Lasek

Bei dem Lasek-Verfahren (Synonyme: Laser subepitheliale Keratektomie, Laser Epithelial Keratomileusis, Laser-Assisted Subepithelial Keratectomy) handelt es sich um eine Operationstechnik in der Ophthalmologie (Augenheilkunde) zur Korrektur einer Refraktionsanomalie (Myopie bzw. Hypermetropie Kurz-und Weitsichtigkeit), bei der eine dünne Gewebsschicht, das Korneaepithel (obere Schicht der Hornhaut), gezielt entnommen und anschließend mithilfe eines Lasereinsatzes eine Optimierung des Visus (Sehfähigkeit des Auges) erreicht wird.

Eine
Myopiekorrektur ist bis - 8 dpt (Dioptrien; Maß der Brechkraft des Auges) und eine Hypermetropiekorrektur ist bis 4 dpt möglich.

Indikationen (Anwendungsgebiete)

  • Astigmatismus – Abbildungsfehler im menschlichen Auge, der zu einer Minderung der Sehschärfe führt
  • Myopie – Fehlsichtigkeit, die sowohl auf einer Verlängerung des Bulbus (Augapfels) beruhen kann als auch auf einer erhöhten Brechkraft der vorderen Augenanteile – Myopiekorrektur ist bis - 8 dpt 
  • Hypermetropie – Fehlsichtigkeit, die auf einer Längenänderung des Bulbus resultiert. Im Gegensatz zur Myopie ist in diesem Fall jedoch der Bulbus verkürzt, sodass das Verhältnis zwischen Brechkraft und Bulbuslänge in einer verminderten Sehfähigkeit resultiert – Hypermetropiekorrektur bis 4 dpt
  • Tätigkeiten mit erhöhter Traumagefahr (z. B. bei Polizisten und Kampfsportlern) ist die Anwendung des Lasek von Vorteil

Kontraindikationen (Gegenanzeigen)

  • Glaukom (grüne Star; Erhöhung des Augeninnendruckes)
  • Diabetische Retinopathie – Netzhauterkrankung, die durch einen Diabetes mellitus bedingt ist; Verschlechterung der Sehfähigkeit bis hin zur Erblindung
  • Katarakt (grauer Star; Linseneintrübung)
  • Kollagenosen (Gruppe von Bindegewebserkrankungen, die durch Autoimmunprozesse bedingt sind) – systemischer Lupus erythematodes (SLE), Polymyositis (PM) bzw. Dermatomyositis (DM), Sjögren-Syndrom (Sj), Sklerodermie (SSc) und Sharp-Syndrom ("mixed connective tissue disease", MCTD)
  • Rheumatische Erkrankungen (häufig beruhend auf einer Störung und Beeinträchtigung des Immunsystems)
  • Herzschrittmacher

Vor der Operation

  • Medizinische Untersuchung: Eine gründliche augenärztliche Untersuchung, um die Eignung für das LASEK-Verfahren festzustellen.
  • Information und Aufklärung: Detaillierte Besprechung der Prozedur, möglicher Risiken und zu erwartender Ergebnisse.
  • Ausschluss von Kontraindikationen: Überprüfung auf Gegenanzeigen wie Glaukom, diabetische Retinopathie, Katarakt, Kollagenosen, rheumatische Erkrankungen oder das Vorhandensein eines Herzschrittmachers.

Das Operationsverfahren

Die Lasek-Methode ist eine Weiterentwicklung der PRK (photorefraktive Keratektomie; Behandlung zur Beseitigung einer Fehlsichtigkeit mittels Entfernung des Epithels der Kornea und Lasernutzung) und hat bei den Patienten eine wichtige diagnostische Bedeutung, bei denen auf Grund einer zu geringen Korneadicke eine LASIK (Laser in situ Keratomileusis; ähnliches Laserverfahren wie die Lasek mit dem Unterschied, dass bei der LASIK ein Flap (dünne Hornhautscheibe) ausgeschnitten und "umgeklappt" wird und mithilfe eines Augenlasers eine Korrektur (Laserabschliff) des darunterliegenden Korneagewebes vorgenommen wird) zu risikoreich wäre. Daraus folgt, dass bei der schonenden Lasek-Methode die Dioptrienzahl (Brechkraft) im Zentralbereich der oberflächlichen Kornea berichtigt wird. Zusammenfassend kann betont werden, dass die Lasek-Methode die Vorteile der LASIK und der PRK vereint.

Operationsverlauf

  • Topische Anästhesie: Zu Beginn wird die Kornea (Hornhaut) mit Augentropfen betäubt, um eine Analgesie (Schmerzfreiheit) zu erreichen.
  • Epithel-Präparation: Danach wird das Epithel der Kornea, die oberste Schicht der Hornhaut, mit einem Mikrotepan kreisrund eingeschnitten. Das Epithel wird dann durch die Anwendung einer 20%igen Alkohollösung gelöst.
  • Verschiebung des Epithels: Nach dem Lösen wird das Epithel mit einem Spatel vorsichtig zur Seite geschoben. Diese Methode der Präparation unterscheidet sich von der LASIK-Methode, bei der ein Flap (Hornhautdeckel) erstellt wird.
  • Hornhaut-Modellierung: Anschließend erfolgt die Modellierung der Hornhaut mittels eines Excimerlasers. Dieser Laser ändert die Krümmung der Hornhaut, indem er die oberflächliche Schicht abträgt, um so die Sehfähigkeit zu verbessern.
  • Eye-Tracking-System: Während der Laserbehandlung ermöglicht ein modernes Eye-Tracking-System die Berücksichtigung unwillkürlicher Augenbewegungen, wodurch die Präzision der Behandlung erhöht wird.
  • Rückumlagerung des Epithels: Nach der Hornhautmodellierung wird das zuvor zur Seite geschobene Epithel zurück auf seine ursprüngliche Position gelegt und sorgfältig geglättet.
  • Anwendung einer Verbandslinse: Nach dem Eingriff wird eine spezielle Verbandslinse auf das Auge aufgelegt, die für bis zu 5 Tage getragen werden muss, um den Heilungsprozess zu unterstützen.

Anästhesieverfahren: topische Anästhesie (örtliche Betäubung mit Augentropfen)
Operationsdauer: 10-15 Minuten; wobei die Gesamtdauer einschließlich Vorbereitung und Nachsorge länger sein kann.

Nach der Operation

  • Postoperative Betreuung: Regelmäßige Nachuntersuchungen zur Überwachung des Heilungsprozesses.
  • Augenpflege: Anweisungen zur Pflege der Augen, einschließlich des Tragens einer Verbandslinse für einige Tage.
  • Vermeidung von Augenreizungen: Schutz der Augen vor Reibung oder Druck.

Mögliche Komplikationen

  • Haze-Bildung: Ein Dunstschleier auf der Hornhaut, der die Sicht beeinträchtigen kann.
  • Schmerzen: Während der Wundheilungsphase können Schmerzen auftreten.
  • Verzögerte Wundheilung: Kann in einigen Fällen auftreten.
  • Keratitis (Entzündung der Hornhaut des Auges): Bei Patienten mit Sicca-Syndrom (trockenes Auge) besteht ein geringeres Risiko einer Hornhautentzündung im Vergleich zu anderen Verfahren.
  • Nachkorrekturen: Bei nicht optimalem Verlauf ist eine Wiederholung des Eingriffs möglich.

Ihr Nutzen

Die Bedeutung der Lasek-Technik in der Augenchirurgie wird zunehmend größer:

  • Die Lasek-Technik ist eine hochpräzise Methode der Korrektur von Refraktionsanomalien.
  • Im Vergleich zur LASIK sind keine "Flap-Komplikationen" zu erwarten, welche bei erhöhter Traumagefahr (Beruf, Sport) eine Entscheidungen zugunsten der Lasek-Methode bewirkt.
    Hinweis: Ohne Flap* besteht nur ein geringes Infektionsrisiko.
  • Verglichen mit dem PRK (photorefraktive Keratektomie) ist die Lasek-Technik weit weniger schmerzhaft (wenn die Anästhesie mehrere Stunden nach dem Eingriff abnimmt)
  • Der Eingriff nur geringfügig von der Dicke der Kornea des Patienten abhängig.
  • Bei nicht optimalem Verlauf ist eine Nachkorrektur durch Wiederholung des Eingriffes realisierbar.
  • Bei Personen mit Sicca-Syndrom (Autoimmunerkrankung mit u. a. Keratokonjunktivitis sicca, was zu dauerhaft trockenen Augen führt) das Risiko einer Keratitis (Hornhautentzündung) minimiert wird.

*Hornhautdeckel, der bei der herkömmlichen LASIK und Femto-LASIK in der obersten Hornhautschicht geschnitten wird.

Literatur

  1. Augustin AJ: Augenheilkunde. Springer Verlag 2007
  2. Azar J, Azar T, Sandeep J: Lasek, Prk, and Excimer Laser and Stromal Surface Ablation (Refractive Surgery). Informa Healthcare 2004
  3. Kohnen T: Cataract and Refractive Surgery: v. 2 (Essentials in Ophthalmology). Springer Verlag 2006

     
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