Medikamentöse Therapie
Keratokonjunktivitis epidemica

Therapieziel

Beschwerdefreiheit

Therapieempfehlungen

  • Es ist primär nur eine symptomatische Therapie mit Tränenersatzmittel und morgendliche Augenreinigung indiziert. Weisen Sie dazu den Patienten wie folgt an: "Tränken Sie einen Wattepad mit abgekochtem, lauwarmem Wasser und wischen Sie Lidränder und Wimpern vorsichtig von außen nach innen aus. Wattepad anschließend entsorgen, stets nur einmal nutzen.“
  • Bei Vorliegen einer bakteriellen Superinfektion sind Antibiotika als Augentropfen/Augensalbe indiziert:
    • Bei Erwachsenen kommen die Wirkstoffe Gentamycin, Tobramycin und Azithromycin zum Einsatz; bei schweren Fällen: Fluoroquinolone (Reservemedikament)
    • Für Neugeborene ist Moxifloxacin, für Kinder ab dem zweiten Lebensjahr Azithromycin das Mittel der Wahl
    • Bei bekannten Erregertyp*:
      • Staphylokokken, Enterobacteriaceae – Aminoglykosid
      • inkl. Chlamydien – Gyrasehemmer
      • Pseudomonas, gramnegative Stäbchen – Polymyxin B
  • Therapeutische Maßnahmen in Sonderfällen: 
    • In seltenen Fällen kann Ganciclovir (Virostatikum) zur Reduktion der Viruslast eingesetzt werden.
    • Ciclosporin (Cyclosporin A) kann bei chronischen subepithelialen Infiltraten (Nummuli/kleine münzenförmige Infiltrate im oberflächlichen Hornhautstroma) lokal angewandt werden. Es liegen keine Angaben zur Dosierung vor.
    • Glucocorticoidhaltige Augentropfen sind nur bei Uveitis (Entzündung der mittleren Augenhaut, die aus der Aderhaut (Choroidea), dem Strahlenkörper (Corpus ciliare) und der Regenbogenhaut (Iris) besteht) oder bei starker Bildung von Pseudomembranen angezeigt.
    • Topische Gabe von Interferon kann ggf. bei Epidemien zur Prophylaxe eingesetzt werden. Es liegen keine Angaben zur Dosierung vor.
  • Die Anwendbarkeit von Antiseptika wie Povidon-Iod oder N-Chlorotaurine muss noch in aussagekräftigen Studien untersucht werden.

*Ein Abstrich ist zwingend erforderlich bei chronischen Verlaufsformen, bei Neugeborenen und immungeschwächten Personen.

Supplemente (Nahrungsergänzungsmittel; Vitalstoffe)

Geeignete Nahrungsergänzungsmittel für das Immunsystem sollten die folgenden Vitalstoffe enthalten:

  • Vitamine (A, C, E, D3, B1, B2, Niacin (Vitamin B3), Pantothensäure (Vitamin B5), B6, B12, Folsäure, Biotin)
  • Spurenelemente (Chrom, Eisen, Kupfer, Mangan, Molybdän, Selen, Zink)
  • Fettsäuren (Omega-3-Fettsäuren: Eicosapentaensäure (EPA) und Docosahexaensäure (DHA))
  • Sekundäre Pflanzenstoffe (Beta-Carotin, Flavonoide (Citrusfrüchte), Lycopin (Tomaten), Proanthocyanidine (Cranberrys), Polyphenole)
  • Weitere Vitalstoffe (Probiotische Kulturen: Laktobazillen, Bifidobakterien)

Beachte: Die aufgeführten Vitalstoffe sind kein Ersatz für eine medikamentöse Therapie. Nahrungsergänzungsmittel sind dazu bestimmt, die allgemeine Ernährung in der jeweiligen Lebenssituation zu ergänzen.

Für Fragen zum Thema Nahrungsergänzungsmittel stehen wir Ihnen gerne kostenfrei zur Verfügung.

Nehmen Sie bei Fragen dazu bitte per E-Mail – info@docmedicus.de – Kontakt mit uns auf, und teilen Sie uns dabei Ihre Telefonnummer mit und wann wir Sie am besten erreichen können.


     
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