Ernährungstherapie
Fructoseunverträglichkeit (Fructoseintoleranz)

Fructosurie, intestinale sowie hereditäre Fructoseintoleranz Therapie

Die diätetische Behandlung besteht – je nach Fructose-Empfindlichkeit – in einer fructosefreien beziehungsweise fructosearmen Ernährung. Bei strenger Einhaltung der Diät verbessern sich die Beschwerden meistens innerhalb weniger Wochen [1].

Wichtig ist zu wissen, dass sich durch Zugabe von Glucose zu einer fructosereichen Kost die Fructoseresorption weitgehend normalisieren lässt [2]. Die Ursache liegt offenbar in dem gleichzeitigen Vorkommen von Glucose und Fructose in etlichen Obstsorten. Der Glucoseanteil kann die herabgesetzte Fähigkeit der Fructoseresorption ausgleichen [2].

Vorkommen von Fructose

  • Vorkommen von Fructose in freier Form
  • Haushaltszucker (Saccharose) – ist ein Disaccharid (Zweifachzucker). Saccharose besteht als Dimer aus je einem Molekül α-D-Glucose und β-D-Fructose
  • Honig – Gemisch aus Fructose und Glucose
  • Invertzucker – Gemisch aus stoffmengengleichen Teilen Traubenzucker (Glucose) und Fruchtzucker (Fructose), das auch in Honig vorkommt
  • Sorbit – chemischer Abkömmling der Glucose, der im Körper in Fructose umgewandelt wird. Verwendung als Zuckeraustauschstoff, zu finden in vielen Diabetikerprodukten, Kaugummi, Süßigkeiten;
  • Inulin – ein Kohlenhydrat, das aus Fructose abgebaut ist

Alle Nahrungsmittel, die diese Verbindungen enthalten, müssen in der diätetischen Behandlung konsequent gemieden werden.

Beispiele für Lebensmittel mit Fructose-Verbindungen, die gemieden werden sollten.

Alle zuckerhaltigen Lebensmittel, wie

  • Süßigkeiten aller Art
  • Industriell hergestellte Produkte, wie Fertigprodukte und Obst- und Gemüsekonserven
  • Manche Obst- und Gemüsesorten, da einige einen besonders hohen Fructose- beziehungsweise Sorbitanteil haben, Trockenfrüchte, Fruchtsäfte
  • Marmelade, Mayonnaise, Ketchup, Fertigsaucen
  • Haushalts-, Invert- und Diabetikerzucker, Honig
  • Brot und Backwaren, wie Weißbrot, Vollkornbrot, Pumpernickel
  • Frühstückscerealien wie Corn Flakes; Müsli, Haferflocken und Nüsse
  • Wurstwaren
  • Limonade
  • Essig
  • Alkohol
  • Diabetikerprodukte
  • Alle inulinhaltigen Lebensmittel, wie Topinambur, Artischocken
  • Gewürze und Gewürzmischungen mit Zuckerstoffen, Aromen
  • Alle mit Sorbit hergestellten Lebensmittel – Zutatenliste beachten, Sorbit hat die E-Nummer 420 [1]

Solche Nahrungsmittel, wo als Zusatz „zuckerfrei“ auf der Verpackung steht, sollten bei einer Fructosefreien Diät ebenso vermieden werden, da diese noch Sorbit enthalten können. Dasselbe gilt für Arzneimittel, deren Ummantelung aus Zuckerstoffen besteht [1].

Eltern sollten Säuglingen mit Fructoseintoleranz während des ersten Lebensjahres weder Obst noch Gemüse zuführen. Eine Substitution von Nähr- und Vitalstoffen ist zu empfehlen – insbesondere mit

Bei Fructosemalabsorption sind nach dem ersten Lebensjahr beziehungsweise im Erwachsenenalter folgende Lebensmittel erlaubt

  • Selbst zubereitete Breikost, grüne Bohnen, Kopfsalat, Feldsalat, Chicoree, Broccoli, Blumenkohl, Spargel, Gurken, Spinat, Erbsen, Pilze, Rettiche, Radieschen, Weißkohl, Tomaten, Rhabarber, Zitronen
  • Begrenzt sind auch Kartoffeln erlaubt, wenn diese mindestens 10-20 Tage gelagert, dann geschält, zerschnitten und einen Tag gewässert wurden [1]


Literatur

  1. Heepe, F.
    Diätetische Indikationen.

    Kapitel 4, 515-516
    Springer-Verlag Berlin Heidelberg; 1998
  2. Kasper, H.
    Ernährungsmedizin und Diätetik.

    Kapitel 3, 172-173
    Urban & Fischer Verlag; München/Jena 2000

     
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