Refraktive Chirurgie
Einleitung

Die "Refraktive Chirurgie" umfasst vielfältige Operationsmethoden aus der Augenheilkunde zur Korrektur einer Fehlsichtigkeit, sodass der Einsatz einer Brille oder von Kontaktlinsen nicht mehr notwendig ist.

Viele Jahrhunderte lang stellte die klassische Brille die einzige Möglichkeit einer Verbesserung des Visuś (Sehfähigkeit) dar. Erst im Jahre 1869 begann man mit der Forschung an einer Modellierung der menschlichen Kornea (Hornhaut), mit dem Ziel, einen starken Astigmatismus (Stabsichtigkeit – durch veränderte Brechungseigenschaften der Kornea wird eine Minderung der Sehleistung verursacht) mithilfe eines Einschnittes in die Kornea zu korrigieren. Besonders der niederländische Augenarzt Herman Snellen (1834-1908) sah in dieser Methode die Möglichkeit, eine dauerhafte Korrektur des Visuś zu erreichen.

Im Jahre 1885 wurde vom norwegischen Augenarzt Hjalmar Schiötz (1850-1927) in Oslo die erste erfolgreiche Anwendung eines Verfahrens der refraktiven Chirurgie durchgeführt. Seit den 1930er-Jahren werden klinische Studien und Forschungsarbeiten zur Anwendung der Operationsmethoden durchgeführt, sodass es Jose Ignacio Barraquer 1963 gelang, eine Keratomileusis (spezielles refraktives Operationsverfahren, das unter anderem auf dem Einschnitt in das Korneagewebe beruht) erfolgreich durchzuführen. In den Achtzigerjahren des vergangenen Jahrhunderts wurde zur Korrektur des Visuś erstmals ein Laser zur Abtragung des Hornhautgewebes eingesetzt.

Ziel aller Operationsverfahren ist die Korrektur des zentralen Anteils der Kornea zur Optimierung der Lichtbrechung.

Indikationen (Anwendungsgebiete)

  • Unbefriedigender oder unzureichender Visus trotz Brillenkorrektur
  • Mangelnder Verträglichkeit von Kontaktlinsen bspw. aufgrund einer Synchron-Syndrom (Sicca-Syndrom; lat. siccus: trocken) – Autoimmunerkrankung aus der Gruppe der Kollagenosen, bei der die Immunzellen die Speicheldrüsen und Tränendrüsen angreifen
  • Korrektur einer Operation, die zu keinem befriedigenden Visus geführt hat
  • Bedarf eines optimalen unkorrigierten Sehvermögens (bspw. bei Polizisten oder Piloten)

Im Folgenden werden die verschiedenen Untergruppen der refraktiven Chirurgie dargestellt, wobei jedes Verfahren als eigenständiger und ausführlicher Artikel noch zusätzlich vorliegt.

Die Operationsverfahren

Operationsverfahren der refraktiven Chirurgie:

  • PRK – Dieses Verfahren ist als ältestes System sowohl in klinischen Studien als auch in der Anwendung am Patienten als am besten auf Langzeiterfolge geprüft anzusehen. Nach einer Epithelentfernung wird die Laserkorrektur durchgeführt. Nach vollzogener Operation erhält der Patient eine Kontaktlinse zur Beschleunigung der Heilung der Kornea.
  • Lasek – Diese Form der refraktiven Chirurgie ist als Weiterentwicklung der PRK anzusehen. Tritt der Fall ein, dass das Hornhautgewebe aufgrund einer zu geringen Dicke nicht für die Lasik geeignet ist, so besteht die Möglichkeit auf diese schonendere Methode zurückzugreifen. Der Unterschied zu anderen refraktiven Eingriffen ist die Verwendung einer alkoholischen Lösung zur Freilegung des abzutragenden Gewebes.
  • Lasik – Diese Operationsmethode stellt die derzeit populärste Vorgehensweise zur Korrektur einer Fehlsichtigkeit mithilfe eines Lasers dar. Es bedarf bei dem Eingriff eines kleinen Schnittes durch einen Mikrohobel in der Kornea, sodass der mit dem Laser zu korrigierende Anteil freilegt und die Ablation (Entfernung von Korneagewebes), die zur Optimierung der Sehkraft führt, durchgeführt werden kann.
  • Femto-LASIK – Hierbei handelt es sich um eine veränderte Form der Lasik, die ohne den Einsatz eines Mikrohobels durchgeführt wird. Bei diesem Verfahren wird stattdessen ein Femtosekundenlaser als sogenanntes Laserskalpell genutzt. Im Anschluss an die Schnittsetzung mit dem Femtosekundenlaser wird ebenfalls eine Korrektur des Korneagewebes vorgenommen.
     
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