterinspiegel [3.2.]
Kalium [1.2.] Notwendig für
  • Regulation des Wasserhaushaltes und des osmotischen Drucks
  • Aufrechterhaltung des Säure-Basen-Gleichgewichts [3.2.]
  • Erregbarkeit aller Körperzellen und für die Leitung von Impulsen im Nervensystem [1.2.]
  • Muskelkontraktionen [3.2.]
  • Eiweißsynthese
  • Aktivierung verschiedener Enzyme [3.2.]
  • Stabilisierung eines regelmäßigen Herzschlages und eines normalen Blutdrucks [1.2.]
Kupfer [2] Wichtiger Bestandteil von Enzymen mit Funktionen
wie
  • Entgiftung Freier Radikale
  • Immunstimulation, entzündungshemmend
  • Förderung des Zellwachstums
  • Antioxidativer Zellschutz der Zellmembranen
  • Schutz der Aminosäuren
  • Zelluläre Sauerstoffverwertung, Energiegewinnung
  • Eisenstoffwechsel – Kupfer fördert die Eisenaufnahme
  • Melanin- und Bindegewebssynthese – Steuerung der Quervernetzung von Kollagenfasern des Bindegewebes [3.2.]
Zink [1.2.] Ist an vielen enzymatischen Reaktionen beteiligt und
unterstützt somit
  • Oxidationsschutz
  • Eiweißverdauung
  • Alkoholabbau
  • Umwandlung von Retinol in Retinal für den Sehvorgang
  • Wird bei großflächiger Wundheilung und Verbrennung gebraucht
  • Wirkt aktiv am Stoffwechsel von Schilddrüsen- und Wachstumshormonen sowie Insulin mit
  • Mit der Beteiligung an der Testosteronbildung, beeinflusst Zink die Entwicklung und Reifung männlicher Geschlechtsorgane sowie die Spermatogenese (Samenzellbildung)
  • Zellschutz vor freien Radikalen, die für Atherosklerose, Herzinfarkt, Schlaganfall, Rheuma und Krebs verantwortlich gemacht werden
  • Unterstützt die Aktivität der Immunzellen
  • Unerlässlich für die Funktion von Haut, Haaren und Nägeln und unterstützt deren Wachstum und Strukturfestigkeit
  • Bei Kindern steuert Zink das Wachstum, ist notwendig für die Entwicklung des Ungeborenen [3.2.]
Fluor [1.2.]
  • Das Mineral Apatit kann nur im Zusammenhang mit Fluor gebildet werden, welches für die Härtung von Zähnen und Knochen verantwortlich ist
  • Fluor dient demnach zur Karies- und Osteoporosevorbeugung sowie zur Prophylaxe von verschiedenen Knochenkrankheiten
Fluor wird für folgende Reaktionen benötigt:
  • Stimulation der Calciumablagerung in neu gebildetem Knochen
  • Stimulation des Thymidin-Einbaus – zur Knochenhärtung – in knochenbildenden Zellen [3.2.]
Mangan [2] Dient zur Aktivierung von Enzymen oder ist
Bestandteil von ihnen und ist damit beteiligt an:
  • Der Entwicklung des Zentralen Nervensystems
  • Der Osteosynthese
  • Der Spermatogenese
  • Der Blutgerinnung
  • Der Glucosebildung aus Lactat 
  • Antioxidative Wirkung – Schutz vor Freien Radikalen und Plaque-Ablagerungen an den Gefäßwänden beziehungsweise Schutz vor Atherosklerose [3.2.]
  • Dient dem Aufbau von Bindegewebe, Knochen und Knorpel [2.1.

Neben Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen enthält grüner Tee 25 Aminosäuren, die bis zu 4 % seiner Inhaltsstoffe ausmachen können. Dazu gehören das für den Teestrauch charakteristische Theanin sowie Asparaginsäure und Glutaminsäure. Sie unterstützen die körperliche sowie geistige Gesundheit durch ihre antioxidative Wirkung. Diese Aminosäuren beruhigen die Nervenbahnen, liefern den Darmwänden und weißen Blutkörperchen reichlich Energie und halten den Blutzuckerspiegel im Gleichgewicht [3.2.].

Qualität und Sorten

Es gibt viele Faktoren, die für die Qualität des Grüntees von wesentlicher Bedeutung sind:

  • Anbaulage, Höhe des Wachstumsgebietes
  • Bodenbeschaffenheit des Wachstumsgebietes
  • Teepflanzenmaterial
  • Erntezeit
  • Qualität der Pflückung
  • Art der Blattverarbeitung nach der Pflückung

Eine schonende und sorgsam ausgerichtete Handpflückung der jungen, unverletzten Blätter, gewährleistet eine hohe Teequalität. Nur unter solchen Voraussetzungen kann ein hoher gesundheitlicher sowie geschmacklicher Wert des grünen Tees sichergestellt werden. Je höher der Verletzungsgrad der Teeblätter bei der Pflückung, desto stärker sinkt die Qualität und mit ihr der gesundheitsfördernde sowie geschmackliche Wert des Tees.
Im Gegensatz zum sorgsam handgepflückten wild und halbwild gewachsenen grünen Tee werden auch heutzutage etliche maschinell gefertigte und bearbeitete Grüntee-Produkte sowie unkenntlich vermarktete Beutelteesorten sehr preiswert angeboten. Mit dem Preis sinkt jedoch auch die Qualität des grünen Tees, da der Aufwand der Bearbeitung bei maschinell gefertigten Produkten längst nicht so hoch ist und schonend verläuft, wie der des handgepflückten grünen Tees. Aufgrund des hochwertigen Geschmacks und Gehalts an Vitalstoffen (Mikronährstoffe), sollte trotz des höheren Preises dem wild und halbwild gewachsenen grünen Tee Vorrang gegeben werden.

Menschen, die regelmäßig qualitativ hochwertigen Grüntee trinken, werden neben dem vollen Erhalt ihrer Gesundheit und gesteigerter Leistungsfähigkeit mit mehr Lebensfreude und Lebensgenuss belohnt [2.1.].


Einige Sorten des grünen Tees aus China und Taiwan, Japan sowie Indien
[1.2.] [2]

Name Herkunft Geschmack Besonderheiten
Wokou Chinesische
Provinz Wokou
Süßlich-frisch,
duftig-feinherb
  • Hellgrüne Farbe
  • Gepflückt werden nur die zwei jüngsten Blätter und die Knospe
  • Teeblätter werden so lange schonend gedämpft, bis sie eine gewisse Weichheit erreicht haben
  • Endtrocknung über einem Holzkohlefeuer
  • Jedes einzelne Teeblatt wird von Hand zu verschiedenen Blattgraden verlesen
Jasmintee Aus den Bergen
Südchinas
Je nach
Teesorte
unterschiedlich
  • In der Regel ist die Farbe kräftig grün
  • Teeblätter werden geröstet und bis zu sechsmal mit frischen Jasminblüten aromatisiert
Lu Shan Wu Aus den Bergen
der südchinesischen
Provinz Kwangsi
frisch
  • Smaragdgrüne Farbe
  • Leicht bekömmlich
  • Enthält wenig Koffein
Lung Ching Südchina Weich, leicht
süßlich,
ausgedehntes
frisches sowie
erdiges Aroma
  • Sanfte, smaragdgrüne Farbe
  • Gehört zu den edelsten chinesischen Teesorten
  • Ideale Mischung für heiße Tage
  • Nimmt nach längerem Ziehenlassen oder Erkalten keinen Schaden
Weißer Tee Südchinesische
Provinz Fujian
Würzig und
leicht bitter
  • Silbrige Blätter
  • Schonende Anfermentierung per Hand
Gunpowder Taiwan, China Klar, frisch-herb
  • Gelb-grünliche Farbe
  • Jedes Blatt ist fest zu einer Kugel gerollt, die sich beim Aufgießen des Wassers wie eine Blume entfaltet
  • Eventuell erst den zweiten oder dritten Abguss trinken, wenn der Geschmack zu bitter ist
Tian Mu Quing
Ding-Hua Cha
Chinesische Provinz
Zhejiang
Blätter wachsen in
wildwüchsiger
Berglandschaft
inmitten vieler
Wasserfälle,
Gebirgsbäche
und Seen
Fein, belebend
und nach
Orchideen
duftend
  • Jadegrüne Farbe
  • Mit Morgentautropfen handgepflückt, wird selten schon „first grade“ gearbeitet zu langnadeligem, leicht krausem Blatt
Yun Shan
Dongting Hu
Chinesische Provinz
Hunan
Naturreservat von
Bambusurwäldern,
Flüssen und Seen
Wächst an
Felshängen
Fein, frisch
mundend, im
Abgang
süßlich-spritzig
und anregend
  • Gelblich-seidig glänzende Farbe
  • Wird an nur drei Tagen im Jahr von jahrhundertealten Teebäumen gepflückt
  • Frisch in Saft stehende Maiknospen, die an der Außenseite ein Pelzkleid weißer Härchen besitzen
  • Auf heißen Platten getrocknet
Oolong Taiwan, China Kräftig, malzig
  • Hellgrüne bis orangerote Farbe
  • Blätter werden keiner Dämpfung oder Hitzebehandlung ausgesetzt
  • Leicht anfermentiert – Fermentation wird vor dem Eintritt in die Schwarztee-Oxidationsphase abgebrochen
Gyokuro Kyoto, Japan Kräftig mit
einem Hauch
von Süße
  • Gold-grüne Farbe
  • Aufguss mit abgekochtem, auf 50-60 °C abgekühltem Wasser
  • Feinster und teuerster japanischer Grüntee – Krönung der japanischen Teekunst
  • Enthält viel Koffein und wenig Gerbstoffe
  • Wirkt stark anregend
  • Ernte erfolgt nur im Mai und nur von im Schatten wachsenden großen Bäumen
  • Gepflückt werden ausschließlich die allerzartesten Triebe
Matcha Japan, wächst im
Schatten von
Laubbäumen
feinherb
  • Grünlich-schaumige Farbe
  • Bestandteil der japanischen Teezeremonie
  • Blätter werden zu Pulver vermahlen, mit 60 °C warmen Wasser übergossen und mit einem Bambusbesen geschlagen, bis Schaum entsteht
  • Enthält viel Koffein
Sencha Vorwiegend Japan –
Shizuoka, am Fuß
des Fudschijama –
auch Taiwan, China
Japanischer ist
duftig, frisch
und leicht
Chinesischer
erinnert an Heu
  • Gelblich grüne Farbe
  • Populärster Tee Japans
  • Qualität entscheidet sich mit der Farbe der Blätter, je dunkler das Grün, desto besser
  • In drei Qualitätsstufen erhältlich, Superior, Medium und Low
  • Blätter werden gepresst und sehen aus wie Gras
Grüner Assam Assam – Hochebene
Indiens
Frisch, feinherb
  • Honiggelbe Farbe
  • Ernte im Frühjahr
  • Eignet sich auch bei hartem Wasser
Grüner
Darjeeling
Darjeeling –
Südhänge des
Himalaya, Indien
Fruchtig-frisch
  • Hellgelbe Farbe
  • Klima und Traditionsbewusst-
    sein geben ihm einen exklusiven Charakter

Zubereitung

Damit die wertvollen Inhaltsstoffe des Grüntees in ausreichenden Mengen aufgenommen werden, ist es wichtig, mindestens 3-4 Tassen täglich in hoher Qualität sowie richtig aufgebrüht zu trinken.

Es sollten nur 8 bis 10 Gramm Teeblätter pro Liter Wasser verwendet werden. Das Wasser muss gekocht und anschließend auf circa 70-80 °C abgekühlt werden, um die kostbaren Wirkstoffe zu erhalten. Das Wasser wird in ein vorgewärmtes Gefäß gefüllt und über die Teeblätter gegeben, wo diese die Möglichkeit haben sollten, lose zu schwimmen und sich frei entfalten zu können. So geben die Blätter ein besseres Aroma ab.

Die Gesamtziehzeit sollte maximal 2-4 Minuten betragen, da die anregende Wirkung und die Konzentration gesundheitsfördernder Inhaltsstoffe dann am größten sind. Nach kurzer Ziehzeit – bis 4 Minuten – sind relativ wenige Gerbstoffe gelöst, wodurch das Koffein wirken kann und der Grüntee einen auf den Körper stimulierenden Effekt hat.

Zieht der grüne Tee über 5 Minuten oder werden zu viele Teeblätter verwendet, führt das zu einer übermäßigen Gerbstoffauslösung. Dann verliert der Tee jedoch sein zartblumiges, duftiges sowie mildgrasiges Aroma und bekommt einen herb-bitteren Geschmack. Wird der Tee mit einer hohen Menge an Teegerbstoffen getrunken, hat er einen eher beruhigenden Effekt auf den Geist. Der Grund dafür ist, dass die Gerbstoffe das im Grüntee enthaltene Koffein im Körper binden beziehungsweise blockieren können und somit die belebende, anregende Wirkung des Koffeins ausbleibt.

Es ist wichtig, dass das Wasser, worin die Teeblätter ziehen, nicht wärmer beziehungsweise kälter als 70 bis 80 °C ist. Weist es eine niedrigere Temperatur auf, lösen sich die Wirk- und Inhaltsstoffe nicht ausreichend und der Tee schmeckt fade. Liegt die Wassertemperatur über den 70 bis 80 °C, könnten essentielle hitzeempfindliche Vitamine wie
Vitamin C, B1, B6, B12 und Folsäure zerstört werden [2].

Nach Beendigung der Ziehzeit wird der Tee in eine Kanne gegeben, wobei die Teeblätter mithilfe eines Siebes aufgefangen werden. Da der grüne Tee aufgrund des Seihens seiner Blätter abgegossen wird, handelt es sich nicht um einen „Aufguss“, sondern um einen „Abguss“. Es sollte nur der erste Abguss getrunken werden, da ein zweiter durch Verwendung derselben Blätter zu einer erhöhten Gerbstoffauslösung führt. Eine hohe Konzentration von Gerbstoffen im grünen Tee kann Verstopfungen verursachen [1.2.].

Grünen Tee verfeinern

Grüner Tee kann zusätzlich mit Zitronensaft oder auch mit Naturhonig verfeinert werden – mit dem Saft einer halben Zitrone beziehungsweise einem Teelöffel Naturhonig pro Tasse. Echte Grün-Tee-Trinker werden so etwas allerdings nicht lieben. Milch und Sahne sollten dem grünen Tee nicht zugefügt werden, da beide Produkte die Teegerbstoffe binden. Die gesundheitsfördernde Wirkung der Gerbstoffe bleibt dadurch aus. Wird grüner Tee mit Milch oder Sahne getrunken, hat er keinen entzündungshemmenden und antibakteriellen Effekt mehr, schützt den Körper weder vor schädigenden freien Radikalen noch wirkt er vorbeugend gegen Brust-, Magen-, Speiseröhren-, Leber-, Lungen-, Prostata-, Gebärmutterhals-, Haut- und Dickdarmkrebs [1.2.].

Aufbewahrung des grünen Tees

Die Blätter des grünen Tees sollten in speziell beschichteten Grünteedosen oder in Gefäßen aus Glas, Keramik, Kunststoff oder Porzellan kühl und dunkel aufbewahrt werden. Bei üblichen Teedosen aus Metall besteht die Gefahr, dass sich der Geschmack des Grüntees verändert und das empfindliche Vitamin C zerstört wird.

Auswirkungen auf den Körper

Vom grünen Tee gehen aufgrund der wertvollen Inhaltsstoffe eine Vielzahl präventiver und stärkender  Wirkungen aus.

Grüner Tee – Wirkungen auf den Geist

  • Macht geistig beweglich, indem er Gedankenkombinationen erleichtert, Phantasie anregend wirkt und Müdigkeit sowie Schläfrigkeit bekämpft [1.2.]
  • Belebt den Geist bei Erschöpfung und macht munter, steigert die Aufmerksamkeit und Wachsamkeit, ohne nervös zu machen, unterstützt klares Denken [1.2.]
  • Verbessert das Urteils- und Entscheidungsvermögen, schärft den Blick für Unterschiede [1.2.]
  • Steigert die Konzentrations- sowie Leistungsfähigkeit [2]
  • Beruhigt bei Stress und Gereiztheit die Nerven, bei Niedergeschlagenheit heitert er das Gemüt auf [2]
  • Menschen, die viel grünen Tee trinken, wirken gelassener, sind geduldiger und handeln weniger voreilig [1.2.]
  • Steigert das Wohlbehagen [2]
  • Fördert die Blutzirkulation [2]
  • Regt den Atemprozess an und begünstigt die Sauerstoffaufnahme [2]
  • Beschleunigt den Stoffwechsel [2]
  • Stärkt die Widerstandskraft des Körpers und treibt die Genesung voran [2]
  • Fördert die Entgiftung der Leber und des Organismus, speziell den Abbau von Alkohol, von Fetten und von Abfallprodukten [2]
  • Regt die Verdauung an [2]
  • Unterstützt den Harnfluss, reinigt den Urin [2]
  • Kräftigt die Muskulatur [2]
  • Verbessert das Sehvermögen [2]
  • Reinigt die Haut [2]
  • Lindert Beschwerden in den Gliedern und Gelenken [2]
  • Schlankmacher [2]
  • Entgiftet den Körper sechsmal stärker als schwarzer Tee [2]
  • Verlängert die Lebenserwartung [2]

Die wertvollen Inhaltsstoffe des grünen Tees wirken sich nicht nur positiv auf das geistige Befinden, sondern auch auf das äußere Erscheinungsbild aus. Er unterstützt die natürliche Schönheit des Menschen, indem die zahlreichen Umweltschadstoffe durch ihn abgefangen werden. Solche schädigenden Stoffe wirken auf unseren Organismus ein und führen zu einer verstärkten Bildung von freien Radikalen im Körper – oxidativer Stress. Die freien Radikale sind überaus aggressiv, vermehren sich in Form von Kettenreaktionen – entreißen dem angegriffenen Molekül ein Elektron und machen es zu einem Radikal – und greifen biologische Strukturen wie Aminosäuren, Zellmembranen und die Erbsubstanz an, schädigen oder zerstören diese. Sie tragen auch zur Beschleunigung der Hautalterung bei.

Der grüne Tee kann die schädigenden Auswirkungen freier Radikale verhindern, indem seine gesundheitsfördernden Substanzen die freien Radikale entgiften. Dadurch verzögert er die Fältchenbildung sowie das Altern der Haut. Da grüner Tee die Nerven beruhigt, hilft er, die Auswirkungen von Stress besser zu verarbeiten. Menschen, die regelmäßig grünen Tee zu sich nehmen, strahlen demzufolge von innen her eine größere Ruhe aus, wirken gelassener, belebter, aktiver sowie gesünder. Grüntee-Trinker sind mit sich und ihrer Umwelt im Einklang [1.2.].

Grüner Tee unterstützt das Abnehmen von Körperfett, weil die enthaltenen Gerbstoffe ein leichtes Sättigungsgefühl erzeugen. Diätwillige profitieren demnach vom Grüntee als Kalorienbremse sowie als sichere Vitalstoffquelle aufgrund seines hohen Gehalts an Vitaminen, Mineralstoffen, Spurenelementen und wertvollen bioaktiven Substanzen.
Grüner Tee eignet sich infolgedessen auch gut für Fastenkuren. Neben der täglichen Zufuhr von mindestens 2 Litern kalorienfreier Getränke, sollten davon ungefähr 0,75 Liter grüner Tee zu sich genommen werden. Er beruhigt Magen und Darm und entgiftet den Körper, indem er saure Stoffwechselprodukte neutralisiert.

Der grüne Tee besitzt die Fähigkeit, die Behandlung bei Erkrankungen oder bestimmten Zuständen zu unterstützen. Eine Metaanalyse zeigte, dass der langfristige Konsum, das heißt ≥ 12 Wochen, von grünem und schwarzem Tee zu einer signifikanten Senkung des systolischen als auch diastolischen Blutdruckes führt [4].

Eine weitere Metaanalyse zeigte, dass Personen, die täglich mehr als eine Tasse grünen Tee tranken, im Vergleich zu denen, die keinen zu sich nahmen, ein niedrigeres Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen (Herz-Kreislauf-Erkrankungen), intrakranielle Blutungen (Blutung innerhalb des Schädels; parenchymatöse, subarachnoidale, sub- und epidurale sowie supra- und infratentorielle Blutungen)/intrazerebrale Blutungen (ICB; Hirnblutung) sowie zerebrale Infarkte (Apoplex/Schlaganfall) hatten. Ab einer täglichen Aufnahme von zwei bis drei Tassen sank im Vergleich zu der Gruppe, die mehr als eine Tasse grünen Tee pro Tag trank, das Risiko für Myokardinfarkt (Herzinfarkt), Hyperlipidämie (Fettstoffwechselstörungen) sowie Apoplex (Schlaganfall). Wurde die tägliche Trinkmenge auf vier Tassen erhöht, war das Risiko für Myokardinfarkt und Hyperlipidämie nochmals geringer im Vergleich zu denen, die mehr als eine Tasse pro Tag tranken. Ab einer täglichen Trinkmenge von mehr als 10 Tasse grünen Tee sank bei den Teilnehmer im Vergleich zu der Gruppe, die mehr als drei Tassen pro Tag tranken, der LDL-Cholesterinspiegel [5].  

Im Rahmen einer prospektiven Beobachtungsstudie wurden Daten von mehr 100.000 Erwachsenen aus China aus 15 Provinzen ausgewertet; fast die Hälfte der Männer (48,2 %) und 20,4 % der Frauen gaben an, dass sie mehr als 3-mal am Tag grünen oder aromatisierten Tee trinken. Sie erkrankten 20 % seltener an Herzerkrankungen und Apoplexen (Schlaganfall); hatten ein um 22 % geringeres Risiko auf eine tödliche Herzerkrankung oder einen tödlichen Apoplex und ein um 15 % niedrigeres Gesamt-Mortalitätsrisiko [8].

Grüner Tee bei kardiovaskulären Erkrankungen wirkt präventiv gegen:

  • Atherosklerose (Arterienverkalkung) [2.1.]
  • Myokardinfarkt (Herzinfarkt), intrakranielle Blutungen, Apoplex (Schlaganfall) [5]
  • Hypertonie (Bluthochdruck) [2.1.]
  • Hypercholesterinämie [2, 5]
  • Angina pectoris  [2.1.]
  • Herzinsuffizienz (Herzschwäche), Herzerkrankungen und Angina pectoris [2.1.]
  • Thrombose [2]

Grüner Tee unterstützt die Behandlung bei kardiovaskulären Erkrankungen:

  • Senkt sowohl den systolischen als auch den diastolischen Blutdruckwert [4]

Grüner Tee stärkt das Immunsystem und leistet gute Dienste bei:

  • Erkältungserkrankungen
  • Darminfektionen
  • Mykosen (Pilzerkrankungen) des Darms
  • Tinea pedis (Fußpilz) – Fußbad mit grünem Tee [2.1.]

Grüner Tee beugt Stoffwechselerkrankungen vor, wie:

  • Diabetes mellitus 
  • Hyperlipoproteinämie (Wechselstrom) [5]
  • Gicht [1.2.]

Grüner Tee bei Tumorerkrankungen – wirkt präventiv gegen:

  • Mamma-, Magen-, Ösophagus-, Leber, Bronchial-, Cervix-, Haut- und Kolonkarzinom [2]

Grüner Tee unterstützt die Behandlung bei Verdauungsstörungen und wirkt präventiv bei:

  • Aufstoßen
  • Diarrhöen (Durchfall) [2.1.]
  • Gastroösophageale Refluxkrankheit (Synonyme: GERD, Gastro-oesophageal reflux disease; Gastroesophageal Reflux Disease (GERD); Gastroösophagealer Reflux; Reflux-Ösophagitis; Refluxkrankheit; Refluxösophagitis; peptische Ösophagitis)
  • Magenübersäuerung sowie Sodbrennen (Pyrosis)
  • Ulcus ventriculi (Magengeschwür) 

Grüner Tee wirkt Zahnerkrankungen [1.2.] entgegen, wie:

  • Karies
  • Parodontitis (Erkrankung des Zahnhalteapparats)
  • Gingivitis (Mundschleimhautentzündung

Des Weiteren beugt Grüntee Osteoporose vor beziehungsweise unterstützt die Behandlung dieser Knochenerkrankung. Grüner Tee wirkt auch Nephrolithiasis (Nierensteine) und Nierenbeschwerden entgegen und ist in der Lage, eine Urolithiasis (Harnsteinleiden) zu lindern [1.2.].
Die aktuell verfügbare Literatur unterstützt im Allgemeinen eine potentiell schützende Rolle für Tee gegen Steinbildung, hauptsächlich für grünen Tee [9].

Übermäßiger Grünteekonsum führt koffeinbedingt zu einem Mangel an [3.1-2]:

  • Vitamin C
  • Vitamin B6
  • Calcium
  • Eisen

Literatur

  1. Gehring WG, Hoffmann P: Richtig Trinken. 42-43 (1.1.), 73-96 (1.2.). Trophos-Verlag Frankfurt am Main 1998
  2. Oldenburger Stachel: Grüntee – grasig und gesund. Nummer 12/1996, Seite 12
  3. Schmidt E, Schmidt N: Leitfaden Mikronährstoffe. Kapitel 1, 48-74 (3.1.), 2, 96-328 (3.2.). Urban & Fischer Verlag München Februar 2004
  4. Gang L, Xiaohong H: Effects of tea intake on blood pressure: a meta-analysis of 21 randomized controlled trials. J Am Coll Cardiol. 2014; 64 (16_S)
  5. Pang J et al.: Green tea consumption and the risk of the related factors of cardiovascular diseases and ischemic related diseases: A meta-analysis. International Journal of Cardiology, 12. Jan 2015
  6. EFSA NDA Panel (EFSA Panel on Dietetic Products, Nutrition and Allergies): Scientific Opinion on the safety of caffeine. EFSA Journal 2015; 13 (5): 4102
  7. Benowitz NL: Clinical pharmacology of caffeine. Annu Rev Med 1990;41:277-88.
  8. Wang X et al.: Tea consumption and the risk of atherosclerotic cardiovascular disease and all-cause mortality: The China-PAR project. European Journal of Preventive Cardiology January 8, 2020 https://doi.org/10.1177/2047487319894685
  9. Barghouthy Y et al.: Tea and coffee consumption and pathophysiology related to kidney stone formation: a systematic review. World J Urol 2021;39:2417-2426 https://doi.org/10.1007/s00345-020-03466-8
     
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